Wo Kinder zu Forschern werden

Naturzentrum Rheinauen in Rust

Ein Museum für Bäume und Kinder, die sich zum Ranger ausbilden lassen – im Taubergießen wird Umwelterziehung groß geschrieben und macht Spaß.

Es ist eine bezaubernd verwunschene Welt, die sich im Taubergießen am Rhein bei Rust auftut: Libellen kreisen über dem Wasser, der Morgentau legt sich auf bemooste Baumstämme, kleine Pfade winden sich durchs Dickicht – und von irgendwoher dringt der Schrei eines Vogels. Kaum zu glauben, dass nur wenige hundert Meter entfernt der Unterhaltungsrummel des Europa-Parks tobt.

Auf halbem Weg zwischen diesen beiden recht gegensätzlichen Welten liegt in einer stattlichen Blockhütte am grün schimmernden Allmendsee das Naturzentrum Rheinauen. 2010 wurde es eröffnet, seitdem haben Alexander Schindler und sein Team im Auftrag der Gemeinde Rust als Träger ein vielfältiges Angebot auf die Beine gestellt, dessen Ziel es ist, Kinder wie Erwachsene an den Umweltschutz heranzuführen.

Umwelterziehung – was zunächst etwas trocken und nach jeder Menge Verboten klingt, wird hier keinesfalls mit erhobenem Zeigefinger umgesetzt: Kinder wie Erwachsene sollen die Schönheit der Natur erleben, entdecken, welche Vielfalt sie birgt, und was sie selbst für ihren Erhalt tun können. Und das darf durchaus auch jede Menge Spaß machen.

So geht es mit Becherlupe und Kescher an den Allmendsee, um zu erforschen, was in einem Naturteich so alles lebt. Oder Kinder dürfen – gut gesichert – die Bäume bis in schwindelerregende Höhen erklettern. Oder aber sie gehen mit dem Ranger auf Tour und meistern bei Teamspielen ihr Ranger-Kids-Abzeichen. In der Holz- und Kreativwerkstatt entstehen kleine Kunstwerke aus Naturmaterialen. Die Angebote richten sich auch an Schulklassen.

Einen ganz anderen Blickwinkel auf die Natur vermitteln die Stocherkahnfahrten durch den Taubergießen. Wieder an Land dient eine Baumallee als kleines Museum: Jeder gekürte "Baum des Jahres" seit 1989 wurde dort angepflanzt. Und daran angrenzend gibt es seit Herbst 2014 einen Klimawandelgarten. Immer wieder gibt es Greifvogelvorführungen im Falkenhof. Für Interessierte lohnt sich ein Blick auf Homepage des Naturzentrums – der Veranstaltungskalender ist reich bestückt.

Info

Geöffnet: bis 6. Nov. 2016: Mo-Fr 8.30-16 Uhr, Sa, So, feiertags 11-16 Uhr; danach: Mo, Di, Do 8.30-16 Uhr, Mi 8.30-18 Uhr, Fr 8.30-13 Uhr.
Kontakt: Tel. 07822/ 8645-36; [email protected]

http://www.naturzentrum-rheinauen.de
von Ronja Vattes
am Mo, 09. Mai 2016 um 09:21 Uhr

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