Kinotipp
Die französische Komödie "Birnenkuchen mit Lavendel"
Zwischen Birnenblüte und Lavendelfeld, zwischen wunderbar und geschmäcklerisch wurde der Film "Geschmack der Wunder" in die provenzalische Landschaft drapiert: Der Original-Titel beschreibt sehr gut die synästhetische Verwirrung von Pierre (Benjamin Lavernhe), der in den Farben und den Wolken Zahlen sieht. Aber auch den etwas asymmetrischen Po einer schönen Witwe. Die Bäuerin Louise (Virginie Efira), die mit ihrem verschuldeten Landwirtschaftsbetrieb überfordert ist, fährt Pierre aus Unachtsamkeit an, nimmt ihn mit nach Hause, macht ihm ein Bett auf der Couch und kümmert sich um den Verletzten.
Am nächsten Morgen ist das chaotische Landhaus aufgeräumt und alles gerade ausgerichtet. Pierre lebt ganz gut mit seinem Asperger-Syndrom, erweist sich als genialer Verkäufer von Louises Waren auf dem Wochenmarkt und hat den Wetterbericht immer im Auge. Das beschert uns in einer Frostnacht ein sehr schönes Bild mit Fackeln unter den Obstbäumen. Noch eines – zu all der Blütenpracht, den weiten Feldern und den harmonischen Farbpaletten mit Vorliebe für Lavendel.
"Birnenkuchen mit Lavendel", wie der Film von Éric Besnard (Buch und Regie) für den deutschen Verleih genannt wurde, lässt sich angenehm viel Zeit, in seinen reizvollen Bildern die Welt-Erfahrung von Pierre wiederzugeben: Die Flugwolken der Stare, das Treiben der Ameisen, das sanfte Wiegen der Ähren. Doch Pierre gerät bei zu vielen Eindrücken in Panik und klebt bunte Punkte auf alles, was ihn beängstigt. Das kann schon mal ein ganzes kunstvoll dekoriertes Zimmer in der Psychiatrie werden, denn seit der sensationelle Hacker in das Innenministerium einbrach, darf er nur auf Bewährung frei in den Feldern herumlaufen. Und auch Louise muss neben den Schulden mit einem pragmatischen Nachbarn fertig werden, der ihre Hand und ihr Land möchte.
Doch wirklich dramatisch wird es eigentlich nie in diesem vorhersehbaren Verlauf, dem man aber, so reizend fotografiert, wie er ist, gerne folgt.
Am nächsten Morgen ist das chaotische Landhaus aufgeräumt und alles gerade ausgerichtet. Pierre lebt ganz gut mit seinem Asperger-Syndrom, erweist sich als genialer Verkäufer von Louises Waren auf dem Wochenmarkt und hat den Wetterbericht immer im Auge. Das beschert uns in einer Frostnacht ein sehr schönes Bild mit Fackeln unter den Obstbäumen. Noch eines – zu all der Blütenpracht, den weiten Feldern und den harmonischen Farbpaletten mit Vorliebe für Lavendel.
"Birnenkuchen mit Lavendel", wie der Film von Éric Besnard (Buch und Regie) für den deutschen Verleih genannt wurde, lässt sich angenehm viel Zeit, in seinen reizvollen Bildern die Welt-Erfahrung von Pierre wiederzugeben: Die Flugwolken der Stare, das Treiben der Ameisen, das sanfte Wiegen der Ähren. Doch Pierre gerät bei zu vielen Eindrücken in Panik und klebt bunte Punkte auf alles, was ihn beängstigt. Das kann schon mal ein ganzes kunstvoll dekoriertes Zimmer in der Psychiatrie werden, denn seit der sensationelle Hacker in das Innenministerium einbrach, darf er nur auf Bewährung frei in den Feldern herumlaufen. Und auch Louise muss neben den Schulden mit einem pragmatischen Nachbarn fertig werden, der ihre Hand und ihr Land möchte.
Doch wirklich dramatisch wird es eigentlich nie in diesem vorhersehbaren Verlauf, dem man aber, so reizend fotografiert, wie er ist, gerne folgt.
"Birnenkuchen mit Lavendel" von Éric Besnard: in Freiburg und Lörrach. (Ab 0)
von ghj
am
Do, 10. März 2016