Weihnachten gilt heute als »Fest aller Feste«, das sich schon Wochen vorher ankündigt, eine gewaltige Konsumwelle vor sich herschiebt, ganze Städte im Lichterglanz erstrahlen lässt und in unseren Breitengraden dann als besonders schön empfunden wird, wenn an Heiligabend auch noch Schnee liegt. Viele weihnachtliche Attribute wie etwa der Christbaum haben längst ihren Siegeszug um die Welt angetreten. Aber nirgendwo wird das Fest so romantisch überhöht und sentimental aufgeladen gefeiert wie speziell bei uns im deutschsprachigen Raum. Aus diesem Grund versucht der Vortrag einmal systematisch die verschiedenen Entwicklungsstufen des Festes über die Jahrhunderte hinweg freizulegen und dabei aufzuzeigen, wie Weihnachten nach und nach zu dem wurde, was es heute ist. Die musikalische Umrahmung, die Stilisierung zum Kinder- und Familienfest, die optische Überhöhung durch den Christbaum und üppige Illuminationen, nicht zuletzt auch die Kultur der Weihnachtskrippen und vieles andere mehr haben das Fest zu etwas ganz Spezifischem geformt - bis eben hin zu der Vorstellung, dass »weiße Weihnachten« der absolute Idealfall stilvoller Feiertage seien. Im Unterschied zu den meisten herkömmlichen Beschäftigungen mit dem Fest und seinen Inhalten geht dieser Vortrag einmal konsequent der Biographie weihnachtlicher Inszenierungen nach, wodurch sich manche ganz neuen Einblicke eröffnen. Werner Mezger, bekannt durch zahlreiche Publikationen und viele Rundfunk- und Fernsehsendungen, war bis 2021 Professor für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie an der Universität Freiburg und Direktor des Freiburger Instituts für Volkskunde der Deutschen des östlichen Europa (IVDE). 5/4 EUR.
Anmeldung bis Vortag 17 Uhr an museum@offenburg.de oder Tel. 0781 822577.
Quelle: Veranstalter
Veröffentlicht am Di, 19. November 2024 um 07:51 Uhr