Rückblick zum runden Geburtstag
PFAFFENWEILER. 40 Jahre Schneckenfest in Pfaffenweiler – dieser runde Geburtstag bietet jede Menge Möglichkeiten, um zurückzublicken. Und genau das wird bei der diesjährigen Sonderausstellung zum Fest geschehen. Es geht zurück zu den Anfängen in die 70er Jahre und von da an durch die Jahrzehnte bis heute. Und einen Rückblick auf vergangene Zeiten werfen auch die Darsteller der Brauchtumsschau, die fest zum Schneckenfest dazugehört – das Schreinerhandwerk steht dieses Jahr im Mittelpunkt.
Für Anna Däschle, die seit vielen Jahren die Texte für die Brauchtumsschau schreibt und Regie führt, läuft die heiße Phase. Kurz vorm Fest, das diesen Freitag beginnt, gibt es jede Menge zu tun. Der Ablauf der Brauchtumsschau muss sitzen, die Proben laufen auf Hochtouren. Auf die Bühne des Salomone-Hofes bringen Däschle und ihre Truppe diesmal ein Stück über das Schreiner-Handwerk aus den 1950er Jahren. "Damals hat es noch drei Schreiner im Ort gegeben", erinnert sich Däschle. Heute gibt es mit Daniel Blattmann noch einen – und den hat Däschle sich als Experten ins Boot geholt. Er wird sein Handwerk auf der Bühne vorführen. Und Johann Kiefer, der aus einer Schreinerei stamme, werde die Moderation der Brauchtumsschau übernehmen.
Bewährt habe sich für das Stück auch eine Familie, die das Rahmenprogramm darstellt. Doch zu viel zum Inhalt sei an dieser Stelle nicht verraten. Klar ist nur, dass auch die Großmutter nicht fehlen darf, "die immer wieder ihren Senf dazugibt", sagt Däschle mit einem Schmunzeln. Sie sei froh, dass sie immer wieder Leute im Ort finde, die bei der Brauchtumsschau mitwirken möchten. Gerade bei den Jüngeren sei das nicht selbstverständlich, findet sie. Und auch die Älteren, bei denen Däschle sich gerne Erinnerungen von früher einholt, seien immer bereit zu helfen. "Das ist toll, dass ich dann Geschichten aus erster Hand bekomme", sagt sie.
Obwohl Anna Däschle schon seit 2004 für die Brauchtumsschau verantwortlich ist – ein bisschen Aufregung gehört für sie auch 2017 noch dazu. Und das gelte genauso für die Schauspieler, "es sind ja alles Laien", sagt Däschle. "Aber wenn wir das Stück dann am Samstag das erste Mal aufgeführt haben, dann bin ich schon mal froh", sagt sie mit einem Lächeln.
Ebenfalls schon lange Jahre in die Organisation des Schneckenfests involviert ist Archivar Eddy Weeger. Er kümmert sich um die Sonderausstellung im Dorfmuseum. Für das diesjährige Motto "40 Johr Schnecke-Fescht" hat Weeger sein Archiv im Rathaus durchforstet. "Die schiere Menge an Material hat mich erschlagen", sagt er. Als Ausstellungsstücke ausgewählt hat er nun vor allem die Festplakate der vergangenen Jahrzehnte, einige alte Prospekte, einzelne Stücke aus vergangenen Brauchtumsschauen und Festabzeichen. Diese sind in Pfaffenweiler besonders liebevoll gestaltet und wahre Hingucker. Sie gehen jedes Jahr an die Ehrengäste des Schneckenfests und werden passend zum jeweiligen Motto gestaltet. Um die Ideen zur Gestaltung und die filigranen Bastelarbeiten kümmert sich das Ehepaar Gesa und Ludwig Muser gemeinsam mit den Landfrauen.
Etwas Besonderes sind auch die Plakate zum Schneckenfest. Sie folgen Jahr um Jahr der gleichen Tradition: Abgebildet wird Puppe Ronald, gekleidet und mit einer Pose passend zum Festmotto. Mal ist Ronald Bäcker, mal Maurer, mal Gastwirt. Im Lauf der Jahrzehnte hatte er schon viele Jobs inne. Erfunden wurden die Plakate und damit Puppe Ronalds große Auftritte von dem inzwischen verstorbenen Fotografen Ronald Ade. Er gab der Figur nicht nur ihren Namen, sondern sie sieht ihm auch sehr ähnlich. Für das Foto auf dem Schneckenfestplakat setzt Weeger Ronald dann jedes Jahr in Szene – und zwar in Ronald Ades ehemaligem Fotostudio in Offenburg.
Angefangen ist das Schneckenfest übrigens als Schneckentäler Hockede. In der Einladung zum Fest aus dem Jahr 1978 heißt es: "Die Winzergemeinde Pfaffenweiler feiert vom 1. bis zum 3. September 1978 ihr diesjähriges Schnecke-Fescht. Dieses aus der letzten Schneckentäler Hockede entstandene Fescht soll nun ein fester Bestandteil im dörflichen Jahresablauf werden." Und 39 Jahre später kann man sagen: Die Pfaffenweilermer haben Wort gehalten. Bis auf eine Ausnahme im Jahr 1991 wegen Sanierungsarbeiten im Oberdorf hat es jedes Jahr ein Schneckenfest gegeben. Für das 40. vom 1. bis 3. September 2017 steht nun alles in den Startlöchern.
