Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens
Hinter dem "Zero Theorem" verbirgt sich eine mathematische Formel, die die Frage nach dem Sinn des Lebens beantworten soll. Ihr versucht in einem London der nahen Zukunft der geniale Mathematiker Qohen Leth (Christoph Waltz) auf den Grund zu gehen – auf Betreiben seines Arbeitgebers, eines Unternehmens namens Mancom. Er findet ihn nicht. Oder liegt der vielleicht schlicht darin, sich mit Empathie anderen Menschen zuzuwenden? Könnte das die Rettung für den einsamen Kauz sein? Hilft ihm dies, der Isolation seines Zuhauses, einer alten Kapelle, zu entfliehen? Doch was dann?
Mit seinem Boss (Matt Damon) kommuniziert Qohen nur über einen Monitor, ebenso mit einer Therapeutin, während sein unmittelbarer Vorgesetzter ihn mit häufigen Besuchen nervt. Dann gibt es noch einen jungen Computerexperten, der herumschnüffelt, und eine attraktive junge Frau (Mélanie Thierry), die Qohen auf einer Party kennenlernt und die ihn auf andere Gedanken bringt – aber vielleicht handelt sie ja auch nicht ganz uneigennützig. Ist sie eine Prostituierte, ist sie vielleicht gar keine reale Figur?
Mit "Brazil" hat der amerikanische Regisseur Terry Gilliam (siehe Ticket-Interview) 1985 einen Klassiker des modernen Science-Fiction-Films geschaffen und mit "12 Monkeys" 1995 noch einen draufgelegt. Stilistisch bilden sie eine Einheit mit seinem jüngsten Werk. Die Zukunft ist dominiert von mächtigen Unternehmen und ihrer omnipräsenten Überwachung, gegen die einzelne Individuen rebellieren. In der Kirche stehen religiöse Artefakte neben riesigen Monitoren, aus denen Kabel hängen, in den Straßen draußen türmt sich der Müll. Gilliam überlädt seine Bilder, gefilmt von einer selten einmal zur Ruhe kommenden, oft verkanteten Kamera, als wolle er dem Zuschauer signalisieren, dass er in dieser Zukunft ähnlich verloren sein wird wie sein Protagonist.
"The Zero Theorem" ist deutlich eine Nummer kleiner ausgefallen als seine Vorgänger, die Handlung weitgehend auf ein Set beschränkt (gedreht wurde in einem Studio im rumänischen Bukarest), aber in den opulenten Bildern ebenso wie in den exzentrischen Figuren ist der skurrile Film Gilliam pur: Während Christoph Waltz als Qohen kahlgeschoren daherkommt, überraschen vor allem Matt Damon und David Thewlis mit ihren schrägen Frisuren, Damon erfreut das Auge darüber hinaus mit Anzügen, die optisch dem jeweiligen Hintergrund angepasst sind. Angesichts dessen kann man die Sinnhaftigkeit des Zero-Theorems schnell vergessen.
– "The Zero Theorem" von Terry Gilliamläuft in Freiburg. (Ab 12) von Frank Arnold
Mit seinem Boss (Matt Damon) kommuniziert Qohen nur über einen Monitor, ebenso mit einer Therapeutin, während sein unmittelbarer Vorgesetzter ihn mit häufigen Besuchen nervt. Dann gibt es noch einen jungen Computerexperten, der herumschnüffelt, und eine attraktive junge Frau (Mélanie Thierry), die Qohen auf einer Party kennenlernt und die ihn auf andere Gedanken bringt – aber vielleicht handelt sie ja auch nicht ganz uneigennützig. Ist sie eine Prostituierte, ist sie vielleicht gar keine reale Figur?
Mit "Brazil" hat der amerikanische Regisseur Terry Gilliam (siehe Ticket-Interview) 1985 einen Klassiker des modernen Science-Fiction-Films geschaffen und mit "12 Monkeys" 1995 noch einen draufgelegt. Stilistisch bilden sie eine Einheit mit seinem jüngsten Werk. Die Zukunft ist dominiert von mächtigen Unternehmen und ihrer omnipräsenten Überwachung, gegen die einzelne Individuen rebellieren. In der Kirche stehen religiöse Artefakte neben riesigen Monitoren, aus denen Kabel hängen, in den Straßen draußen türmt sich der Müll. Gilliam überlädt seine Bilder, gefilmt von einer selten einmal zur Ruhe kommenden, oft verkanteten Kamera, als wolle er dem Zuschauer signalisieren, dass er in dieser Zukunft ähnlich verloren sein wird wie sein Protagonist.
"The Zero Theorem" ist deutlich eine Nummer kleiner ausgefallen als seine Vorgänger, die Handlung weitgehend auf ein Set beschränkt (gedreht wurde in einem Studio im rumänischen Bukarest), aber in den opulenten Bildern ebenso wie in den exzentrischen Figuren ist der skurrile Film Gilliam pur: Während Christoph Waltz als Qohen kahlgeschoren daherkommt, überraschen vor allem Matt Damon und David Thewlis mit ihren schrägen Frisuren, Damon erfreut das Auge darüber hinaus mit Anzügen, die optisch dem jeweiligen Hintergrund angepasst sind. Angesichts dessen kann man die Sinnhaftigkeit des Zero-Theorems schnell vergessen.
– "The Zero Theorem" von Terry Gilliamläuft in Freiburg. (Ab 12) von Frank Arnold
am
Do, 27. November 2014