Emi Miyoshi erkundet die Beziehung zwischen Tanz, Installation und Musik. Die in Freiburg lebende Tänzerin arbeitet in ihrer neuen Produktion wieder mit dem Künstler Jürgen Oschwald zusammen, der für das "Bühnenbild" verantwortlich zeichnet. Mittels Linien, die Punkte im Raum und auf den Körpern der Tänzer verbinden, schafft Emi Miyoshi laut Ankündigung eine "architektonische Choreographie". Wer ihre vorherige Arbeit "In my Room" (2017) gesehen hat, kann sich vorstellen, dass "A House" nicht nur vom Titel her daran – buchstäblich – anknüpft.

Neu dabei ist der renommierte Schlagzeuger Christian Dierstein, der mit klanglichen Mitteln an dem imaginären Haus mitarbeiten wird, das während der Performance auf der Bühne des E-Werks, das mit dem Kunstverein kooperiert, entstehen wird. Da die aus Japan stammende Tänzerin von der Stadt Freiburg zur Zeit eine dreijährige Konzeptionsförderung erhält, konnte sie mit David Pallant, Lisanne Goodheu und Tina Halford drei international bekannte Tänzer und Tänzerinnen gewinnen.

Die Voraussetzungen für einen herausragenden Abend sind also gegeben. Emi Miyoshi geht mit ihrem Shibui Kollektiv 2018 konsequent den Weg weiter, "performende Körper und Objekte auf drei Ebenen zu verbinden", wie es im Pressetext zutreffend heißt. Spielerisch und experimentierfreudig sind ihre choreographischen Installationen – und immer in Bewegung: Verwandlung, Dynamik und perspektivische Verschiebungen halten auch das Publikum in Atem. Für ihr 2016 entstandenes Stück "MORIKONAKA – im Wald" erhielt Emi Miyoshi den Tanz- und Theaterpreis der Landeshauptstadt und des Landes. Zu Recht entfaltet sie Wirkung über Freiburg hinaus.

Termine: Premiere: Do, 1. Feb. E-Werk, 20 Uhr. Zudem: 2., 3., 9. und 10. Feb.

von Bettina Schulte

am Fr, 26. Januar 2018