Vorträge und Lesungen
Katerina Poladjan / Heike Geißler / Dorothee Elmiger - 39. Freiburger Literaturgespräch: Drei Lesungen mit Gespräch in Freiburg
- Wann
- Sa, 8. November 2025, 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr
- Wo oder WAS
-
Freiburg
Literaturhaus - Vorverkauf
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- Tickets zu vielen Veranstaltungen können auch in den BZ-Geschäftsstellen erworben werden.
- Veranstalter
- Literaturhaus Freiburg
Katerina Poladjan: Goldstrand
Moderation: Annette Pehnt
Odessa 1922, eine junge Frau springt vom Passagierdampfer in den weißen Schaum des Kielwassers und verschwindet. Ihr Vater Lew und der kleine Bruder Felix begeben sich auf die Suche und landen an der bulgarischen Schwarzmeerküste. Dreißig Jahre später möchte sich Felix hier seinen Traum erfüllen und einen Ferienort aufbauen: Goldstrand, als Platz an der Sonne für alle. Auf der Baustelle wird Eli gezeugt. Seine Familiengeschichte mutmaßt und fabuliert er ein halbes Jahrhundert später in seinen preisgekrönten Filmen - und auf der Couch der rätselhaften Dottoressa in Rom, die jede Sitzung mit »Wie geht es Ihnen heute?« beginnt.
Katerina Poladjans Romane sind »Schatzkästchen«, so die Jury des Großen Preises des Deutschen Literaturfonds, mit dem die Schriftstellerin in diesem Jahr ausgezeichnet wird. Ihr neues Werk »Goldstrand« (S. Fischer, 2025) führt durch ein ganzes Jahrhundert und quer über den europäischen Kontinent, von Odessa über Konstantinopel und Warna in Bulgarien bis nach Rom. Mit formaler Finesse erzählt Katerina Poladjan von Exil, Verlust und Aufbruch und fügt dabei Splitter des alten Europa zu einem heiter-melancholischen Bild der Gegenwart.
Heike Geißler: Verzweiflungen
Moderation: Miriam Zeh
Ein Mädchen steht vor der Schwimmlehrerin und bettelt, endlich in die Fortgeschrittenengruppe zu dürfen. Dabei kann sie ohne Leine nur am Beckenrand gut schwimmen. Die Lehrerin ist gnadenlos, das Mädchen verzweifelt. Dreißig Jahre später ist Heike Geißler erwachsen und noch immer verzweifelt - aber entschlossen, sich diesem Gefühl zu stellen. Denn »die Verzweiflung ist allhier«, tief verwurzelt, wie die Menschenfeindlichkeit in Kriegen, rechten Bewegungen, Landesparlamenten und Geschlechterrollen. Sie ist eine Zumutung der heutigen Zeit, »ein expandierendes Gewächs«, das sich von den globalen Klima- und Kriegskatastrophen in die engen Wohnverhältnisse und den mühsamen Alltag verästelt.
In ihrem persönlichen Langessay wehrt sich die vielfach ausgezeichnete Leipziger Schriftstellerin Heike Geißler gegen das vorherrschendste Gefühl der Gegenwart und übt einen neuen Ansatz, einen anderen Blick. »Und nein, man ist nicht weniger verzweifelt nach der Lektüre dieses Buches, aber irgendwie ... gewappneter. Zugewandter. Klüger. Weicher. Durchlässiger. Und das ist so viel!«, so der Autor Jess Jochimsen.
Dorothee Elmiger: Die Holländerinnen
Moderation: Thomas Geiger
Zehn Jahre nachdem sich die Spur zweier Frauen im südamerikanischen Regenwald verliert, plant ein gefeierter Theatermacher eine Expedition zu den letzten gesicherten Stationen ihrer Reise, um den Fall zu rekonstruieren. Als Teil der dafür angeheuerten Gruppe dokumentiert eine Schriftstellerin
genauestens alle Umstände und Erlebnisse der Reise, um gleichzeitig den Stoff für ein neuartiges Stück zu liefern, in dem Fiktion und Wirklichkeit ineinanderfließen sollen. Doch das Protokoll der Geschehnisse wird von fragwürdigen Elementen unterwandert: Assoziationen, Verwechslungen, Zufälle. Angetrieben von der unbeirrbaren Intuition des Theatermachers setzt die Gruppe ihre Reise fort, immer tiefer in das von Unbehagen überwucherte Dickicht hinein.
Mit »Die Holländerinnen« (Hanser, 2025) legt die Schweizer Schriftstellerin Dorothee Elmiger ihren vierten, dicht gewobenen Roman vor. Der bildgewaltige, atmosphärische Text zieht die Leser*innen wie ein Mahlstrom durch immer weitere Schichten hinab und entfaltet eine beunruhigende Geschichte von Furcht und Gewalt, von der Verlorenheit im Universum und vom Versagen der Erzählungen.
