Wandertipp
Auf dem Albsteig durch den Hotzenwald
Muss es immer ein Berg sein? Muss es nicht. Abseits der bekannten Schwarzwaldgipfel liegen verborgene Schluchten, die landschaftlich genauso spektakulär sind wie die Höhenlagen. Eine der schönsten ist die Alb- und Höllbachschlucht im Hotzenwald. Ein Rundweg führt zu Klammen, Gumpen und Wasserfällen.
Startpunkt der Wanderung ist in Görwihl. Bei guter Sicht bietet sich von dem Hochplateau eine fantastische Blick auf die Alpen. Vom Start am Heimatmuseum geht es über den Marktplatz vorbei an Kirche und Friedhof bis zum Ortsende. Dort wechseln wir auf den Hotzenwaldquerweg (erkennbar an der weiß-schwarzen Raute) und wandern auf einem steilen Pfad in das Albtal bis zum Wegweiser "Beim Albsteg".
Der Gebirgsbach Alb, der am Feldberg als Menzenschwander und Bernauer Alb entspringt und kurz vor St. Blasien zusammenfließt, hat sich ein tiefes, wildes Bett in die nach Süden abfallende Hochfläche des Hotzenwalds gegraben und eine verwunschene dschungelartige Schluchtenwelt geschaffen.
Es rauscht, gurgelt, plätschert im Wald. Gerade an heißen Tagen lohnt sich der Abstieg in die kühle, feuchte Schlucht. Mit ein wenig Fantasie erinnert der Albsteg an eine Hängebrücke im Dschungel. Auch wenn es sich hierbei um eine feste Holzkonstruktion handelt, beschert uns der Abschnitt doch ein wenig Schluchtenabenteuer. Wir verlassen dort den Querweg und halten uns an die Markierung der gelben Raute, steigen weiter abwärts bis zur Höllbachmündung. Dort trifft der recht forsche Höllbach auf die in diesem Abschnitt eher ruhig dahinplätschernde Alb. Wir befinden uns in einer fast mythisch anmutenden Szenerie, mit Felsen, rund geschliffenen Steinen, Moos und allerlei Grünpflanzen, die sich um die wuchtigen Stämme von Tannen und Fichten winden. Wenn es Zwergen oder Gnome gäbe, dann würden sie sich sicherlich dort verstecken.
Ein Steg führt uns über den Höllbach. Wir wandern auf Pfaden durch das Tal der Wasserfälle stromaufwärts bis wir schon bald das Rauschen der Wasserfälle hören können. Je näher wir kommen, desto lauter wird das Getöse. Die Felskluft wird enger, Weg und Treppen schmaler. Tief in der Schlucht türmen sich kantige Granitblöcke aufeinander. Es ist kühl und feucht, feiner Sprühnebel schwebt über der Tiefe. Mit archaischer Kraft stürzt sich das Wasser des Höllbachs über fast neun Meter hohe Kaskaden in die Schlucht. Uns fröstelt, wohl aber auch wegen der fast unheimlichen Kraft des Wassers, das zwischen den Felsen wie in einem abgrundtiefen Schlund verschwindet. Ob es hier geheime Gänge gibt, die in die Unterwelten führen, wie in so vielen Sagen berichtet wird? Wer an der Felskante vor dem großen Wasserfall steht, wird es augenblicklich glauben.
Nach den Höllbachwasserfällen führt uns der Weg bergan zum Wegweiser "Bertschwend", weiter der gelben Raute Richtung "Hintere Wühre" folgend. An der höchsten Stelle auf 756 Metern befindet sich die idyllisch gelegene Grillhütte Sägemoos. Die "Hintere Wühre" bezeichnet ein im späten Mittelalter angelegten Wassergraben, der vom Höllbach nach Görwihl fließt. Dieser künstliche Wasserlauf wurde früher zur Bewässerung der Weiden und zum Antrieb von Mühlen und Sägen eingesetzt.
Über das Heiligmoos führt der Wanderweg auf zum Teil offenen Wiesen und Weideflächen zurück zum Ausgangspunkt nach Görwihl. Beim Heimatmuseum lohnt sich ein Besuch der in Baden-Württemberg einmaligen Ausstellung über die Salpeterer und die Salpetersiederei. Das Museum erklärt auf anschauliche Weise das harte und entbehrungsreiche Leben der Hotzenwälder.
Wanderung ins Albtal und zu den Höllbachwasserfällen: Rundweg ca. 7,3 Kilometer, Aufstieg 243 Meter, Abstieg 243 Meter, Gehzeit rund 3 Stunden. Start/Ziel: Heimatmuseum Görwihl. Leichte Tour, Trittsicherheit erforderlich, http://www.albsteig.de
von bcm
Startpunkt der Wanderung ist in Görwihl. Bei guter Sicht bietet sich von dem Hochplateau eine fantastische Blick auf die Alpen. Vom Start am Heimatmuseum geht es über den Marktplatz vorbei an Kirche und Friedhof bis zum Ortsende. Dort wechseln wir auf den Hotzenwaldquerweg (erkennbar an der weiß-schwarzen Raute) und wandern auf einem steilen Pfad in das Albtal bis zum Wegweiser "Beim Albsteg".
