Tatort Wald
Spürnasenpfad in Todtmoos
Hier soll ein Verbrechen passiert sein? Kaum zu glauben: Auf grünen Wiesen grasen Kühe, Richtung Tal stehen urige Schwarzwaldhöfe und als passender Rahmen für so viel Postkartenidylle säumt dichter Wald das Todtmoospanorama. Wie um noch eins draufzusetzen, setzt die Herbstsonne die Szenerie in ein warmes Licht, gerade so, als hätte jemand zu viel Weichspüler übrig gehabt. Doch tatsächlich gilt es, einen Kriminalfall zu lösen.
Fast so etwas wie kriminalistischen Spürsinn braucht es auch, um den Nachwuchs auf Wanderwege zu locken – oder eben gleich einen Wald-Wander-Krimi, wie ihn die Gemeinde Todtmoos erdacht hat. Auf einer Tafel am Skiliftparkplatz in Strick gibt’s die wichtigsten Fakten in Kürze. Der Tatort: der sagenumwobene Wald am Kirchberg. Ein sechs Kilometer langer, anspruchsvoller wie abenteuerlicher Rundweg erwartet dort die jungen Detektive ab sechs Jahren. Die Opfer: die Todtmooser Bürger. Das Diebesgut: etwas sehr, sehr Wichtiges. Aber was genau, weiß zunächst niemand. Der Täter: unbekannt. Die Tatverdächtigen und Zeugen: die einheimischen Waldtiere.
Um solch große Rätsel zu lösen, braucht es viel Unterstützung und so haben wir gleich vier Detektive mitgebracht. Erste Stellungnahmen der Ermittler? "Komisch!" "Fast wie Zuhause, da fehlt auch immer irgendwas!" Flugs schnappt sich jede der Spürnasen ein Wegbegleiterheft aus der Box neben dem Schild und los geht’s über die Wiese direkt in den Wald und die urige Rabenschlucht. Links plätschert ein Bach, rechts führt ein schmaler Wurzelpfad ordentlich bergauf.
Doch Neugier schlägt Höhenmeter und kurz darauf überschlagen sich die Kinderstimmen vor Aufregung: "Da! Ein Schild mit Fußabdruck!", und kurz darauf: "Ich hab das erste Tier!" – "Nee, ich hab’s zuerst gesehen!" Und tatsächlich, dort hockt der Uhu, kunstvoll geschnitzt auf einem Holzsockel, davor eine Infotafel. Für Streit ist nun keine Zeit, denn akribische Detektivarbeit ist nötig: Es müssen Steckbriefe und Fußabdrücke erstellt und so viele Fakten wie möglich gesammelt werden.
Kurz darauf treffen wir das nächste Tier, finden weitere Hinweise, Alibis – und einen weiteren Buchstaben für unser Lösungswort. Hm. Was mag es sein, was die Todtmooser so schmerzlich vermissen? Ohrstöpsel? Würde von der Buchstabenzahl und auch sonst passen. Denn so lauschig und urig der Wald ist, so laut sind die Geräusche der aufheulenden Motorräder auf der nahen Schwarzwaldstraße.
Doch die Kinder stört’s nicht, längst haben sie wieder etwas entdeckt: Wir erreichen eine Waldlichtung mit Kletterparcours, Sitzbänken zum Vespern und Aussichtspunkten über Todtmoos. Beim vorsichtigen Blick den steilen Abhang hinunter zeigen sich die schwarzen Felsen – eine geologische Besonderheit, die durch eine tektonische Störung verursacht wurde.
Im Zickzack geht’s durch die steilen Hänge und stationsweise raten wir uns durch den Wald – auch wenn die Kinder längst mit anderen interessanten Dingen beschäftigt sind und uns Erwachsene einen Teil des Ermittlungsprotokolls diktieren. Nach der Rudolf-Jordan-Hütte, einem weiteren netten Ausguck, haben wir den höchsten Punkt des Wegs erreicht. Der Wald lichtet sich und plötzlich stürmen die Kinder wieder los – sie haben eine von vier Spitzdachhütten am Wegesrand entdeckt, wo die Kommissare spielerisch ihre Sinne schärfen können – am Dachshüsli beispielsweise mit einem Fragespiel.
Ohnehin scheint für unsere Jungdetektive der ganze Weg ein einziges Spiel zu sein, das dann schneller als erwartet endet – mit einigen Überraschungen. Eine davon kann an der Tourist-Info als Belohnung abgeholt werden, eine weitere ist die Erkenntnis, dass manches anders ist als gedacht.
