Betrieb auf gesperrter Straße

Im nördlichen Schwarzwald findet zwischen Mummelsee und Ruhestein der erste Schwarzwaldtag statt.

in alter Hut oder Anlaufstelle für Trendsetter? Hohe Tannen, grüne Weiden, klare Luft - das ist Schwarzwald. Und Ruhe, ländliche Kultur und bäuerliches Leben - auch das ist Schwarzwald. Am Sonntag, dem 1. August, findet der erste Schwarzwaldtag statt; auf einer Strecke von 20 Kilometern, die für Autos gesperrt ist, präsentiert sich der Schwarzwald mit allem, was er zu bieten hat. Von der Landwirtschaft und Bauernmärkten über das Handwerk und als Urlaubsregion. Martina Mainka sprach mit Michael Kasprowicz von der Schwarzwald Tourismus Freiburg.

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BZ: Wie ist die Idee zustande gekommen, ein solches Großunternehmen wie den Schwarzwaldtag zu starten?
Kasprowicz: Die Idee entstand im Frühjahr bei der Internationalen Tourismusmesse in Berlin in Gesprächen mit verschiedenen Leuten aus der Branche.

BZ: Dann wurde die Idee doch außergewöhnlich schnell in die Tat umgesetzt?
Kasprowicz: Ja, das kann man sagen: Mit einer Planungszeit von einem halben Jahr waren wir schnell. Sputen haben wir uns aber schon müssen, um das Zusammenspiel zwischen allen Beteiligten - Unternehmen, Landwirtschaft, Naturschutz - bis zu diesem Tag zu koordinieren. Was im Übrigen recht gut funktioniert hat.

BZ: Welche Ziele verbinden Sie mit dem Schwarzwaldtag?
Kasprowicz: Wir wollen unseren Gästen aufzeigen, was der Schwarzwald in seiner Gesamtheit zu bieten hat, nämlich eine wunderschöne Natur mit einzigartigen Wanderwegen und vielfältigen Freizeitmöglichkeiten für Jung und Alt. Wir wollen dem Schwarzwald das Bild verleihen, das er verdient.

BZ: Das hat er demnach zurzeit dann nicht?
Kasprowicz: So kann man das nicht sagen; es scheint alles so selbstverständlich geworden zu sein und wir wollen mit diesem Tag daran erinnern und auch neu darstellen, was hier alles geboten wird.

BZ: Insgesamt klagt ja die gesamte Branche des Tourismus und der Gastronomie . . .
Kasprowicz: Ja, das stimmt. Es ist nicht einfacher geworden, die Anforderungen sind gestiegen und landesweit ist die wirtschaftliche Situation schwer. Das bedeutet für uns, bemüht zu sein, außergewöhnliche Leistungen zu erbringen.

BZ: Wie ist es denn bestellt um den Tourismus im nördlichen Schwarzwald?
Kasprowicz: Im Großen und Ganzen gut. Aber die Mitwettbewerber schlafen natürlich alle nicht. Und es bedarf tatsächlich täglicher Anstrengung und Bemühung. Man kann sich nicht ausruhen, sondern muss den Gast immer wieder neu begeistern für die Region und eben mit außergewöhnlichen Leistungen in puncto Freundlichkeit und Dienstleistung überzeugen.

BZ: Welche Menschen spricht das Urlaubsziel Schwarzwald an?
Kasprowicz: Vom Grundangebot her auf jeden Fall Familien mit Kindern, junge Senioren, aber inzwischen gibt es auch viele Nischen für die jüngeren Leute: Mountainbiking, Paragliding, Nordic Walking, um nur einige zu nennen. Es gibt ungezählte Möglichkeiten, seinen Urlaub hier im Schwarzwald zu gestalten, ob Sie nun in ein First-Class-Hotel gehen oder Urlaub auf dem Bauernhof oder im Landgasthaus machen wollen - Sie finden hier alles.

BZ: Der Schwarzwald: Anlaufstelle für Trendsetter?
Kasprowicz: Tatsächlich spielt das heute eine große Rolle: Auch junge Leute suchen heute wieder Erholung vom Stress und Ruhe, aber auch Aktivitäten. Das Konzept lautet Ruhe und Erholung, gepaart mit gewissen Aktivitäten, um aufzutanken, die Batterie neu zu laden. Die Landschaft des Schwarzwaldes bietet viele Möglichkeiten und in einer halben Stunde hat man alles in Reichweite, vom Mummelsee bis zum Europa-Park Rust.

BZ: Wie sieht die Zukunft des Schwarzwaldtourismus aus?
Kasprowicz: Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftszweig für unsere heimische Industrie, genauso wie für die Hotelbetreiber und die Gastronomen. Unser Ziel ist es, zufriedene Gäste zu haben, die wiederkommen, damit alle auch ein gutes Auskommen haben - dafür setzen wir all unsere Kraft ein.

BZ: Mit welchen Gefühlen sehen Sie dem 1. Schwarzwaldtag am Sonntag entgegen?
Kasprowicz: Mit einem sehr guten Gefühl, vor allem wenn das Wetter schön wird. Dieser Tag ist eine tolle Sache und war durchaus eine Herausforderung für alle Beteiligten.

BZ: Wird es nächstes Jahr eine Wiederholung geben?
Kasprowicz: Wir werden sehen. Nach dem Sonntag ziehen wir Resümee, dann wird man vielleicht über eine Wiederholung sprechen können.




SCHWARZWALDTAG

Die Schwarzwaldhochstraße ist am Sonntag gesperrt. Folgende Orte können mit Bus-Shuttles erreicht werden. Hier erwartet die Besucher ein buntes Programm:

Mehliskopf
Sport und Fun auf dem ganzen Gelände: Nordic Walking, Sommer-Bobbahn, Bunjee; Glücksspiele, Luftballons und Verteilung von Milchkostproben.

Mummelsee
Start der Retro-Sternfahrt. Auf der Showbühne sind unter anderem zu sehen: Harpo, Allstars, Rattles.

Ruhestein
Auf der Showbühne sind unter anderem: Maryland Showband, Feldberger Schwarzwaldquiz, Uhr Wirtschaftswunder Jagdhornbläser, Tony Marshall.

Seibelseck
Bauernmarkt mit regionaltypischen Produkten, umrahmt durch Programmeinlagen von Musik, Tanz, Show. Bauern, Förster, Naturschützer, Jäger, Bergwacht und Schwarzwaldverein laden ein, den Schwarzwald neu zu entdecken. Streichelzoo, Ökomobil, ganztägiges Kinderprogramm.

Unterstmatt
Infos über Freizeiteinrichtungen, Handwerker, Kunsthandwerker, Künstler stellen sich vor. Erlebnispark: Ponyreiten, Karusellbetriebe; Musikkapellen und Folkloregruppen.

Infos unter
http://www.schwarzwald-tag.de Sonntag Verkehrsdurchsage des SWR beachten.
am Fr, 30. Juli 2004

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