Der Nachwuchs ist da

Basler Zolli

Verspielt, pelzig und zuckersüß: Der Nachwuchs im Basler Zolli lässt die Zoobesucher dahinschmelzen.

Löwen sind majestätisch, groß und gefährlich. Nicht umsonst gelten sie als die Könige der Tiere. Nyoma und Nikisha müssen allerdings erst einmal wachsen, bis sie jemanden Angst einjagen könnten. Noch haben sie mit ihren riesigen Tatzen und den flauschigen Ohren den größten "Süüüüß"-Faktor im ganzen Basler Zoo.

Die beiden sind etwa vier Monate alt, aber schon ganz schön aufgeweckt. Sie tollen herum, jagen sich gegenseitig und die eine beißt der anderen in den Schwanz. Die Geschwister scheinen sich trotzdem blendend zu verstehen. Denn nachdem sie sich ausgetobt haben, kuscheln sie sich gemeinsam auf einen der großen Felsen in ihrem Gehege und genießen die Sonne ganz nach Katzen-Manier bei einem Schläfchen. Papa Mbali liegt entspannt etwas abseits im Schatten. Mit seiner großen Mähne und den riesigen Pranken beeindruckt der Löwe die Zoobesucher, die bei seinem Anblick kaum mehr einen Mucks herausbringen.

Löwenmutter Okoa ist nicht die einzige, die in den vergangenen Monaten Nachwuchs bekommen hat. Flusspferde, Giraffen, Bisons, Kängurus, Pinguine, Krokodile und viele weitere Zootiere versetzen die Besucher des Zolli in Basel zur Zeit ins Babyfieber. "Oh, süß!", "wie niedlich!" und "schau mal, wie goldig!", tönt es an jeder Ecke.

Zu den Lieblingen von Kindern wie Erwachsenen gehört Schimpansenkind Ozouri. Der kleine Affe ist gerade zwei Monate alt und schon stiehlt er die Herzen der Besucher. Eng umklammert er die Brust seiner Mutter Fifi, trinkt mit großem Appetit. Auch die anderen Schimpansen im Gehege scheinen sich für den Kleinen zu interessieren, versuchen einen Blick auf Ozouri zu erhaschen. Vor allem die aufdringlichen Schimpansenmännchen hält die Affenmutter aber auf Abstand.

Die Jungtiere im Schimpansengehege haben derweil besseres zu tun: Aufgeweckt schwingen sie an Seilen von Ast zu Ast, pulen sich gegenseitig im Fell herum und versuchen, die Erwachsenen mit Raufereien zum Spielen zu ermuntern. Haben Mama und Papa keine Lust, sind die Besucher auf der anderen Seite des Zauns willkommene Spielkameraden.

Einige Gehege weiter können Besucher den Nachwuchs der Panzernashörner entdecken. Eine Nashorngeburt scheint wirklich nicht sonderlich angenehm zu sein: Nach rund 500 Tagen Schwangerschaft brachte Quetta ihr viertes Kalb zur Welt. 70 Kilogramm wog Orys bei seiner Geburt. Aber wenigstens hat er noch kein richtiges Horn. Nun galoppiert der "Kleine" fröhlich um die herumliegenden Baumstämme im Freigehege und kaut auf Grashalmen, Zweigen und Blättern. Seine Mama hat er dabei immer im Auge. Er folgt ihr auf Schritt und Tritt. Die Besucher, die versuchen, ihn mit Gräsern und Rufen zu sich zu locken, lassen ihn dagegen vollkommen kalt. Er würdigt sie keines Blickes.

Für Aufruhr im Zolli sorgte in den vergangenen Wochen auch der Nachwuchs bei den Giraffen. Onong heißt das Fohlen, das Ende Februar zur Welt kam – beziehungsweise fiel: aus fast zwei Metern Höhe, denn Giraffen gebären im Stehen. Damit nichts passiert, gleiten die Neugeborenen zunächst aber langsam zu Boden und sind dabei mit Kopf und Hals nur etwa 40 Zentimeter vom Boden entfernt. Es scheint alles gut gegangen zu sein. Noch ist Publikumsliebling Onong etwas wackelig auf seinen langen Beinen, stakst unbeholfen durch das Freigehege. Übersetzt bedeutet sein Name "der Schöne". Und das passt: Er hat große, dunkle Augen sowie fast endlos lange Wimpern. Seine Musterung ist noch etwas blasser als die seiner Herdenmitglieder der seltenen Kordofangiraffen. Ihr Wildbestand ist stark gefährdet, weshalb man sich im Zoo gleich doppelt über den süßen Nachwuchs freut.

Weiße Streifen auf schwarzem Fell oder schwarze Streifen auf weißem Fell? Egal. Sicher ist: Niara ist super niedlich und hat eine ziemlich coole Frisur. Das Zebrafohlen trabt mit seinen drei Monaten putzmunter durchs Gehege. Gemeinsam mit Mama, Papa und der restlichen Herde beobachtet sie alles. Am meisten Spaß macht es den Zebras, ihre Nachbarn, die Strauße, herumzujagen. Als Jungtier ist Niara noch braun gestreift, nicht schwarz-weiß wie ihre älteren Artgenossen. Ein einzigartiges Muster hat sie aber schon: Zebrastreifen sind so einmalig wie ein Fingerabdruck. Die Tiere erkennen sich auch am Muster.

Weniger niedlich, dafür aber besonders interessant: der Nachwuchs bei den Katzenhaien. "Außergewöhnliche Tiere sind bei Kindern besonders beliebt", sagt Adrian Baumeyer, Kurator im Zolli. Im Vivarium können Besucher die sogenannten Nixentaschen entdecken. Durch die transparente Eierschale lässt sich die Entwicklung der Haiembryonen wie durch ein Fenster mitverfolgen. Sogar die Umbildung der Kiemen oder die Nabelschnur ist zu erkennen. Nach fünf bis elf Monaten verlässt der junge Hai die schützende Kapsel und schwimmt ins wilde Zooleben.
von Catharina Rische
am Fr, 07. April 2017

Info

Zoo Basel

Öffnungszeiten: täglich 8-18 Uhr (Mai-Aug. bis 18.30 Uhr, Nov.-Feb. bis 17.30 Uhr)

Eintritt: Erwachsene (25-61 Jahre): 21 CHF, Jugendliche (16-24 Jahre): 15 CHF, Kinder (6-15 Jahre): 10 CHF
Senioren ab 62 Jahren: 19 CHF
Familien (zwei Erwachsene mit Kindern bis 20 Jahren): 43 CHF

Adresse: Binningerstraße 40, vom Stadtzentrum aus zu Fuß zu erreichen, Anfahrt online als Download

Infos: http://www.zoobasel.ch  

Autor: bz

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