Messerschmiedfelsen und Etzenbacher Höhe
Wanderung rund um Staufen
Wie sich ein sonniger Frühlingstag am besten genießen lässt? Mit einer Tour von Staufen aus, mit Ausblicken über das Markgräflerland und auf Schwarzwaldberge, da sind wir Schwestern uns einig. Start für einen halben Tag Auszeit ist das Alemannenbad am Ortsausgang Staufen.
Dort wollen wir (noch) nicht baden, sondern erst einmal parken. Der Neumagen plätschert friedlich, als wir ihn überqueren, vorbei am Schwimmbad laufen und dann den Berg auf einem kleinen Pfad in Angriff nehmen. Nach ein paar Metern stellen sich Urlaubs- und Frühlingsgefühle ein, während wir im Zickzack in den Buchen- und Eichenwald eintauchen.
Die Natur macht einen auf Angeber, überall sprießt es und alles ist in Bewegung: Die Insekten summen, Käfer und Ameisen krabbeln über den Weg. Das Grün des Blattwerks ist so knallig, als solle die Farbe neu erfunden werden. Selbst die Vögel scheinen sich schier zu überschlagen, trällern und balzen um die Gunst der Weibchen. Am Wegrand haben sich Buschwindröschen und violette Märzveilchen zum Blumenteppich unter den Bäumen ausgebreitet, wackeln im Wind, gerade so, als würden sie tanzen.
Erste Verschnaufstelle ist der Messerschmiedfelsen. Dort stehen wir auf einer Felskanzel, mit göttlichem Blick über die Oberrheinebene und die sanften, hügeligen Ausläufer der Schwarzwaldberge. Weiter geht’s, den schmalen, waldigen Pfad entlang, der sich bei der Johanniskapelle öffnet. "Guck mal, wie schön." Die Gänse schnattern hinter dem Wiesenzaun, Obstbäume blühen und bilden die perfekte Kulisse für die idyllisch gelegene Kapelle aus dem 17. Jahrhundert.
Schön ist auch der Ausblick auf der Etzenbacher Höhe, die wir einen schweißtreibenden Anstieg später, an den Ruinen des Etzenbacher Schlosses vorbei, erklimmen: Mit 720 Metern ist dies der höchste Punkt unserer Tour – er lohnt sich. Noch mehr frisches Grün und noch weitere Ausblicke in die Oberrheinebene hinein breiten sich vor uns aus. Verschnaufen, durchatmen, die Blicke schweifen lassen.
Dann geht es schließlich wieder bergab, zumindest höhenmetermäßig und zurück zum Wegkreuz Josefle. Dort biegen wir ostwärts auf den Weg ein, der uns zur Steinebachhütte und von dort aus durch das Bruchholz Richtung Gotthardhof führt.
Plötzlich raschelt’s im Wald, durch das Blattwerk der Bäume blitzt braunes Fell. "Ohjeh, was ist das?" – "Rehe... neee, Wildschweine!! Süüüüüß, guck mal!!!" Zwei, drei, nein, vier Frischlinge flitzen im Schweinsgalopp gute fünf Meter vor uns über den schmalen Pfad, tauchen dann wieder ins Dickicht ein.
"Au Backe, haste die Mutter gesehen?" – "Nee, die war nicht dabei. Noch nicht." Angestrengtes Starren in den Wald. Nur die Frischlinge sind noch zu sehen, zu erahnen, ein Stück weiter im Grün. "Tja und jetzt? Keine Lust, von einer wilden Wildschweinmama gejagt zu werden." – "Hm. Aber da durch müssen wir auf jeden Fall, hilft ja nix. Am besten ganz laut sein." Ein greller Pfiff durch die Finger, die Frischlinge flitzen weg. Dann: warten. Keine Wildsau in Sicht. Erst langsam, vorsichtig und dann gaaanz laut setzen wir uns in Bewegung, passieren schnell die Wildschweinkreuzstelle, unterhalten uns dabei ebenso krampfhaft wie lautstark und machen ordentlich Krach. Dann ist es geschafft.
