Vorträge und Lesungen
Zum Motiv der Krankheit bei Thomas Mann
- Wann
- Mi, 7. Mai 2025, 20:15 Uhr
- Wo oder WAS
-
Freiburg
Universität, KG I, Hörsaal 1010
Vortrag von Prof. Dr. Irmela von der Lühe (Freie Universität Berlin) zum Thema: "Von der »Sympathie mit dem Tode« zum »Leiden an Deutschland«. Zum Motiv der Krankheit in Leben und Werk Thomas Manns".
Kaum ein Motivkomplex prägt das Werk Thomas Manns so sehr wie derjenige der Krankheit. Viele seiner literarischen Helden sind krank oder werden krank, leiden an Neurasthenie oder schlechten Zähnen; sie sterben (im Tod in Venedig) an Cholera; an Typhus (Buddenbrooks), an Tuberkulose (Der Zauberberg), Syphilis (Doktor Faustus) oder Gebärmutterkrebs (Die Betrogene). Und stets garantieren Krankheit und Tod gesteigerte künstlerische Kreativität. Im Zauberberg wird diese »Sympathie mit dem Tode«, die in ein »Weltfest des Todes«, den Ersten Weltkrieg, führt, radikal in Frage gestellt. So wie literarisch aus dem kranken Künstler der »ironische Parteigänger des Lebens« wird, so entwickelt sich Thomas Mann selbst vom unpolitischen Betrachter zum »Wanderredner der Demokratie«, zum scharfen Kritiker einer völkischen Todesidolatrie, die in die Massenmorde des Zweiten Weltkriegs führte. Thomas Manns »Leiden an Deutschland« - so möchte der Vortrag zeigen - schreibt sich von der Erfahrung her, dass ein todesfreudiger Kult um Krankheit als Schöpfertum seiner totalitär-politischen Instrumentalisierung nichts entgegenzusetzen hat.
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe "Thomas Mann - Stationen seines Werkes. Eine Ringvorlesung zum 150. Geburtstag" des Studium generale der Universität Freiburg.
Mehr Informationen unter: https://www.studiumgenerale.uni-freiburg.de/sg/mann Quelle: Veranstalter
Kaum ein Motivkomplex prägt das Werk Thomas Manns so sehr wie derjenige der Krankheit. Viele seiner literarischen Helden sind krank oder werden krank, leiden an Neurasthenie oder schlechten Zähnen; sie sterben (im Tod in Venedig) an Cholera; an Typhus (Buddenbrooks), an Tuberkulose (Der Zauberberg), Syphilis (Doktor Faustus) oder Gebärmutterkrebs (Die Betrogene). Und stets garantieren Krankheit und Tod gesteigerte künstlerische Kreativität. Im Zauberberg wird diese »Sympathie mit dem Tode«, die in ein »Weltfest des Todes«, den Ersten Weltkrieg, führt, radikal in Frage gestellt. So wie literarisch aus dem kranken Künstler der »ironische Parteigänger des Lebens« wird, so entwickelt sich Thomas Mann selbst vom unpolitischen Betrachter zum »Wanderredner der Demokratie«, zum scharfen Kritiker einer völkischen Todesidolatrie, die in die Massenmorde des Zweiten Weltkriegs führte. Thomas Manns »Leiden an Deutschland« - so möchte der Vortrag zeigen - schreibt sich von der Erfahrung her, dass ein todesfreudiger Kult um Krankheit als Schöpfertum seiner totalitär-politischen Instrumentalisierung nichts entgegenzusetzen hat.
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe "Thomas Mann - Stationen seines Werkes. Eine Ringvorlesung zum 150. Geburtstag" des Studium generale der Universität Freiburg.
Mehr Informationen unter: https://www.studiumgenerale.uni-freiburg.de/sg/mann Quelle: Veranstalter
Veröffentlicht am Fr, 04. April 2025 um 09:15 Uhr
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