Metal-Festival

"Baden in Blut" erstmals zweitägig im Dreiländergarten in Weil am Rhein

Das "Baden-in-Blut"-Metal-Festival in Weil am Rhein findet am Freitag und Samstag, 19. und 20. Juli, statt.

Wenn am Freitag die ersten verzerrten Gitarren durch den Weiler Dreiländergarten krachen, dann ist das nicht etwa der Soundcheck: Das "Baden-in-Blut"-Metal-Festival, zu dem auch in diesem Jahr wieder Tausende Fans der harten Töne erwartet werden, läuft in diesem Jahr erstmals über zwei Tage und beginnt bereits am Freitagabend. 13 Bands – vier am Freitag, neun am Samstag – werden auftreten. Dabei haben die Veranstalter – der Verein Metal Maniacs Markgräflerland – wieder große Namen und einen guten Querschnitt durch die verschiedenen Spielarten des musikalischen Schwermetalls im Programm.

Wintersun – Veteranen des Melodic Death Metal – dürfte der größte Name sein, der das diesjährige Festival beehrt. Die Finnen um Frontmann Jari Mäenpää gelten als Schwergewicht. Melodische, bisweilen fast epische Titel sind das Markenzeichen. Die Metal Maniacs setzen mit der Verpflichtung von Wintersun eine Entwicklung fort, die in den vergangenen Jahren, spätestens aber seit dem Umzug vom Lörracher Grüttpark in den Dreiländergarten 2016 bereits sichtbar wurde: Das Festival wächst und mit ihm die Namen der Bands: Iced Earth, Death Angel, Rage – alles große Metal-Prominenz, und alle waren schon da.

Headliner Wintersun wird den Samstagabend und damit auch das gesamte Festival beschließen. Die Bühne wird bereits zuvor von acht anderen Bands warmgespielt. Darunter ist vor allem der Name Sodom zu nennen: Die Band aus dem Ruhrpott gilt als eine der Pionier-Gruppen der deutschen Metal-Szene. Die Anfänge der Truppe um Gründer Thomas Such – bekannt als "Angelripper" – gehen ins Jahr 1981 zurück. Sodom gelten als Urgesteine des deutschen Thrash-Metal – schnelle, durchsetzungsstarke Gitarrenriffs prägen hier die Musik.

Das Festival behält auch 2019 durch die Gastspiele verschiedener weitgereister Formationen seinen internationalen Charakter: Mit Pertness eröffnet bereits um 11.45 Uhr eine klassische Heavy-Metal-Band aus dem Berner Oberland die Samstagskonzerte. The Spirit stammen aus Saarbrücken und stehen für handgemachten Death- und Melodic Black Metal. Aus dem schwäbischen Aalen kommen Parasite Inc nach Weil, auch hier ist das Markenzeichen melodischer Death Metal. Nur aus Frauen setzten sich die Burning Witches zusammen: Die All-Girl-Group kommt aus Brugg im Kanton Aargau und hat damit zumindest unter den Samstags-Bands die kürzeste Anreise.

Ganz anders Audrey Horne: Die Norweger werden aus der Fjordstadt Bergen anreisen. Anders als bei nordischen Gruppen vielleicht zu erwarten, lebt die Stimmung dieser Band eben nicht von schnellem Geknüppel, sondern von erdigen Rock-Riffs: Hard Rock mit dezent melodischen Gitarren verspricht der Veranstalter.

Decapitated legen da schon wieder ganz andere Töne vor: Seit 1996 gibt es die polnische Band, die als einflussreiche mitteleuropäische Vertreter des Death-Metal gelten. Und schließlich runden – vor den Metal-Hämmern von Wintersun und Sodom – die Franzosen von Alcest das Line-up ab. Die Pariser Band zeichnet sich heute vor allem durch ruhige, melancholische und teilweise progressive Songs aus.

Wer bei regionalen Bands die Metal-Mähne kreisen lassen will, für den lohnt sich ein Blick auf den – allerdings bereits ausverkauften – Freitag: Mit Thron (Black / Death Metal) aus Lörrach tritt hier der einzige echte Lokalmatador auf. Aber auch hier geht es international zu: Anomalie aus Österreich (Atmospheric Black Metal), Bölzer (Black-Death-Metal-Duo) aus der Schweiz und Aborted (Goregrind/Death Metal) aus Belgien kommen auch Bands von weiter her.

Info: Freitag, 19. Juli, Konzertbeginn ab 17.50 Uhr. Samstag, 20. Juli, Konzertbeginn ab 11.45 Uhr. Tickets (nur für den Samstag) unter http://www.metal-maniacs.eu (58 Euro)

von nic/ Foto: Andreas Siess
am Di, 16. Juli 2019

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