Pop

Wilhelmine in BRAUNSCHWEIG

Wann
Mo, 11. August 2025, 19:00 Uhr
Wo oder WAS
BRAUNSCHWEIG
Freundschaftsbühne
Vorverkauf
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Gelebte Vielfalt« - wenn jemand die Bedeutung dieses Begriffes kennt, dann Wilhelmine.Aufgewachsen in einem besetzten Haus in Berlin-Kreuzberg und im Wendland, erlebt sie vonKindesbeinen an unterschiedlichste Lebensformen. »Ich lernte so viele verschiedene Punkerkennen oder Menschen, die im Zirkus gearbeitet haben, und die ganz selbstverständlich mit anunserem Tisch saßen«, erinnert sich Wilhelmine. »Ich glaube, das hat mich offen und mutiggemacht, in Kontakt mit Menschen zu treten. Und mir relativ früh die Vorstellung in den Kopfgesetzt: egal, wer und was ich mal sein möchte: ich kann es sein.«Ihren ersten aktiven Kontakt mit der Musik verortet Wilhelmine im Wendland, wo sie die Schulebesucht. »Ich war elf und durfte das Headset meines Musiklehrers testen. In dieser Situation hatmich die Klasse das erste Mal laut allein singen hören. Und ich bekam erstmals Komplimente fürmeine Stimme.« Schon bald wird Wilhelmine so etwas wie die inoffizielle Schulsängerin: »Ich habebei verschiedenen Schulveranstaltungen gesungen, und es war relativ bekannt undselbstverständlich, dass ich die bin, die singt.«Und das bald auch außerhalb der Schule: Wilhelmine wird als Jugendliche Teil einerMädchenband, Direkt. Die vier Mädchen singen viel a cappella, akustisch und mehrstimmig -und haben damit die ersten Live-Auftritte: »Es gibt im Wendland ein Fest, die KulturelleLandpartie. Dort öffnen Dörfer ihre Pforten, und wir bekamen Anfragen von verschiedenenBauernhöfen, die uns in ihrem festen Programm haben wollten.« Die »Kulturelle Landpartie« istweit über das Wendland hinaus ein Begriff - und die Antiatomkraft-Bewegung erst recht. Sie rufthier 1980 die »Republik Freies Wendland« aus und prägt bis heute die Gegend im östlichenNiedersachsen.Folgerichtig geschieht es bei einer Antiatomkraft-Demo, dass Direkt ihren ersten großen Auftritthaben - vor Madsen. Ein Erlebnis, das Wilhelmines weiteren Weg nachhaltig prägen sollte: »DieMadsens haben es geschafft, aus diesem Landkreis die große bekannte Band zu werden. Undsie an diesem Tag so nah zu wissen, da haben sich zum ersten Mal Träume in mir gebildet: Wow,die leben in Wendland, aber sind deutschlandweit bekannt. Was, wenn ich da auchhinkäme...?«Nach dem Abitur kommt Wilhelmine erst einmal ganz woanders hin, nach Spanien nämlich, wosie ein Jahr als Au-pair arbeitet. In ihrer freien Zeit sorgt sie jedoch dafür, dass ihr Traum weiterGestalt annehmen kann. Sie nimmt Gitarrenunterricht und beginnt ein eigenes YouTube-Projekt,von Wilhelmine heute liebevoll als »Aufklärungs-Homo-Podcast-Geschwafel« bezeichnet: »Mitmeiner damaligen Freundin habe ich jeden Donnerstag Videos gemacht. Und als ichwiedergekommen bin aus Spanien, war für mich ganz klar: ich will wieder nach Berlin, und zwarnicht mehr nur über die Sommerferien, sondern fest.«Berlin sollte sich als ideales Pflaster erweisen, um weitere Erfahrungen als Musikerin zu sammeln -nunmehr allein, denn die Schultage und Direkt waren gezählt. »Ich habe in U-Bahnhöfen mit vielFluktuation immer wieder die gleichen Refrains gespielt, weil ich nur die konnte. Ich habe einenHut aufgestellt und in zahllosen Selbstversuchen ein Gefühl dafür bekommen: wie bekommt mandie Leute dazu, zuzuhören? An welchem Punkt des Songs muss ich sein, damit sie es interessiert?«Dabei macht sie eine Erfahrung, die sich bis heute als wertvoll erweist, da sie längst große Bühnenbespielt: »Ich habe gemerkt: wenn ich leise bin, schaffe ich es viel intensiver, die Energie im Raumsammeln, als wenn ich laut bin. Auf diese Weise habe ich selbst als Vorband schon Läden mitfast 2000 Menschen komplett leise bekommen.