Welt der Masken im Zürcher Museum Rietberg

WELT DER MASKEN IM ZÜRCHER MUSEUM RIETBERG: Andere Gesichter

Menschen verhüllen ihr Gesicht, um einmal nicht zu sein, was sie sind - um sich zu verwandeln. Seit jeher und überall auf der Welt sind Maskenträger rituelle Grenzgänger. Eine Ausstellung im Zürcher Völkerkundemuseum Rietberg skizziert die Vielfalt der Maskenwelt - an 16 Beispielen, in 16 Inszenierungen.

Im Lauf seiner fünf Jahrzehnte währenden Geschichte kam das Museum in Besitz etlicher bedeutender Maskensammlungen. Heute verfügt es über einen großen Bestand aus Westafrika, aber auch beispielsweise von Masken des japanischen Nô-Theaters - sowie von Gruppen Schweizer Fastnachtsmasken. Gezeigt wurde dieser Fundus nur immer in Ausschnitten. Jetzt erstmals präsentiert er sich in einer kulturübergreifenden Gesamtschau.

In Flums im Sarganserland entwickelte sich fastnächtliche Ausgelassenheit nicht selten handgreiflich - Ausgleich für erlittenes Unrecht, im Schutze der Masken. Zu sehen ist nun auch der Märchler Rölli aus dem Kanton Schwyz, in dem sich die Gestalt heimischer Textilfabrikanten satirisch verkörpert - und sind die Tschäggäta-Masken aus dem Lötschental im Wallis, die friedliche Dorfleute in Schrecken versetzen.

Unter Masken ist vieles möglich. Selbst das Unmögliche. Masken, unter den Masken der Welt, gehören zum Rüstzeug der Schamanen. In Masken finden die unsterblichen Seelen der Ahnen oder hilfreiche Gottheiten ein Gesicht. Und im Maskentheater Javas spielt die mythische Figur des Prinzen Panji

eine herausragende Rolle, der über alles verfügt, was der Mann sich wünscht: Mut und Glück in der Liebe.


Zürich, "Masken. Gesichter aus anderen Welten", Museum Rietberg, bis 28. März; Info: [TEL] 0041/

1/2063131

von Volker Bauermeister
am Mi, 17. Dezember 2003

Badens beste Erlebnisse