Kaum ist man beim Gasthaus Engel in Obersimonswald gestartet, ebben die Geräusche des Alltags ab, folgt man dem Rauschen der Wilden Gutach talaufwärts. Bald verengt sich das Tal und man taucht ein in die Teichschlucht. Sonnenstrahlen dringen wie lange Engelsfinger durchs Blättergewirr, kitzeln die dick bemoosten Felsen, über die das klare Wasser übermütig bergab zu springen scheint. An Gumpen, mannshohen Felsen, Geröllfeldern und umgestürzten Bäumen im Bannwald vorbei zieht sich der Pfad in der enger werdenden Schlucht weiter bergauf. Unter einem riesigen Felsblock zweigt der Weg Richtung Hintereckhütte ab, die nach einem heftigen Anstieg mit einer wunderbaren Aussicht und einem zünftigen Vesper lockt.
Die Wildbachtour in Simonswald gilt mit elf Kilometern Länge, fast 650 Höhenmetern, teils steilen Passagen als äußerst anspruchsvoll und sollte nur bei trockenem Wetter begangen werden. Wahrlich kein Klacks, doch sie vereint alles, was es zum Abschalten braucht: volle Konzentration auf den Weg, erquickendes Nass - und die Schönheit des Waldes.