«Und hat sie erst einmal die ungeteilte Aufmerksamkeit, hören die Menschen gebannt zu, wasWilhelmine zu erzählen hat. In ihren bisherigen Songs hat sie viel Mut bewiesen: sie machtegleich in ihrer ersten Single »meine Liebe« ihr Coming Out zum Thema, in »Du« Alkoholsucht imengsten Familienkreis und in »solange du dich bewegst« den Schritt zur Selbstliebe, kurzum: siehat »mit einem Scheinwerfer in alle Richtungen geleuchtet und geschaut, was wirklich hinterden Dingen steckt«, wie sie anlässlich ihrer Debüt-EP »komm wie du bist« (2020) kommentierte.Ihr Mut wurde belohnt: als die Berliner Künstlerin eben jene Debüt-EP ankündigte, schossen dieCD und das Vinyl prompt auf Platz 1 & 2 der »Aufsteiger des Tages« bei Amazon, sie durfte im»ARD Morgenmagazin« vor einem Millionenpublikum auftreten und ihre erste eigene Headliner-Tour war fast komplett ausverkauft.Die Fans lieben Wilhelmine für ehrliche Texte, mit denen sie sich identifizieren können, zugleichgelingt ihr das Kunststück, einen als Hörer:in mit einem guten, aufbauenden Gefühl aus ihrenSongs zu entlassen - »ihre Mission ist es, liebevolle Botschaften in ihren Songs unterzubringenund diese mit sehr akustischen Beats und organischen Pop-Sounds zusammenzubringen«, wieDiffusmag urteilte, die Wilhelmine zu den »10 besten neuen KünstlerInnen" 2020 zählten.Wilhelmine, das ist Empowerment in Musikform - und genau da will sie mit ihrer kommendenMusik anknüpfen. Indem sie weiterhin mutig bleibt, »sowohl in meinen Texten als auch mitmeiner Musik«.Eindrücke davon vermittelten in der Folge ihre Singles »Drip« - ein Song, in dem sie mit einemstaubtrockenen Funk-Bass, peitschenden Drums und einem guten Schuss Hip-Hop-Vibeüberraschte, während sie über das anstrengende Gefühl singt, stets eine »instagramable«Gute-Laune-Fassade aufrecht erhalten zu müssen -, das erhebend schöne »Eins sein« (mit #1der TikTok Deutschland Hot 50 Charts, #27 der YouTube Trends und über 60k TikTok Creationssowie über 8 Mio. Views auf TikTok & Instagram Reels ein Viral-Hit des Jahres 2021)- und»Feuervogel«, das sich mit dem Nachbeben einer Beziehung beschäftigt und Gefühle vonSchmerz und Hoffnungslosigkeit zu einem kraftvollen Song verarbeitet.Wilhelmine war im vergangenen Jahr eine der wenigen Künstler:innen, die von Amazon Musicim Rahmen ihrer großen Kampagne zum Pride Month umfassend in den Vordergrund gestelltwurden, etwa mit einer Platzierung auf dem großen Screen am Berliner Ku'damm und inder Pride History Playlist bei Amazon Music, wo Wilhelmine Geschichten über berühmtePersönlichkeiten der LGBTQ+ Community erzählte und dazu passende Songs kuratierte. Zumdiesjährigen Internationalen Frauentag (8. März) wurde Wilhelmine als »Deutschpop-Poetin«von Apple Music besonders hervorgehoben. Daneben konnte man sie unter anderem alsSupport für Lotte und Benne, mit einem Gastspiel auf dem jüngsten Selig-Album (im Song»Mädchen auf dem Dach«) und live bei »Inas Nacht« (mit »Eins sein«), der ARTE Open StageBerlin und einer Songpoeten-Session mit Florian Künstler erleben.Wilhelmine ist der direkte Kontakt zu ihren Fans enorm wichtig, auch und gerade, weil er einwechselseitiger ist: »Letztens hat mir nach einem Konzert jemand rückgemeldet, dass ich sehrsensibel oder zerbrechlich wirke. Und das ist eigentlich absolut gar nicht das, was ich bin«,berichtet sie. »Da habe ich mich gefragt: interessant, dass meine Bühnenpräsenz das auchmacht. Andere sind bei der gleichen Show und nehmen mich als total stark wahr, und zugleichsagt mir jemand, dass er mich als sensibel wahrnimmt und hofft, dass ich quasi nicht daranzerbreche. Das ist so spannend, weil ich an einem Punkt bin, der viel weiter ist als das. Ich habeaus meinen Schwächen bereits Lieder gemacht und präsentiere sie auf einer Bühne. Das heißt,ich bin eigentlich an einem ganz anderen Punkt: der Darüber-reden-können-Stärke.