Familientipps in Pandemiezeiten

Alltagsabenteuer in den eigenen vier Wänden

Es ist ein Dilemma. Alle wollen raus. Die Folge: überlaufene Wintersportgebiete und Parkchaos – aller Corona-Bestimmungen zum Trotz. Mit unseren Tipps holen wir das Abenteuer in die eigenen vier Wände.

Abenteuer entstehen erstmal im Kopf. Vor jedem Vorhaben steht eine Idee. Und so können wir auch in unserem – derzeit stark eingeschränkten Alltag – kleine Abenteuer erleben. Rauskommen aus der Langeweile im Alltag, die Monotonie und Routine des Gewohnten durchbrechen, dazu reichen ein paar einfache Tricks und Kniffe, an denen die ganze Familie ihren Spaß hat.

Im Zickzack unterwegs
Die Idee: Warum nicht einmal planlos durchs Quartier streichen? So können Kinder und Erwachsene gemeinsam als Stadtstreicher in diesem tatsächlichen Wortsinne direkt von der eigenen Haustüre aus losziehen. Und das nach einer einfachen Regel: Beim experimentellen Zickzack-Marsch biegen sie an der ersten Straßenkreuzung links ab, an der nächsten rechts, dann wieder die erste links und rechts und so weiter.
Das bringt’s: Spätestens an der dritten Straßenkreuzung werden Sie merken, wie eingefahren ihre Alltagswege sind. Wir Menschen sind nun mal Gewohnheitstiere und folgen denselben Wegen, weil wir sie kennen und mit ihnen vertraut sind. Der Zickzack-Marsch durchbricht diese Gewohnheit und führt uns kurzerhand im Zufallsprinzip auf ungewohnten Wegen durch unser vertrautes Revier, das wir dadurch plötzlich mit neuen Augen wahrnehmen. Das Abenteuer besteht nicht im Erreichen eines bestimmten Zieles, sondern im Unterwegssein. Diese Art der Stadterkundung ist nicht neu. Erfunden hat es Stephen Graham, der dieses Prinzip bereits 1926 in seinem Buch "Die Kunst des stilvollen Wanderns, ein philosophischer Wegweiser", erschienen im Verlag Harper Collins, beschreibt.

Zelten und Lagern ist hier erlaubt
Die Idee: Zelten ist Abenteuer pur. Warum nicht die Wohnung in ein Zeltlager verwandeln? Zelt aufbauen, eine Höhle aus Kartons bauen, mit Stühlen und Bettlaken ein Biwak errichten. Daran haben besonders Kinder Spaß.
Das bringt’s: Im Bett schlafen ist Routine. Aus der wir ausbrechen wollen. Also ab ins Zelt. Auch Mama und Papa tauschen das Elternschlafzimmer mit dem Zeltlager. Auf Luft- oder Bettmatratzen lässt es sich gemütlich kuscheln, mit der Stirnlampe Bücher lesen oder beim Hören einer spannenden Gute-Nacht-Geschichte einschlummern. Gefrühstückt wird im Schneidersitz am virtuellen Lagerfeuer.

Nachtwanderung mit Stirnlampe
Die Idee: Die Nacht beginnt zu dieser Jahreszeit bereits am späten Nachmittag. Spätestens ab 17.30 Uhr ist es dunkel. Zeit, für eine Nachtwanderung mit Stirnlampe oder Laterne.
Das bringt’s: Warum nicht einfach die Spazierrunde vom Nachmittag auf den Abend verlegen – spät, aber früh genug, um bis zur Ausgangssperre um 20 Uhr wieder zu Hause zu sein? Mit Stirnlampen und reflektierender Weste geht es ins Abenteuer. Ob im Zickzack-Marsch ums Revier, durch den Stadtpark oder auf nahegelegenen Wald- und Wiesenwegen. Und bei klaren Himmel einfach mal die Lichter löschen und den Sternenhimmel bewundern.

Basislager auf dem Balkon
Die Idee: Glücklich sind die, die einen Balkon, eine Terrasse oder sogar einen Garten ihr Eigen nennen. Bei trockener, kalter Witterung lässt sich hier im Handumdrehen ein Mount Everest Basislager einrichten.
So geht’s: Mit Wolldecken, dicken Daunenschlafsäcken- und Jacken ausgerüstet geht es ab nach draußen. Auf dem Campingkocher wird das Lageressen zubereitet. Wer eine Feuerschale hat, kann über dem Feuer Stockbrot grillen. Bei heißem Punsch oder Kakao und einer warmen Suppe oder Spaghetti fühlen sich alle wie Entdecker. Wer genug Platz hat und entsprechend gut ausgerüstet ist, kann es auch mit Wintercamping im eigenen Garten probieren. Allerdings ist das bei so frostkalten Nächten wie derzeit eher etwas für Hartgesottene mit Vorkenntnissen.

Nachbars Hund Gassi führen

Die Idee: Wer einen Hund besitzt, darf auch nach 20 Uhr (alleine) mit ihm Gassi gehen. Hören Sie sich mal in der Nachbarschaft um, vielleicht ist ein Hundebesitzer ja an einem kalten Winterabend dankbar, wenn Sie den Hund nochmal eine Runde um den Block führen.
Das bringt’s: Wer nach einem langen Arbeitstag spät nach Hause kommt und gerne noch eine Runde an die frische Luft möchte, muss sich sputen, um bis 20 Uhr wieder zu Hause zu sein. Wenn Sie Hunde mögen und einen Hundebesitzer in der Nachbarschaft kennen, fragen Sie doch mal an, ob Sie den Hund Gassi führen dürfen. Viele Hundebesitzer sind dankbar, wenn sie in der Dunkelheit mal nicht mehr raus müssen. Wichtig: Der Hund sollte gut erzogen sein – und Sie etwas Ahnung vom richtigen Umgang haben.
von Birgit-Cathrin Duval
am So, 17. Januar 2021 um 07:00 Uhr

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