Vorträge und Lesungen
Von Juden lernen: Gehinnom - Ort der Läuterung, nicht der Verdammnis in Berlin
- Wann
- Mi, 11. Juni 2025, 19:30 Uhr
- Wo oder WAS
-
Berlin
Urania Berlin - Vorverkauf
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- Veranstalter
- Urania Berlin e.V.
Was passiert mit uns, wenn wir sterben? Gibt es Gerechtigkeit jenseits des Lebens? Und wenn ja - wie sieht sie aus? In dieser Folge spricht Mirna Funk mit dem Journalisten und Publizisten Philipp Peyman Engel über das jüdische Konzept von Gehinnom, das oft vorschnell mit der christlichen Hölle gleichgesetzt wird - und doch ein völlig anderes System moralischer Ordnung beschreibt. Gehinnom ist im Judentum kein Ort ewiger Verdammnis, sondern ein temporärer Zustand spiritueller Reinigung. Die Seele, die im Leben gesündigt hat - durch Verletzungen, Lügen, Gewalt oder Vernachlässigung -, wird mit den Konsequenzen ihrer Taten konfrontiert. Sie erfährt den Schmerz, den sie anderen zugefügt hat, nicht zur Strafe, sondern zur Klärung. Nach maximal zwölf Monaten endet dieser Prozess. Dann wird die Seele, geläutert und gereinigt, in die nächste spirituelle Ebene überführt - sofern sie zur Umkehr fähig war.
Doch was bedeutet dieses Konzept für uns heute - in einer Zeit, in der sich viele der Idee von Schuld und Reue entziehen, Verantwortung abwehren und moralische Ambiguität als Ausweg feiern? Gehinnom erinnert daran, dass wir uns unseren Taten stellen müssen. Nicht weil ein rachsüchtiger Gott es will, sondern weil nichts ungeschehen bleibt. Weil jede Handlung, jedes Wort, jedes Versagen eine Spur hinterlässt - in der Welt, in anderen, in uns selbst. Gehinnom ist damit kein Ort der Angst, sondern der ethischen Konsequenz.
Der Journalist Philipp Peyman Engel ist seit September 2023 Chefredakteur der Wochenzeitung Jüdische Allgemeine. Er studierte Philosophie, Literatur- und Medienpraxis in Bochum und Duisburg.Während des Studiums schrieb er unter anderem für Cicero, Focus, zahlreiche Tageszeitungen und jüdische Publikationen. Seit 2012 lebt Engel in Berlin und stieg als Volontär bei der Jüdischen Allgemeinen ein, wo er danach als Redakteur das Feuilleton betreute, ab 2018 Chef vom Dienst war und im September 2023 Chefredakteur wurde. Im Dezember 2023 Jahr erhielt er die Auszeichnung »Chefredakteur des Jahres« des Medium Magazins.
Foto (c) Markus Witte Quelle: Veranstalter
Doch was bedeutet dieses Konzept für uns heute - in einer Zeit, in der sich viele der Idee von Schuld und Reue entziehen, Verantwortung abwehren und moralische Ambiguität als Ausweg feiern? Gehinnom erinnert daran, dass wir uns unseren Taten stellen müssen. Nicht weil ein rachsüchtiger Gott es will, sondern weil nichts ungeschehen bleibt. Weil jede Handlung, jedes Wort, jedes Versagen eine Spur hinterlässt - in der Welt, in anderen, in uns selbst. Gehinnom ist damit kein Ort der Angst, sondern der ethischen Konsequenz.
Der Journalist Philipp Peyman Engel ist seit September 2023 Chefredakteur der Wochenzeitung Jüdische Allgemeine. Er studierte Philosophie, Literatur- und Medienpraxis in Bochum und Duisburg.Während des Studiums schrieb er unter anderem für Cicero, Focus, zahlreiche Tageszeitungen und jüdische Publikationen. Seit 2012 lebt Engel in Berlin und stieg als Volontär bei der Jüdischen Allgemeinen ein, wo er danach als Redakteur das Feuilleton betreute, ab 2018 Chef vom Dienst war und im September 2023 Chefredakteur wurde. Im Dezember 2023 Jahr erhielt er die Auszeichnung »Chefredakteur des Jahres« des Medium Magazins.
Foto (c) Markus Witte Quelle: Veranstalter
Veröffentlicht am Fr, 30. Mai 2025 um 18:21 Uhr
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