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Fotos v.l.n.r.: © Francesco Gattoni, Heike Steinweg, Georg Gatsas
Förderer: Kulturamt der Stadt Freiburg, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau, Guzzoni-Federer-Stiftung, Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia und Lyrikempfehlungen für Kinder, freundlich unterstützt von der Buchhandlung jos fritz und dem Park Hotel Post
Datum: 8.11.2025, 10-13 Uhr
Ort: Literaturhaus, Bertoldstraße 17
Eintritt: 11/7 Euro
Literaturgespräch
Literaturhaus Quelle: Veranstalter
Moderation: Annette Pehnt
Odessa 1922, eine junge Frau springt vom Passagierdampfer in den weißen Schaum des Kielwassers und verschwindet. Ihr Vater Lew und der kleine Bruder Felix begeben sich auf die Suche und landen an der bulgarischen Schwarzmeerküste. Dreißig Jahre später möchte sich Felix hier seinen Traum erfüllen und einen Ferienort aufbauen: Goldstrand, als Platz an der Sonne für alle. Auf der Baustelle wird Eli gezeugt. Seine Familiengeschichte mutmaßt und fabuliert er ein halbes Jahrhundert später in seinen preisgekrönten Filmen - und auf der Couch der rätselhaften Dottoressa in Rom, die jede Sitzung mit »Wie geht es Ihnen heute?« beginnt.
Katerina Poladjans Romane sind »Schatzkästchen«, so die Jury des Großen Preises des Deutschen Literaturfonds, mit dem die Schriftstellerin in diesem Jahr ausgezeichnet wird. Ihr neues Werk »Goldstrand« (S. Fischer, 2025) führt durch ein ganzes Jahrhundert und quer über den europäischen Kontinent, von Odessa über Konstantinopel und Warna in Bulgarien bis nach Rom. Mit formaler Finesse erzählt Katerina Poladjan von Exil, Verlust und Aufbruch und fügt dabei Splitter des alten Europa zu einem heiter-melancholischen Bild der Gegenwart.
Heike Geißler: Verzweiflungen
Moderation: Miriam Zeh
Ein Mädchen steht vor der Schwimmlehrerin und bettelt, endlich in die Fortgeschrittenengruppe zu dürfen. Dabei kann sie ohne Leine nur am Beckenrand gut schwimmen. Die Lehrerin ist gnadenlos, das Mädchen verzweifelt. Dreißig Jahre später ist Heike Geißler erwachsen und noch immer verzweifelt - aber entschlossen, sich diesem Gefühl zu stellen. Denn »die Verzweiflung ist allhier«, tief verwurzelt, wie die Menschenfeindlichkeit in Kriegen, rechten Bewegungen, Landesparlamenten und Geschlechterrollen. Sie ist eine Zumutung der heutigen Zeit, »ein expandierendes Gewächs«, das sich von den globalen Klima- und Kriegskatastrophen in die engen Wohnverhältnisse und den mühsamen Alltag verästelt.
In ihrem persönlichen Langessay wehrt sich die vielfach ausgezeichnete Leipziger Schriftstellerin Heike Geißler gegen das vorherrschendste Gefühl der Gegenwart und übt einen neuen Ansatz, einen anderen Blick. »Und nein, man ist nicht weniger verzweifelt nach der Lektüre dieses Buches, aber irgendwie ... gewappneter. Zugewandter. Klüger. Weicher. Durchlässiger. Und das ist so viel!«, so der Autor Jess Jochimsen.
Dorothee Elmiger: Die Holländerinnen
Moderation: Thomas Geiger
Zehn Jahre nachdem sich die Spur zweier Frauen im südamerikanischen Regenwald verliert, plant ein gefeierter Theatermacher eine Expedition zu den letzten gesicherten Stationen ihrer Reise, um den Fall zu rekonstruieren. Als Teil der dafür angeheuerten Gruppe dokumentiert eine Schriftstellerin
genauestens alle Umstände und Erlebnisse der Reise, um gleichzeitig den Stoff für ein neuartiges Stück zu liefern, in dem Fiktion und Wirklichkeit ineinanderfließen sollen. Doch das Protokoll der Geschehnisse wird von fragwürdigen Elementen unterwandert: Assoziationen, Verwechslungen, Zufälle. Angetrieben von der unbeirrbaren Intuition des Theatermachers setzt die Gruppe ihre Reise fort, immer tiefer in das von Unbehagen überwucherte Dickicht hinein.
Mit »Die Holländerinnen« (Hanser, 2025) legt die Schweizer Schriftstellerin Dorothee Elmiger ihren vierten, dicht gewobenen Roman vor. Der bildgewaltige, atmosphärische Text zieht die Leser*innen wie ein Mahlstrom durch immer weitere Schichten hinab und entfaltet eine beunruhigende Geschichte von Furcht und Gewalt, von der Verlorenheit im Universum und vom Versagen der Erzählungen.
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Fotos v.l.n.r.: © Francesco Gattoni, Heike Steinweg, Georg Gatsas
Förderer: Kulturamt der Stadt Freiburg, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau, Guzzoni-Federer-Stiftung, Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia und Lyrikempfehlungen für Kinder, freundlich unterstützt von der Buchhandlung jos fritz und dem Park Hotel Post
Datum: 8.11.2025, 10-13 Uhr
Ort: Literaturhaus, Bertoldstraße 17
Eintritt: 11/7 Euro
Literaturgespräch
Literaturhaus Quelle: Veranstalter
Veröffentlicht am Di, 09. September 2025 um 22:50 Uhr
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