Von Kindern, für Kinder
Auf dem Belchenerlebnisweg
Wo es heute hingeht, wollen die Kinder wissen. Wir geben uns geheimnisvoll: "Auf den Belchen, denn dort haust ein besonderes Wesen. Obwohl es das größte seiner Art in ganz Europa ist, ein wahrer Riese, werden wir es vermutlich nicht zu Gesicht bekommen, denn es lebt unter der Erde." Die Augen der Kinder werden mit jedem Satz größer: "Was isses?", "Ist das Ding gefährlich?" und "Beißt es?" Nein, er ist weder gefährlich noch beißt er, sondern ist nützlich, der Badische Riesenregenwurm, dem Schüler mit viel Liebe einen eigenen Lehrpfad gewidmet haben.
Zwölf Stationen gibt’s am Wegesrand zum Entdecken, Spielen und Mitmachen und schon gleich zu Beginn füttert uns die Übersichtstafel mit Infos: Rudi-Regina heißt unser Titelheld und Führer, der uns mit seiner Kumpel-Freundin Rolf-Rosmarie zeigen will, wie schön es am Belchen ist. "Hä, warum denn zwei Namen?", fragt die Jüngste und lässt sich vorlesen, dass Regenwürmer weder männlich noch weiblich sind, sondern beides zugleich.
Über eine saftig-grüne Bergwiese führt der Weg an wiederkäuenden Kühen vorbei direkt Richtung Wald, wo sich – wie der Name des Startpunktes Hohtann schon verrät – riesige Fichten aufbauen. Ist hier eigentlich alles so groß? Wie aus einem Würmlein ein 60 Zentimeter langer Riesenregenwurm wurde, ist in der Wissenschaft noch nicht zweifelsfrei geklärt. Als sicher gilt, dass die Vorfahren des Sauriers unter den Würmern durch das Verdriften von Erd-Wurzel-Ballen aus dem Elsass hinüber kam und sich in den regenwurmfreien, sauren Böden des Südschwarzwalds tierisch wohlfühlte.
Mittlerweile haben die Kinder die erste Station entdeckt, wo wir, versteckt hinter einer Baumstammtür zum Öffnen den Auftrag unserer Mission erfahren: Rolf-Rosmarie, die Kumpel-Freundin unseres Führers Rudi-Regina wurde offensichtlich verschleppt und die Kinder sollen nun suchen helfen. Doch erst gucken sie in einen Maulwurfbau, erklettern einen übergroßen Eichhörnchenkobel, und nachdem auch das keinen Hinweis liefert, können sie sich beim Spuren- und Tieresuchen schlaumachen, welche Tiere selbst einem so großen Regenwurm gefährlich werden können.
Ein Wegstück weiter kommt die nächste Station: Wie verständigen sich Würmer und wie wohnen sie? Warum ist Wasser für Regenwürmer wichtig und was passiert, wenn es auf asphaltierten Boden und was, wenn es auf ursprünglichen regnet? All das können die Kinder im Modell nachstellen, sie matschen und lassen es an der Wasserspielstation ordentlich regnen.
Der Weg ist kurzweilig, die jungen Forscher spielen, probieren und lesen sich durch die Stationen, die zwar meistens, aber nicht allesamt tipptop in Schuss sind. Warum das so ist, erfahren wir am Ziel des Weges: Gestaltet und gepflegt wurde und wird der Weg vom Pädagogen und Biologen Bernd Tochtermann, der das Projekt gemeinsam mit Schülern während vieler Stunden entworfen und umgesetzt hat. Da ein großer Sponsor fehlt, opfert Tochtermann regelmäßig Urlaubstage, um mit freiwilligen Helfern die durch Wind und Wetter stark beanspruchten Stationen zu erhalten. "Die Herausforderung dabei ist, dass ich dies möglichst mit den Kindern und Jugendlichen umsetzen möchte, was aber deutlich mehr Zeit beansprucht", erklärt Tochtermann.
Wir jedenfalls haben nicht nur herausgefunden, was Badische Riesenregenwürmer alles so großartiges unter der Erde treiben, sondern wissen nun auch, was mit Rolf-Rosmarie tatsächlich passiert ist. Aber das wird natürlich nicht verraten.