Der Gebirgsbach Alb, der am Feldberg als Menzenschwander und Bernauer Alb entspringt und kurz vor St. Blasien zusammenfließt, hat sich ein tiefes, wildes Bett in die nach Süden abfallende Hochfläche des Hotzenwalds gegraben und eine verwunschene dschungelartige Schluchtenwelt geschaffen.
Es rauscht, gurgelt, plätschert im Wald. Gerade an heißen Tagen lohnt sich der Abstieg in die kühle, feuchte Schlucht. Mit ein wenig Fantasie erinnert der Albsteg an eine Hängebrücke im Dschungel. Auch wenn es sich hierbei um eine feste Holzkonstruktion handelt, beschert uns der Abschnitt doch ein wenig Schluchtenabenteuer. Wir verlassen dort den Querweg und halten uns an die Markierung der gelben Raute, steigen weiter abwärts bis zur Höllbachmündung. Dort trifft der recht forsche Höllbach auf die in diesem Abschnitt eher ruhig dahinplätschernde Alb. Wir befinden uns in einer fast mythisch anmutenden Szenerie, mit Felsen, rund geschliffenen Steinen, Moos und allerlei Grünpflanzen, die sich um die wuchtigen Stämme von Tannen und Fichten winden. Wenn es Zwergen oder Gnome gäbe, dann würden sie sich sicherlich dort verstecken.
Ob es hier geheime Gänge in die Unterwelt gibt?
Ein Steg führt uns über den Höllbach. Wir wandern auf Pfaden durch das Tal der Wasserfälle stromaufwärts bis wir schon bald das Rauschen der Wasserfälle hören können. Je näher wir kommen, desto lauter wird das Getöse. Die Felskluft wird enger, Weg und Treppen schmaler. Tief in der Schlucht türmen sich kantige Granitblöcke aufeinander. Es ist kühl und feucht, feiner Sprühnebel schwebt über der Tiefe. Mit archaischer Kraft stürzt sich das Wasser des Höllbachs über fast neun Meter hohe Kaskaden in die Schlucht. Uns fröstelt, wohl aber auch wegen der fast unheimlichen Kraft des Wassers, das zwischen den Felsen wie in einem abgrundtiefen Schlund verschwindet. Ob es hier geheime Gänge gibt, die in die Unterwelten führen, wie in so vielen Sagen berichtet wird? Wer an der Felskante vor dem großen Wasserfall steht, wird es augenblicklich glauben.
Nach den Höllbachwasserfällen führt uns der Weg bergan zum Wegweiser "Bertschwend", weiter der gelben Raute Richtung "Hintere Wühre" folgend. An der höchsten Stelle auf 756 Metern befindet sich die idyllisch gelegene Grillhütte Sägemoos. Die "Hintere Wühre" bezeichnet ein im späten Mittelalter angelegten Wassergraben, der vom Höllbach nach Görwihl fließt. Dieser künstliche Wasserlauf wurde früher zur Bewässerung der Weiden und zum Antrieb von Mühlen und Sägen eingesetzt.
Über das Heiligmoos führt der Wanderweg auf zum Teil offenen Wiesen und Weideflächen zurück zum Ausgangspunkt nach Görwihl. Beim Heimatmuseum lohnt sich ein Besuch der in Baden-Württemberg einmaligen Ausstellung über die Salpeterer und die Salpetersiederei. Das Museum erklärt auf anschauliche Weise das harte und entbehrungsreiche Leben der Hotzenwälder.
Wanderung ins Albtal und zu den Höllbachwasserfällen: Rundweg ca. 7,3 Kilometer, Aufstieg 243 Meter, Abstieg 243 Meter, Gehzeit rund 3 Stunden. Start/Ziel: Heimatmuseum Görwihl. Leichte Tour, Trittsicherheit erforderlich, http://www.albsteig.de
am
Mo, 25. September 2017
INFO
Schwarzwälder Genießerpfade: Im wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichnet wandern lässt sich auf den inzwischen 35 Schwarzwälder Genießerpfaden, darunter der Todtmooser Lebküchlerweg und der Turmsteig, der Bernauer Hochtalsteig oder Karlsruher Grat bei Ottenhöfen. Infos:
http://mehr.bz/schwwgen
Premiumwege:
Ähnliche Anforderungen wie bei den Genießerpfaden, aber vom Deutschen Wanderinstitut zertifizierte Strecken finden sich unter
http://mehr.bz/prem
Darüber hinaus gibt es zahlreiche Wanderstrecken, die nicht durchgängig oder anders zertifiziert, aber auch höchst attraktiv sind wie etwa die Schwarzwälder Hüttenwinkeltouren, für die es auch einen Kinderflyer gibt, oder der Wehratal-Erlebnisweg.
Autor: bz