Bewährt habe sich für das Stück auch eine Familie, die das Rahmenprogramm darstellt. Doch zu viel zum Inhalt sei an dieser Stelle nicht verraten. Klar ist nur, dass auch die Großmutter nicht fehlen darf, "die immer wieder ihren Senf dazugibt", sagt Däschle mit einem Schmunzeln. Sie sei froh, dass sie immer wieder Leute im Ort finde, die bei der Brauchtumsschau mitwirken möchten. Gerade bei den Jüngeren sei das nicht selbstverständlich, findet sie. Und auch die Älteren, bei denen Däschle sich gerne Erinnerungen von früher einholt, seien immer bereit zu helfen. "Das ist toll, dass ich dann Geschichten aus erster Hand bekomme", sagt sie.
Obwohl Anna Däschle schon seit 2004 für die Brauchtumsschau verantwortlich ist – ein bisschen Aufregung gehört für sie auch 2017 noch dazu. Und das gelte genauso für die Schauspieler, "es sind ja alles Laien", sagt Däschle. "Aber wenn wir das Stück dann am Samstag das erste Mal aufgeführt haben, dann bin ich schon mal froh", sagt sie mit einem Lächeln.
Puppe Ronald darf nicht fehlen
Ebenfalls schon lange Jahre in die Organisation des Schneckenfests involviert ist Archivar Eddy Weeger. Er kümmert sich um die Sonderausstellung im Dorfmuseum. Für das diesjährige Motto "40 Johr Schnecke-Fescht" hat Weeger sein Archiv im Rathaus durchforstet. "Die schiere Menge an Material hat mich erschlagen", sagt er. Als Ausstellungsstücke ausgewählt hat er nun vor allem die Festplakate der vergangenen Jahrzehnte, einige alte Prospekte, einzelne Stücke aus vergangenen Brauchtumsschauen und Festabzeichen. Diese sind in Pfaffenweiler besonders liebevoll gestaltet und wahre Hingucker. Sie gehen jedes Jahr an die Ehrengäste des Schneckenfests und werden passend zum jeweiligen Motto gestaltet. Um die Ideen zur Gestaltung und die filigranen Bastelarbeiten kümmert sich das Ehepaar Gesa und Ludwig Muser gemeinsam mit den Landfrauen.
Etwas Besonderes sind auch die Plakate zum Schneckenfest. Sie folgen Jahr um Jahr der gleichen Tradition: Abgebildet wird Puppe Ronald, gekleidet und mit einer Pose passend zum Festmotto. Mal ist Ronald Bäcker, mal Maurer, mal Gastwirt. Im Lauf der Jahrzehnte hatte er schon viele Jobs inne. Erfunden wurden die Plakate und damit Puppe Ronalds große Auftritte von dem inzwischen verstorbenen Fotografen Ronald Ade. Er gab der Figur nicht nur ihren Namen, sondern sie sieht ihm auch sehr ähnlich. Für das Foto auf dem Schneckenfestplakat setzt Weeger Ronald dann jedes Jahr in Szene – und zwar in Ronald Ades ehemaligem Fotostudio in Offenburg.
Angefangen ist das Schneckenfest übrigens als Schneckentäler Hockede. In der Einladung zum Fest aus dem Jahr 1978 heißt es: "Die Winzergemeinde Pfaffenweiler feiert vom 1. bis zum 3. September 1978 ihr diesjähriges Schnecke-Fescht. Dieses aus der letzten Schneckentäler Hockede entstandene Fescht soll nun ein fester Bestandteil im dörflichen Jahresablauf werden." Und 39 Jahre später kann man sagen: Die Pfaffenweilermer haben Wort gehalten. Bis auf eine Ausnahme im Jahr 1991 wegen Sanierungsarbeiten im Oberdorf hat es jedes Jahr ein Schneckenfest gegeben. Für das 40. vom 1. bis 3. September 2017 steht nun alles in den Startlöchern.
Die Darsteller der Brauchtumsschau sind Daniel Blattmann (Schreinermeister), Johannes Blattmann (Lehrling), Johann Kiefer (Moderator), Gisela Hüppe (Großmutter), Jürgen Mayer (Vater), Heidi Batt (Mutter), Linda Mayer (Tochter), Matthias Blattmann (Sohn), Celine Waibel (Braut) und Fritz Gutgsell als Ansager.
von Nikola Vogt
am
Di, 29. August 2017
Das Programm
Freitag, 1. September:
18 Uhr Eröffnung der Sonderausstellung "40 Johr Schnecke-Fescht" im Dorfmuseum beim Rathaus
19 Uhr Festeröffnung am Stubenplatz, anschließend Essen und Musik in allen Lauben
Samstag, 2. September:
11.30 Uhr Schnaigerle-Rundgang und Mittagessen in Kellern und Höfen
ab 14 Uhr Kinderspielnachmittag
15.30 Uhr Vorführung der Brauchtumsschau "S’ Schriener-Handwerk"
Sonntag, 3. September:
ab 9 Uhr Kirchenchor: "z-niehni-neh" (Frühstück)
ab 11.30 Uhr Mittagessen, Gemütlichkeit und Unterhaltung
14 und 16 Uhr Vorführung der Brauchtumsschau "S’ Schriener-Handwerk"
Das Dorfmuseum samt Sonderausstellung ist am Samstag von 14 bis 18 Uhr und am Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Für die Festbesucher gibt es über die drei Festtage einen Bus-Pendelverkehr nach Freiburg und Bad Krozingen.
Autor: niv