Weitere Infos: Belchenerlebnisweg, Start: Wanderparkplatz Hohtann zwischen Wiedener Eck und Multen. Ziel: Talstation Belchenbahn. Länge: 2,5 Kilometer; zurück kommt man per Bus, die Zeiten sind angeschrieben; Familienführungen: Fr, 5. und 12. August, 14.15 bis 16.15 Uhr. Infos: Tel. 07673/918130, http://www.schwarzwaldregion-belchen.de von Anita Fertl
Zwölf Stationen gibt’s am Wegesrand zum Entdecken, Spielen und Mitmachen und schon gleich zu Beginn füttert uns die Übersichtstafel mit Infos: Rudi-Regina heißt unser Titelheld und Führer, der uns mit seiner Kumpel-Freundin Rolf-Rosmarie zeigen will, wie schön es am Belchen ist. "Hä, warum denn zwei Namen?", fragt die Jüngste und lässt sich vorlesen, dass Regenwürmer weder männlich noch weiblich sind, sondern beides zugleich.
Über eine saftig-grüne Bergwiese führt der Weg an wiederkäuenden Kühen vorbei direkt Richtung Wald, wo sich – wie der Name des Startpunktes Hohtann schon verrät – riesige Fichten aufbauen. Ist hier eigentlich alles so groß? Wie aus einem Würmlein ein 60 Zentimeter langer Riesenregenwurm wurde, ist in der Wissenschaft noch nicht zweifelsfrei geklärt. Als sicher gilt, dass die Vorfahren des Sauriers unter den Würmern durch das Verdriften von Erd-Wurzel-Ballen aus dem Elsass hinüber kam und sich in den regenwurmfreien, sauren Böden des Südschwarzwalds tierisch wohlfühlte.
Mittlerweile haben die Kinder die erste Station entdeckt, wo wir, versteckt hinter einer Baumstammtür zum Öffnen den Auftrag unserer Mission erfahren: Rolf-Rosmarie, die Kumpel-Freundin unseres Führers Rudi-Regina wurde offensichtlich verschleppt und die Kinder sollen nun suchen helfen. Doch erst gucken sie in einen Maulwurfbau, erklettern einen übergroßen Eichhörnchenkobel, und nachdem auch das keinen Hinweis liefert, können sie sich beim Spuren- und Tieresuchen schlaumachen, welche Tiere selbst einem so großen Regenwurm gefährlich werden können.
Ein Wegstück weiter kommt die nächste Station: Wie verständigen sich Würmer und wie wohnen sie? Warum ist Wasser für Regenwürmer wichtig und was passiert, wenn es auf asphaltierten Boden und was, wenn es auf ursprünglichen regnet? All das können die Kinder im Modell nachstellen, sie matschen und lassen es an der Wasserspielstation ordentlich regnen.
Der Weg ist kurzweilig, die jungen Forscher spielen, probieren und lesen sich durch die Stationen, die zwar meistens, aber nicht allesamt tipptop in Schuss sind. Warum das so ist, erfahren wir am Ziel des Weges: Gestaltet und gepflegt wurde und wird der Weg vom Pädagogen und Biologen Bernd Tochtermann, der das Projekt gemeinsam mit Schülern während vieler Stunden entworfen und umgesetzt hat. Da ein großer Sponsor fehlt, opfert Tochtermann regelmäßig Urlaubstage, um mit freiwilligen Helfern die durch Wind und Wetter stark beanspruchten Stationen zu erhalten. "Die Herausforderung dabei ist, dass ich dies möglichst mit den Kindern und Jugendlichen umsetzen möchte, was aber deutlich mehr Zeit beansprucht", erklärt Tochtermann.
Wir jedenfalls haben nicht nur herausgefunden, was Badische Riesenregenwürmer alles so großartiges unter der Erde treiben, sondern wissen nun auch, was mit Rolf-Rosmarie tatsächlich passiert ist. Aber das wird natürlich nicht verraten.
Weitere Infos: Belchenerlebnisweg, Start: Wanderparkplatz Hohtann zwischen Wiedener Eck und Multen. Ziel: Talstation Belchenbahn. Länge: 2,5 Kilometer; zurück kommt man per Bus, die Zeiten sind angeschrieben; Familienführungen: Fr, 5. und 12. August, 14.15 bis 16.15 Uhr. Infos: Tel. 07673/918130, http://www.schwarzwaldregion-belchen.de von Anita Fertl
am
Fr, 03. Juni 2016