Tanz

Das St. Petersburger Mariinsky-Ballett gastiert mit drei Balletten im Festspielhaus Baden-Baden

Das St. Petersburger Mariinsky-Ballett gastiert mit drei Stücken in Baden-Baden.

Klassisches Ballett gehört zu Weihnachten – wie Christbaum und Festtagsgans. Das hat sicher auch etwas damit zu tun, dass einer der Klassiker des Genres, Tschaikowskys gerade 125 Jahre alt gewordener "Nussknacker", selbst auf einem Weihnachtsmärchen basiert. Das weltberühmte St. Petersburger Mariinsky-Ballett gastiert damit wieder in Baden-Baden. Und mit einer Überraschung.


Die se heißt "Paquita" und ist eine echte Ausgrabung. Das lange vergessene Ballett des berühmten, in St. Petersburg wirkenden Choreographen Marius Petipa zeigen die Gäste von der Newa in einer neuen, Inszenierung mit prächtiger Ausstattung. "Die Geschichte des geraubten Mädchens, das durch seine Tanzbegeisterung das Herz eines feschen Adligen gewinnt, wurde von Yuri Smekalov inhaltlich und choreographisch überarbeitet, verlorene Teile ergänzte er sorgfältig. Die Ausstattung begeistert durch die aufwändig gearbeiteten Kostüme, die feinen, gemalten Bühnenbilder und durch die Pracht der geschmackvoll auserwählten Farben", heißt es dazu im Pressetext des Festspielhauses. Smekalov hat das Ballett nicht rekonstruiert, seine Choreographie übernimmt die überlieferten Teile von Petipa in einer grundlegenden dramaturgischen Bearbeitung. Für Freunde des klassischen Balletts wartet "Paquita" mit einer Fülle von genretypischen Tänzen, Pantomimen und Variationen auf. Die Musik stammt von dem heute vergessenen Franzosen Edouard-Marie-Ernest Deldevez. Ergänzungen und Einlagen verfassten in späteren Jahren Ludwig Minkus und Riccardo Drigo.

Die Version von Peter Tschaikowskys "Nussknacker"-Ballett, mit der das Mariinsky-Corps de ballet in Baden-Baden gastiert, basiert auf Marius Petipas Originalchoreographie in einer Neufassung von 1934. Die aktuelle Ausstattung mit dem legendären Weihnachtsbaum stammt immerhin auch schon von 1954. In jeder Hinsicht ein Fest für Augen und Ohren.

Schließlich das jüngste der drei getanzten Weihnachtsgeschenke: Sergej Prokofjews Ballettklassiker des 20. Jahrhunderts: "Romeo und Julia". Shakespeares Tragödie um die beiden Liebenden aus zwei verfeindeten Familien gehört seit ihrer Uraufführung, mitten im Zweiten Weltkrieg, 1940 in St. Petersburg, zu den meist aufgeführten Handlungsballetten. Zahlreiche berühmte Choreographen haben dem Stück ihre eigene Handschrift gegeben, von John Cranko bis Rudolf Nurejew. Das Mariinsky-Ballett freilich ist mit der Ur-Version von Leonid Lavrov zu Gast. An allen Abenden begleitet das Mariinsky-Orchester.

Termine: Baden-Baden, Mariinsky-Ballett,
Festspielhaus. "Paquita", Sa/Mi, 23./27. Dez., jeweils 19 Uhr; "Romeo und Julia", Fr, 22. Dez, 18 Uhr; "Der Nussknacker", Mo, 25. Dez, 18 Uhr, Di, 26. Dez, 14 und 19 Uhr.
Karten:Tel. 07221/3013101
von Alexander Dick
am Fr, 22. Dezember 2017

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