Europa-Park Rust

Ahoi Wasserratten! Rulantica ist wieder da

Abtauchen in Rulantica ist wieder möglich. Allerdings mit vielen Corona-Auflagen. Wie fühlt es sich an, nach langer Restriktionszeit wieder abzutauchen? Wir, Mutter und Sohn, machen den Praxistest.

Der Busparkplatz bleibt heute leer und die Warteschlange am Eingang ist überschaubar, auch wenn die bereits parkenden Autos etwas anderes suggerieren. Schon am Morgen stehen jede Menge Fahrzeuge in Reih und Glied, darunter viele aus Frankreich und der Schweiz, aber natürlich auch aus Deutschland und laden mit exotischen Kennzeichen wie OA (Oberallgäu), MTK (Main-Taunus-Kreis) oder KIB (Kirchheimboladen) zum munteren Orteraten ein.

Badespaß mit Vorkehrungen

Auch unser ordnungsgemäß 1,5 Meter entfernter Schangennachbar kommt von weit her, aus Bremen. Was ihn hierher gebracht hat? "Das Wetter", sagt der 30-Jährige, der mit Partnerin angereist ist, und lacht hinter der Maske. "Die Bewertung ist ziemlich gut, und bei uns gibt’s so was nicht." Sanft säuselt Parkmusik auf uns herab, entspannte Stimmung herrscht in der Schlange und es geht zügig vorwärts – sicher auch deshalb, weil statt der üblichen 3500 Badegäste Corona-bedingt höchstens 1500 eingelassen werden, nach wie vor nur nach Online-Ticket-Bestellung.

Rulantica-Chef Michael Kreft von Byern freut sich über die Wiedereröffnung: "Wir haben gedacht, dass die Zurückhaltung der Menschen noch größer ist. Aber wir freuen uns natürlich, dass das so gut ankommt." Seit der Schließung im März habe man an Konzepten für den Tag X gearbeitet. Ein Erklärvideo auf der Homepage, Broschüren und Schilder vor Ort sollen "für ein gesundes Miteinander", wie es heißt, sorgen.

Sicherheitsbedenken? "Entspann dich, Mama!"

Konkret bedeutet das: Sicherheitsabstand und Mund-und-Nasenschutz im Eingangsbereich. Nach der Umkleide fällt auch das Mundtextil. Ungewohnt nackt um die Nase fühlt sich das an. Aber Sicherheitsbedenken? Eine ältere Dame aus Lugano schüttelt den Kopf: "In der Schweiz mussten wir ja zu keinem Zeitpunkt Masken tragen", sagt sie. Gemeinsam mit ihren beiden elf- und dreijährigen Enkeln und der schwangeren Schwiegertochter genießt sie nun die fantastische, sagenumwobene Wasserwelt mit 25 Attraktionen.

Auch wir sind froh, uns erst einmal in einem Reifen durch Snorris bunte Unterwasserhöhle treiben zu lassen, nach den ersten, gewaltigen Eindrücken: "Wow, wie ein großes Wasser-Land-Labyrinth", meint der Sohn – "wo sind denn hier die Abstandsstriche?!", frage ich – "Na da, am Rand, beim Geländer – entspann’ dich, Mama." Fürs Entspannen sind außerdem Liegestühle mit viel Luft dazwischen aufgestellt, im Innen- und Außenbereich. Gut verteilt sind auch die Badegäste, vor jedem Becken gibt eine Ziffer deren maximale Anzahl an, über die sogenannte Operatoren wachen.

Im Kinderbereich Trølldal ist Toben bei den Trollen angesagt, normalerweise. Jetzt schlafen Laura (2) und Luc (4), bewacht von ihren Eltern Martina und Gabriel aus Basel. Super sei es hier, sagen sie, sie fühlten sich sehr gut aufgehoben. Ebenso wie Olga und Vitali, die mit ihren Sechs- und Vierjährigen aus Friedrichshafen am Bodensee angereist sind. Aber: "Die Wartezeiten an den Rutschen sind oft zu lang", bemängelt Vitali.

Schneller rutschen, länger hungrig

Heute geht es bei manchen der 17 Rutschen jedoch sehr flott, nicht nur beim Anstehen. Die Treppen zu den Freifall-Rutschen Dugdrob und Vildfål führen schlangenfrei in die Höhe, ehe wir mit "Drei, Zwei, Eins", erst ein bisschen die Fassung, dann den Boden unter den Füßen verlieren und als rasante Flaschenpost unter Spritzen und Quietschen durch die Röhre jagen.

Mittagszeit. Jetzt bekommt der Operator am Imbiss viel zu tun, nicht nur mit Touch-Screen-Desinfizieren. Denn nicht ganz so gesittet wie sonst im Supermarkt geht es zu, der Hunger schlägt An- und Abstand – vielleicht auch, weil die dicken Supermarktstriche fehlen. "Bitte zurücktreten", bittet der Mann in Blau-Weiß ein ums andere Mal.

Knifflig in Sachen Mindestabstand sind zeitweise auch die Hauptverbindungsstrecken zwischen den beliebtesten Attraktionen, dann ist ebenfalls gute Koordination beim Corona-Abstandsslalom gefragt. Denn wie sagte Kreft von Byern eingangs so treffend: "Worauf wir immer angewiesen sind, das ist eben auch die Vernunft unserer Badegäste."

Wer es entschleunigter mag, dem sei Gluckern und Blubbern unter Fichten ans Herz gelegt. In der Waldlagune Skog gibt’s Cocktails und Sitzbänke mit Massagedüsen. Da kann sich bei einem Mineralwasser dann auch wieder Entspannung breitmachen – Platz genug ist im Moment.
Infos: Kinder bis 3 Jahre frei, von vier bis 11 Jahren kostet ein Tagesticket 35,50 Euro, für Erwachsene 38,50 Euro. Tagestickets sind ausschließlich online bestellbar unter: http://www.europapark.de

Rulantica-Verlosung

Lust bekommen, in Rulantica abzutauchen? Wir verlosen 2 x 2 Tageskarten. Rufen Sie bis Freitag, 3. Juli, 12 Uhr, unter Tel. 0137/8080135 (50 Cent aus dem Festnetz, Anrufe per Handy können teurer sein) an, nennen Sie Namen, Adresse und das Kennwort "Rulantica". Teilnahmeberechtigt ist nur, wer das 18. Lebensjahr vollendet hat. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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von Anita Fertl
am So, 28. Juni 2020 um 07:00 Uhr

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