Begegnung mit dem Außerirdischen

BZ-SERIE: Besuch der Friedrich-August-Grube in Horbach ist eine Naturkundestunde für alle.

Im Rahmen der Angebote der Naturführer Oberer Hotzenwald bietet der Biologe Heinz-Michael Peter in den Sommerferien regelmäßige Termine an, bei denen er mit seinen Teilnehmern rund um die Friedrich-August-Grube in Horbach auf den Spuren des Bergbaus auf dem Dachsberg unterwegs ist. Auch in diesem August wird das vermutlich wieder möglich sein, sind geführte Wanderungen seit dem 2. Juni grundsätzlich wieder erlaubt.

Aufgrund der Schautafeln auf dem Weg und der zum Experimentieren einladenden Installationen beim Eingangsbereich der Grube bietet dieser Platz aber auch Gelegenheit, sich ohne Führung zu informieren, Naturgesetze zu erforschen oder einfach zu verweilen und die Natur ringsum zu genießen, und stellt damit jederzeit ein attraktives Ausflugsziel für die ganze Familie dar.

Wer sich nach dem Aufstieg auf dem Weg zum Grubengelände, der hinter dem Gasthof am Klosterweiher beginnt, die Zeit nimmt, die Texte auf den verschiedenen Schautafeln zu lesen, der erfährt beispielsweise, dass an der Friedrich-August-Grube Nickel abgebaut und wofür dieser Nickel gebraucht wurde, etwa für die Schweizer Räppli. Bei seinen Führungen hat Peter meist als ganz besondere Zugabe ein Stück Nickel dabei, das von einem Meteoriten stammt. Auf der Erde nämlich kommt Nickel, der übrigens leicht magnetisch ist, in so reiner Form gar nicht vor.

Die Tafeln informieren aber auch darüber, dass auf dem nickelhaltigen Abraum eine ganz besondere, höchst seltene Art von Flechten wächst. Die Bartflechte etwa signalisiert durch ihr Vorkommen, dass die Luft auf dem Dachsberg ausgesprochen sauber ist. Um diese höchst seltenen, aber doch ziemlich unscheinbaren Arten nicht zu gefährden, sind die Bereiche, in denen sie hauptsächlich wachsen, eingezäunt.

Auch die Stolleneingänge auf dem an dem Flechtenbewuchs entlang führenden Rundweg sind mittlerweile durch Gitter gesichert. Einerseits sollen sie vor der dort bestehenden Unfallgefahr schützen, andererseits den heutigen Bewohnern dieser Stollen, den Fledermäusen, Sicherheit geben, ohne ihnen den Zugang zu erschweren.

Wer ein Auge dafür hat, welche Steine rund um die Grube ein Geheimnis offenbaren könnten, hat bei Peters Führungen dann noch die Gelegenheit, seinen Fund bei der Hütte oben am Spielplatz durchschneiden zu lassen. Aber auch wenn diese Chance nicht besteht, bietet dieser Spielplatz einige interessante Spielgeräte. So kann jeder an der Schneckenform der archimedischen Schraube testen, wie Wasser dazu gebracht werden kann, bergauf zu fließen. Ein Summstein bringt den ganzen Kopf zum Vibrieren, wenn man ihn in die Öffnung hineinhält. Erstaunlich zarte Töne kann man mit dem großen Steinxylophon erzeugen.

Neben diesen Erlebnisspielgeräten bietet der begehbare Stolleneingang dann aber doch noch neben dem Hauch von Abenteuer auch eine gewisse Form von Museumscharakter. Zudem laden Sitzgelegenheiten sowie eine Feuerstelle dazu ein, sich durchaus über eine längere Zeitspanne hinweg auf diesem Naturerlebnisplatz, der jederzeit frei zugänglich ist, aufzuhalten. Der Schluchtensteig Schwarzwald und der Bergbauwanderweg führen am Erlebnisplatz vorbei.



Info: Der Schluchtensteig und der Bergbauwanderweg führen am Erlebnisplatz vorbei. Voraussichtlich können am 5., 12. und 19. August wieder Führungen an der Friedrich-August-Grube stattfinden. Genaueres sowie Anmeldungsmodalitäten können bei der Tourismusinformation Dachsberg unter Tel. 07672/990511 erfragt werden.
von kss
am Di, 09. Juni 2020

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