Schiebii-Schieboo
Alle Termine zum Scheibenschlagen in Südbaden auf einen Blick
Ein riesiges Feuer, ein warmes Getränk in der Hand und immer wieder surrt ein glühendes Stück Holz, losgeschickt mit laut gerufenem, alten Spruch, durch den Nachthimmel. Seit etwa tausend Jahren wird dieser Brauch im alemannischen Raum gepflegt – lange nicht so lebendig wie heute.
Als fester Bestandteil der Fasnacht ist das Scheibenschlagen nicht nur im schwäbisch-alemannischen Raum, sondern in der Schweiz, in Österreich und in Südtirol bekannt. Auch im Elsass treffen sich Jung und Alt zum "Schieweschlawe", und in Vorarlberg hat es das nächtliche Funkenspritzen sogar auf die Unesco-Liste des immateriellen Kulturerbes geschafft.
Aber, ob von alpinen Hängen, oder Schwarzwaldhügeln, ob am "Funkensonntag" nach Aschermittwoch, oder einem anderen Wochenende in der Fastenzeit, das Konzept ist überall gleich: Ein glühendes Scheibchen wird auf einen Stock gespießt, mit der Kante beherzt auf die sogenannte Scheibenbank geschlagen und gen Tal gejagt. Vorher wird das glühende Gut mit einem Spruch bedacht und vielerorts einer Person gewidmet.
Um die Ursprünge des Spektakels ranken sich verschiedene Theorien, sie reichen von Initiationsriten bis zur keltische Sitte, den Winter auszutreiben. Für Fasnachtsforscher Werner Mezger gibt es für Letzteres keinen Beleg. Für ihn bedeutet das Funkenfeuer schlicht das Ende der Fasnacht, womit vermutlich alles Gottferne und Teuflische im Feuer verbrennen sollte. Faszinierend anzusehen oder auch zum selbst Hand Anlegen ist das allemal, an folgenden Orten: Bernau
Lokaler Hotspot des Feuerspiels ist wohl Bernau im Schwarzwald, wo gleich sieben verschiedene Scheibenfeuer brennen – an allen Tagen der Fasnachtswoche, aber am heutigen Sonntag zum letzten Mal. So zischen die Feuerräder am heutigen Sonntag wieder die Berghänge hinunter in den Ortsteilen Dorf, Hof, Kaiserhaus, Gass, Ober- und Unterlehen , mit einem herzhaft gerufenenen: "Schiebii, schibo, wäm soll die Schiebe go?" Natürlich der Liebsten, aber aufgepasst, denn: "Goht sie it, gilt sie it!".
Todtnau
Dem feurigen Schwarzwaldbrauch frönt man auch beim "Schiebeschlaa" in Todtnau. Das wurde dort, sagen Urkunden, schon um das Jahr 900 praktiziert. Seither wird bereits im Herbst, noch vor dem Wintereinbruch, ein Holzstapel am Hasenmattweg aufgeschichtet. Dorthin wandern dann die Scheibenschläger, die sich am heutigen Sonntagabend am Narrenbrunnen treffen. Eine Jury aus Mitgliedern der Zundelmacher-Clique und weiteren Personen wacht dann über die geschlagenen Scheiben, denn anschließend werden die besten Schläger für ein Stechen ausgewählt. Und wer dann die drei schönsten Scheiben auf den Weg schickt, bei denen neben der Weite auch die mitgegebenen Sprüche zählen, der wird später im Gasthaus Bären feierlich zum Schiebenkönig oder zur Schiebenkönigin gekürt.
Freiburg
Auch in Freiburg kann der Tradition beigewohnt werden, die nicht nur Kinderaugen zum Leuchten bringt. So zünden die Berggeister Freiburg-Kappel auf dem Meierberg ein loderndes Scheibenfeuer an für Jung und Alt und die Zunft der Fasnetrufer lässt die Scheiben vom Hirzberg aus surren. Auch der Weg nach Freiburg-Opfingen lohnt, wo der örtliche DRK das traditionsreiche und etwas archaische Nachtereignis wieder reaktiviert hat. Mit Funkenfeuer und Scheibenverkauf brachte man dort nach 200 Jahren Feuerpause den Brauch zurück in die Gemeinde.
Freiamt
In der Schwarzwaldgemeinde Freiamt wird nicht nur der Brauch selbst, sondern auch die Gastlichkeit groß geschrieben, deswegen gibt es dort nicht nur fliegende Scheiben zu sehen, sondern schon nachmittags Bewirtung mit Kaffee und Kuchen.
Haslach
In der Kinzigtalgemeinde gibt’s das Scheibenfeuer als Frühlingsbrauch rund um ledige Burschen, glühende Holzscheiben und ein Feuerrad.
Elzach
Im Elztal und in den angrenzenden Gemeinden hinterlassen die brennenden Holzscheiben ihre feurigen Leuchtspuren am Nachthimmel traditionell am vierten Fastensonntag, dem "Lätare". In Elzach selbst ist der Brauch seit 1676 nachgewiesen und wird von jenen jungen Männern ausgeübt, die an der Fasnet bereits als Taganrufer unterwegs waren. Die Burschen sind es auch, die erst beten, dann ein Marienlied singen, ehe der älteste aus ihren Reihen, die erste, besonders verzierte Scheibe gen Himmel schickt.
