Theater im Bürgerhaus

Aufführung "Der Name der Rose" in Müllheim

Berliner Erstaufführung nach dem Roman von Umberto Eco.

MÜLLHEIM. Am Donnerstag, 17. Januar, wird um 20 Uhr das Stück "Der Name der Rose" im Bürgerhaus in Müllheim aufgeführt. Eine Berliner Erstaufführung nach dem Roman von Umberto Eco.

Der englische Franziskaner William von Baskerville reist mit seinem Novizen Adson von Melk in delikater politischer Mission in eine oberitalienische Benediktinerabtei. Dort sterben unter mysteriösen Umständen innerhalb weniger Tage fünf Klosterbrüder. Der Abt bittet den für seinen Scharfsinn bekannten William von Baskerville, die Todesfälle aufzuklären. Die furiose Kriminalgeschichte verbindet die Ästhetik des Mittelalters mit dem Realismus der Neuzeit und schafft bedrohliche Spannung.

Umberto Eco wurde am 5. Januar 1932 im piemontesischen Alessandria, unweit von Turin, als Sohn eines Buchhalters geboren. Der Name Eco – zusammengesetzt von "ex caelis oblatus" ("vom Himmel gegeben") – soll angeblich die Erfindung eines italienischen Beamten gewesen sein, weil sein Großvater behauptete, ein Findelkind zu sein. Nach der Schulzeit begab sich der noch junge Umberto Eco nach Turin, um an der Universität das Jurastudium zu absolvieren. Jedoch die Aussicht, Rechtsanwalt zu werden, behagte ihm keinesfalls. Er wechselte innerhalb der Universität in die Fächer Pädagogik und Philosophie, wo er schon früh den Schwerpunkt auf das Mittelalter legte. Mit einer Dissertation über den Urvater des Fransiskaner-Ordens Thomas von Aquin errang er 1954 den Doktortitel. Anschließend arbeitete Eco als Redakteur beim italienischen Fernsehen RAI sowie als freier Dozent für Ästhetik und visuelle Kommunikation an den Hochschulen in Turin, Mailand und Florenz. Seit 1971 unterrichtete der mittlerweile weltberühmte Schriftsteller und Professor für Semiotik an der Universität zu Bologna. 1978 begann Umberto Eco an seinem Roman "Der Name der Rose", der dann ein grandioser Bestseller wurde, zu arbeiten. Über die Titelversuche "Tod in der Abtei" und "Adson von Melk" kam er dann zu dem endgültigen Titel "Der Name der Rose": "Die Rose ist eine symbolische Figur, die so reich an Bedeutungen ist, dass sie nun kaum mehr eine bestimmte Bedeutung hat", sagte er selbst dazu. Die Veröffentlichung des Romans war eine literarische Sensation, die den bis dahin wissenschaftlich agierenden Autor quasi über Nacht populär machte. Mehr als eine Million verkaufter Exemplare gingen über den Ladentisch. Übrigens: der junge Produzent dieses Historienmovies und spektakulären Klosterkrimis hieß Bernd Eichinger! Umberto Eco erhielt für sein Schaffen zahlreiche Auszeichnungen: Er wurde unter anderem Ehrendoktor der Pariser Sorbonne, der FU Berlin und der Hebräischen Universität Jerusalem, österreichischer Staatspreisträger, Commandeur de l’Ordre des Arts des Lettres, Mitglied im Orden "Pour le mérite für Wissenschaften und Künste" und Träger des Bundesverdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland. Er lebte in Mailand, wo er am 19. Februar 2016 verstarb.
von bz
am Fr, 11. Januar 2019

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