«Egal, was in Wilhelmines Leben passiert - ob sie gerade durch eine gute Phase geht oder eineschlechte, ob das Leben sich leicht wie eine Feder anfühlt oder schwer wie ein Mühlstein, obsie frisch getrennt ist oder sich neu verliebt hat: sie verarbeitet schreibend. »Und dadurch, dassich kontinuierlich Lieder schreibe, bin ich meiner Kunst so nah. So habe ich das Gefühl, dassegal, was kommt, da bin ich, und da sind meine Lieder, die dürfen sich bewegen wie siewollen, aber das bleibt.«Im Winter 2021 veröffentlichte Wilhelmine ihre erste Weihnachts-Single »Fluss«, eine deutscheVersion von Joni Mitchells »River« (1971). Es gehört eine gehörige Portion Mut dazu, sich aneinen Song der großen Joni Mitchell zu wagen - und diesen dann auch eigenhändig insDeutsche zu übertragen. Doch wer, wenn nicht Wilhelmine, die sich in den jüngsten Jahren alseine der stärksten, mutigsten neuen Songwriterinnen im Deutschpop hervorgetan hat. War»Fluss« von tiefem Liebeskummer geprägt, ist Wilhelmines nächste eigene Single am komplettanderen Ende der Skala angesiedelt: »besonders«, veröffentlicht Anfang 2022, handelt vomRausch des Frischverliebtseins. In gewohnt starken Bildern besingt Wilhelmine den großartigenAusnahmezustand, in dem die Welt zugleich verschwimmt und so klar erscheint wie nie: »Alleswas ich will, ist jetzt hier / Wenn ich mich auflös', wenn ich mich fallen lass / Fließt am Ende alleszu dir«.Im April 2022 kündigte Wilhelmine die Veröffentlichung ihres Debütalbums »Wind« fürden 28. Oktober an. In den Monaten auf dem Weg dahin erschienen die Singles »an alldiesen Tagen« - mit der Wilhelmine u. a. eine Session im Rahmen der musikalischenPerformance-Reihe »trainsome sessions« der Deutschen Bahn drehte -, »schwarzerRenault«, »sicher« sowie - zur Veröffentlichung des Albums - »mein Bestes«. Auf ihremDebütalbum »Wind« benutzt Wilhelmine das gleichnamige Element als Metapher für dieraschen Veränderungen in ihrem Leben. Sie singt in den Songs »über Angst, über Nähe,übers neu sortieren, übers mutig sein, Dinge so anzunehmen, wie sie zu mir kommen. Wieder Wind sie bringt und wieder nimmt.« Das kommt an: »Wind« steigt auf Anhieb in dieTop 10 der Offiziellen Deutschen Albumcharts ein. Ein herausragender Erfolg für dieMusikerin, die auch live großen Zuspruch erfährt: Drei Touren spielte Wilhelmine imvergangenen Jahr, mit größtenteils ausverkauften Shows. Ihre erste eigene Headline-Tour mit Band rund um den Release zählt für sie, neben Auftritten beim CSD in Berlin undKöln, zu Momenten, die sie nicht mehr vergessen wird. Ihre Community fühlt sich ihrdabei mehr verbunden als je zuvor.Über all diese Erfahrungen entwickelt sich Wilhelmine stetig weiter, das zeigt sich auch inden Visuals, die ihre neue Single »nie wieder wegrennen« begleiten, mit der sich dieMusikerin im Juni 2023 zurückmeldet. Sie wirkt noch klarer und, falls das überhauptmöglich ist, noch ehrlicher. Wilhelmine hat seit den Tagen im besetzten Haus in Berlin-Kreuzberg und im Wendland einiges durchgemacht, ist durch »Gezeiten« gekommen.Und merkt deshalb auch, was sie jetzt will: Keine Umzüge. Keine harten Trennungen.Keine leeren Worte. Etwas, das wirklich bleibt. Ein Ort, der zu jeder Zeit sicher ist, an demman Wurzeln schlagen kann. Mit »nie wieder wegrennen« gelingt es ihr, eine ganzpersönliche Story zu erzählen, in der sich erneut andere wiederfinden. Für alle, die sichnie so wirklich einer Familie zugehörig gefühlt haben, soll dieser Song ein Empowermentsein. Eine ganz persönliche Story erzählt auch ihre darauffolgende Single »Paula«. Sie istWilhelmines gleichnamiger Kindheitsfreundin gewidmet. »Oh Paula / manchmal glaubich, du kannst zaubern«, singt Wilhelmine im Refrain, der außerdem in einerAkustikversion mit Madeline Juno erscheint, und ergänzt voller Bewunderung für derenMut: »Warum kannst du das so gut / ich trau dir alles zu.«
Quelle: Veranstalter

Veröffentlicht am Di, 28. Januar 2025 um 22:50 Uhr

  • Georg-Westermann-Allee 36
  • 38104 BRAUNSCHWEIG

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