Als fester Bestandteil der Fasnacht ist das Scheibenschlagen nicht nur im schwäbisch-alemannischen Raum, sondern in der Schweiz, in Österreich und in Südtirol bekannt. Auch im Elsass treffen sich Jung und Alt zum "Schieweschlawe", und in Vorarlberg hat es das nächtliche Funkenspritzen sogar auf die Unesco-Liste des immateriellen Kulturerbes geschafft.
Aber, ob von alpinen Hängen, oder Schwarzwaldhügeln, ob am "Funkensonntag" nach Aschermittwoch, oder einem anderen Wochenende in der Fastenzeit, das Konzept ist überall gleich: Ein glühendes Scheibchen wird auf einen Stock gespießt, mit der Kante beherzt auf die sogenannte Scheibenbank geschlagen und gen Tal gejagt. Vorher wird das glühende Gut mit einem Spruch bedacht und vielerorts einer Person gewidmet.
Um die Ursprünge des Spektakels ranken sich verschiedene Theorien, sie reichen von Initiationsriten bis zur keltische Sitte, den Winter auszutreiben. Für Fasnachtsforscher Werner Mezger gibt es für Letzteres keinen Beleg. Für ihn bedeutet das Funkenfeuer schlicht das Ende der Fasnacht, womit vermutlich alles Gottferne und Teuflische im Feuer verbrennen sollte. Faszinierend anzusehen oder auch zum selbst Hand Anlegen ist das allemal, an folgenden Orten: Bernau
Lokaler Hotspot des Feuerspiels ist wohl Bernau im Schwarzwald, wo gleich sieben verschiedene Scheibenfeuer brennen – an allen Tagen der Fasnachtswoche, aber am heutigen Sonntag zum letzten Mal. So zischen die Feuerräder am heutigen Sonntag wieder die Berghänge hinunter in den Ortsteilen Dorf, Hof, Kaiserhaus, Gass, Ober- und Unterlehen , mit einem herzhaft gerufenenen: "Schiebii, schibo, wäm soll die Schiebe go?" Natürlich der Liebsten, aber aufgepasst, denn: "Goht sie it, gilt sie it!".
So, 1. März, 18/18.30 Uhr
Todtnau
Dem feurigen Schwarzwaldbrauch frönt man auch beim "Schiebeschlaa" in Todtnau. Das wurde dort, sagen Urkunden, schon um das Jahr 900 praktiziert. Seither wird bereits im Herbst, noch vor dem Wintereinbruch, ein Holzstapel am Hasenmattweg aufgeschichtet. Dorthin wandern dann die Scheibenschläger, die sich am heutigen Sonntagabend am Narrenbrunnen treffen. Eine Jury aus Mitgliedern der Zundelmacher-Clique und weiteren Personen wacht dann über die geschlagenen Scheiben, denn anschließend werden die besten Schläger für ein Stechen ausgewählt. Und wer dann die drei schönsten Scheiben auf den Weg schickt, bei denen neben der Weite auch die mitgegebenen Sprüche zählen, der wird später im Gasthaus Bären feierlich zum Schiebenkönig oder zur Schiebenkönigin gekürt.
So, 1. März, 18 Uhr am Hasenmattweg, Hasenhorn; 17.45 Uhr Abmarsch am Narrenbrunnen
Freiburg
Auch in Freiburg kann der Tradition beigewohnt werden, die nicht nur Kinderaugen zum Leuchten bringt. So zünden die Berggeister Freiburg-Kappel auf dem Meierberg ein loderndes Scheibenfeuer an für Jung und Alt und die Zunft der Fasnetrufer lässt die Scheiben vom Hirzberg aus surren. Auch der Weg nach Freiburg-Opfingen lohnt, wo der örtliche DRK das traditionsreiche und etwas archaische Nachtereignis wieder reaktiviert hat. Mit Funkenfeuer und Scheibenverkauf brachte man dort nach 200 Jahren Feuerpause den Brauch zurück in die Gemeinde.
Sa, 7. März, 19 Uhr, Freiburg-Kappel, Meierberg; So, 22. März, 20 Uhr, Freiburg, Hirzberg; Sa, 8. März, Opfingen, Gewann Biegarten, bei Einbruch der Dunkelheit
Freiamt
In der Schwarzwaldgemeinde Freiamt wird nicht nur der Brauch selbst, sondern auch die Gastlichkeit groß geschrieben, deswegen gibt es dort nicht nur fliegende Scheiben zu sehen, sondern schon nachmittags Bewirtung mit Kaffee und Kuchen.
Sa, 7. März, 15 bis 1 Uhr, beim Kurhaus
Haslach
In der Kinzigtalgemeinde gibt’s das Scheibenfeuer als Frühlingsbrauch rund um ledige Burschen, glühende Holzscheiben und ein Feuerrad.
Sa, 12. März, 19 Uhr, Scheibenbühl Schnellingen
Elzach
Im Elztal und in den angrenzenden Gemeinden hinterlassen die brennenden Holzscheiben ihre feurigen Leuchtspuren am Nachthimmel traditionell am vierten Fastensonntag, dem "Lätare". In Elzach selbst ist der Brauch seit 1676 nachgewiesen und wird von jenen jungen Männern ausgeübt, die an der Fasnet bereits als Taganrufer unterwegs waren. Die Burschen sind es auch, die erst beten, dann ein Marienlied singen, ehe der älteste aus ihren Reihen, die erste, besonders verzierte Scheibe gen Himmel schickt.
22. März, 19.30 Uhr, oberhalb der Sonnensiedlung
von Uwe Baumann, Anita Fertl
am
So, 01. März 2020 um 07:00 Uhr