Fast am Ende der Wanderung, im Gotthardhof, nur noch wenige Kilometer vom Ausgangspunkt Staufen entfernt, fühlen wir uns längst nicht mehr gejagt. Im sonnigen Garten, bei Vesper und Radler, den Batzenberg im Blick, kommt es zurück – das göttliche, entspannte Frühlingsurlaubsgefühl. von Anita Fertl
Dort wollen wir (noch) nicht baden, sondern erst einmal parken. Der Neumagen plätschert friedlich, als wir ihn überqueren, vorbei am Schwimmbad laufen und dann den Berg auf einem kleinen Pfad in Angriff nehmen. Nach ein paar Metern stellen sich Urlaubs- und Frühlingsgefühle ein, während wir im Zickzack in den Buchen- und Eichenwald eintauchen.
Die Natur macht einen auf Angeber, überall sprießt es und alles ist in Bewegung: Die Insekten summen, Käfer und Ameisen krabbeln über den Weg. Das Grün des Blattwerks ist so knallig, als solle die Farbe neu erfunden werden. Selbst die Vögel scheinen sich schier zu überschlagen, trällern und balzen um die Gunst der Weibchen. Am Wegrand haben sich Buschwindröschen und violette Märzveilchen zum Blumenteppich unter den Bäumen ausgebreitet, wackeln im Wind, gerade so, als würden sie tanzen.
Erste Verschnaufstelle ist der Messerschmiedfelsen. Dort stehen wir auf einer Felskanzel, mit göttlichem Blick über die Oberrheinebene und die sanften, hügeligen Ausläufer der Schwarzwaldberge. Weiter geht’s, den schmalen, waldigen Pfad entlang, der sich bei der Johanniskapelle öffnet. "Guck mal, wie schön." Die Gänse schnattern hinter dem Wiesenzaun, Obstbäume blühen und bilden die perfekte Kulisse für die idyllisch gelegene Kapelle aus dem 17. Jahrhundert.
Schön ist auch der Ausblick auf der Etzenbacher Höhe, die wir einen schweißtreibenden Anstieg später, an den Ruinen des Etzenbacher Schlosses vorbei, erklimmen: Mit 720 Metern ist dies der höchste Punkt unserer Tour – er lohnt sich. Noch mehr frisches Grün und noch weitere Ausblicke in die Oberrheinebene hinein breiten sich vor uns aus. Verschnaufen, durchatmen, die Blicke schweifen lassen.
Dann geht es schließlich wieder bergab, zumindest höhenmetermäßig und zurück zum Wegkreuz Josefle. Dort biegen wir ostwärts auf den Weg ein, der uns zur Steinebachhütte und von dort aus durch das Bruchholz Richtung Gotthardhof führt.
Plötzlich raschelt’s im Wald, durch das Blattwerk der Bäume blitzt braunes Fell. "Ohjeh, was ist das?" – "Rehe... neee, Wildschweine!! Süüüüüß, guck mal!!!" Zwei, drei, nein, vier Frischlinge flitzen im Schweinsgalopp gute fünf Meter vor uns über den schmalen Pfad, tauchen dann wieder ins Dickicht ein.
"Au Backe, haste die Mutter gesehen?" – "Nee, die war nicht dabei. Noch nicht." Angestrengtes Starren in den Wald. Nur die Frischlinge sind noch zu sehen, zu erahnen, ein Stück weiter im Grün. "Tja und jetzt? Keine Lust, von einer wilden Wildschweinmama gejagt zu werden." – "Hm. Aber da durch müssen wir auf jeden Fall, hilft ja nix. Am besten ganz laut sein." Ein greller Pfiff durch die Finger, die Frischlinge flitzen weg. Dann: warten. Keine Wildsau in Sicht. Erst langsam, vorsichtig und dann gaaanz laut setzen wir uns in Bewegung, passieren schnell die Wildschweinkreuzstelle, unterhalten uns dabei ebenso krampfhaft wie lautstark und machen ordentlich Krach. Dann ist es geschafft.
Fast am Ende der Wanderung, im Gotthardhof, nur noch wenige Kilometer vom Ausgangspunkt Staufen entfernt, fühlen wir uns längst nicht mehr gejagt. Im sonnigen Garten, bei Vesper und Radler, den Batzenberg im Blick, kommt es zurück – das göttliche, entspannte Frühlingsurlaubsgefühl. von Anita Fertl
am
Mo, 18. Mai 2015
INFO
Die Tour führt von
Staufen aus im Rundkurs elf Kilometer und 400 Höhenmeter auf meist schmalen Wegen. Bei
der Tourist-Info gibt’s Karten zu erwerben.
Infos: Tourist-Info
Staufen, Hauptstraße 53,
79219 Staufen,
Tel. 07633/80536 oder http://www.muenstertal-staufen.de
Autor: anfe