Weitere Infos: Einstieg: Skilift-Parkplatz in Todtmoos-Strick, etwa sechs Kilometer, für Kinder ab sechs Jahren, nicht Kinderwagen geeignet, reine Gehzeit zwei Stunden; Tel. 07674/90600, http://www.todtmoos.de von Anita Fertl
Fast so etwas wie kriminalistischen Spürsinn braucht es auch, um den Nachwuchs auf Wanderwege zu locken – oder eben gleich einen Wald-Wander-Krimi, wie ihn die Gemeinde Todtmoos erdacht hat. Auf einer Tafel am Skiliftparkplatz in Strick gibt’s die wichtigsten Fakten in Kürze. Der Tatort: der sagenumwobene Wald am Kirchberg. Ein sechs Kilometer langer, anspruchsvoller wie abenteuerlicher Rundweg erwartet dort die jungen Detektive ab sechs Jahren. Die Opfer: die Todtmooser Bürger. Das Diebesgut: etwas sehr, sehr Wichtiges. Aber was genau, weiß zunächst niemand. Der Täter: unbekannt. Die Tatverdächtigen und Zeugen: die einheimischen Waldtiere.
Um solch große Rätsel zu lösen, braucht es viel Unterstützung und so haben wir gleich vier Detektive mitgebracht. Erste Stellungnahmen der Ermittler? "Komisch!" "Fast wie Zuhause, da fehlt auch immer irgendwas!" Flugs schnappt sich jede der Spürnasen ein Wegbegleiterheft aus der Box neben dem Schild und los geht’s über die Wiese direkt in den Wald und die urige Rabenschlucht. Links plätschert ein Bach, rechts führt ein schmaler Wurzelpfad ordentlich bergauf.
Doch Neugier schlägt Höhenmeter und kurz darauf überschlagen sich die Kinderstimmen vor Aufregung: "Da! Ein Schild mit Fußabdruck!", und kurz darauf: "Ich hab das erste Tier!" – "Nee, ich hab’s zuerst gesehen!" Und tatsächlich, dort hockt der Uhu, kunstvoll geschnitzt auf einem Holzsockel, davor eine Infotafel. Für Streit ist nun keine Zeit, denn akribische Detektivarbeit ist nötig: Es müssen Steckbriefe und Fußabdrücke erstellt und so viele Fakten wie möglich gesammelt werden.
Kurz darauf treffen wir das nächste Tier, finden weitere Hinweise, Alibis – und einen weiteren Buchstaben für unser Lösungswort. Hm. Was mag es sein, was die Todtmooser so schmerzlich vermissen? Ohrstöpsel? Würde von der Buchstabenzahl und auch sonst passen. Denn so lauschig und urig der Wald ist, so laut sind die Geräusche der aufheulenden Motorräder auf der nahen Schwarzwaldstraße.
Doch die Kinder stört’s nicht, längst haben sie wieder etwas entdeckt: Wir erreichen eine Waldlichtung mit Kletterparcours, Sitzbänken zum Vespern und Aussichtspunkten über Todtmoos. Beim vorsichtigen Blick den steilen Abhang hinunter zeigen sich die schwarzen Felsen – eine geologische Besonderheit, die durch eine tektonische Störung verursacht wurde.
Im Zickzack geht’s durch die steilen Hänge und stationsweise raten wir uns durch den Wald – auch wenn die Kinder längst mit anderen interessanten Dingen beschäftigt sind und uns Erwachsene einen Teil des Ermittlungsprotokolls diktieren. Nach der Rudolf-Jordan-Hütte, einem weiteren netten Ausguck, haben wir den höchsten Punkt des Wegs erreicht. Der Wald lichtet sich und plötzlich stürmen die Kinder wieder los – sie haben eine von vier Spitzdachhütten am Wegesrand entdeckt, wo die Kommissare spielerisch ihre Sinne schärfen können – am Dachshüsli beispielsweise mit einem Fragespiel.
Ohnehin scheint für unsere Jungdetektive der ganze Weg ein einziges Spiel zu sein, das dann schneller als erwartet endet – mit einigen Überraschungen. Eine davon kann an der Tourist-Info als Belohnung abgeholt werden, eine weitere ist die Erkenntnis, dass manches anders ist als gedacht.
Weitere Infos: Einstieg: Skilift-Parkplatz in Todtmoos-Strick, etwa sechs Kilometer, für Kinder ab sechs Jahren, nicht Kinderwagen geeignet, reine Gehzeit zwei Stunden; Tel. 07674/90600, http://www.todtmoos.de von Anita Fertl
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Fr, 07. Oktober 2016