Nacht der Kirchen in Offenburg

Vorträge, Laienprediger, Führungen, Theater und Musik

Evangelische, Katholische und Altkatholische Kirche laden am Samstag ein zur achten "Nacht der Offenen Kirchen".

OFFENBURG. Nur mal kurz reinschauen in die fünf Offenburger Innenstadtkirchen oder etwas länger dort verweilen und dann zum nächsten Programmpunkt weiterziehen – das ist bei der diesjährigen ökumenischen "Nacht der Offenen Kirchen" ausdrücklich empfohlen, denn "Nur mal kurz . . . " haben sich die Veranstalter als Motto ausgedacht. "Wir wollen die Kirchen aufmachen für alle, die unterwegs sind, und das zu einer ungewöhnlichen Zeit, die vielleicht auch ungewöhnliche Perspektiven ermöglichst", kündigte Johannes Varelmann, Leiter des C-Punktes Offenburg im Pressegespräch an.

"Wir öffnen unser Gotteshaus in der Gymnasiumstraße an diesem Abend auch, um mit Menschen ins Gespräch zu kommen und uns auch gegenseitig zu besuchen", so Bernhard Link, Vorsitzender des Kirchenvorstandes der Altkatholischen Gemeinde in Offenburg. "Nicht nur die Gebäude sollen offen sein, sondern auch die Einstellung, jeder ist willkommen", betonte die evangelische Dekanin Jutta Wellhöner. Christian Kühlewein-Roloff, Pfarrer der Stadtkirche ergänzte:" Wir wollen als Kirche Angebote machen, mit denen die Menschen sich wohl fühlen und etwas für ihr Herz und ihre Seele mitnehmen können, aber wir wollen auch den Blick darauf richten, was Menschen Probleme macht, und wo sie es schwer haben."

"Nur mal kurz" heißt es gleich beim Eröffnungsgottesdienst um 19 Uhr in der Mattiaskirche mit untypischen Predigern: ein Journalist, eine Ärztin und ein Sozialarbeiter werden je eine drei Minuten Kurzpredigt halten. Spirituals, Gospels und Pop mit der deutsch-französischen Chorvereinigung Why note – Blue Notes gibt es um 20 Uhr in der Heilig-Kreuz-Kirche, um 21.30 Uhr folgen Kurzgeschichten und Improvisationen mit Christian Kühlewein-Roloff und Richard Wolff (Alt-, Tenor – und Baritonsaxophon). Von 22.30 Uhr an stehen Orgelimprovisationen auf Zuruf mit Felix Ketterer und Marco Fritzenschaf auf dem Programm. "Frischer Wind auf Fischers Boot" heißt ein biblisches Angebot mit Rundfunkpfarrerin Lucie Panzer, Stuttgart um 20 Uhr in der evangelischen Stadtkirche, dazu gibt’s Akkordeonmusik mit Jesper Dyremose, danach – kurz gehört, lang im Ohr – Lieder zum Zuhören und Mitsingen mit der Band "Pascasca".

"Wir wollen nicht nur die heile Kirchenwelt zeigen, auch die dunklen Seiten gehören dazu, Menschen, die unsere Unterstützung brauchen", lädt Johannes Varelmann ein. Deshalb werden im C-Punkt am Marktplatz ab 20 Uhr drei Gesprächsrunden stattfinden unter dem Motto "Nur mal kurz was schief gelaufen" mit Mitarbeitern des Ursulaheimes, der Obdachlosenhilfe, der Diakonie und der Gefängnisseelsorge. In der Andreaskirche am Fischmarkt werden ausgewählte Kurzfilme von Studierenden der Hochschule Offenburg gezeigt, unter anderem zur Flüchtlingsproblematik.

Einen kurzweiligen Gang durch die Lange Straße bietet Pfarrer Gerhard Bernauer an, er erzählt von 22 Uhr an Nachtgeschichten aus der Bibel (Treffpunkt vor der Mattiaskirche). "Die Klosterkirche wird von 20.30 Uhr an zur Jugendkirche, young & short heißt das Angebot von Jugendlichen für Jugendliche", informiert Andreas Bilek, Stadtjugendreferent. "Da wollen wir mit verschiedenen kreativen Stationen einen anderen Blickwinkel öffnen und zeigen: Ihr könnt auch was bewegen", so Laura Moser vom Vorbereitungsteam. In der altkatholischen Mattiaskirche kann man sich, wie jedes Jahr, zum meditativen Taizégebet bei Kerzenschein einfinden. Der Abend klingt aus mit einem Nachtsegen um 23.30 Uhr in der Andreaskirche.

Die Kirchennacht, die auf die kürzeste Nacht des Jahres zur Sommersonnwende fällt, soll ein offenes Angebot sein für alle Interessierten, bei dem man einfach kommen, reinschnuppern und dabei sein kann, lädt Varelmann ein. Es gibt übrigens auch etwas zu essen: Syrische Küche vor der Kreuzkirche und indisches Spezialitäten neben der Stadtkirche.
von Barbara Puppe
am Mi, 17. Juni 2015

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