Mit Fusselball und Stadtplan

Brettspiele für die ganze Familie

Neue Brettspiele für die ganze Familie: Da kommen sogar die kleinsten Mitspieler auf ihre Kosten.

Kann man Fische mit Schablonen einfangen? Und wie rettet sich Igel vor dem Fuchs? Antworten gibt es bei Brettspielen, die zum "Spiel des Jahres" und dem "Kinderspiel des Jahres" nominiert wurden.

In Zeiten von Corona werden zu Hause wieder mehr Spiele ausgepackt. Wer neue Anregungen sucht, kann auf die Titel zurückgreifen, die ganz frisch für die Kritikerpreise "Spiel des Jahres" und "Kinderspiel des Jahres" nominiert sind. Unter den Kandidaten sind viele spannende Spiele für die ganze Familie.

"Foto Fish"

In dem Bereich "Kinderspiel des Jahres" wurde "Foto Fish" aus dem Logis-Verlag nominiert. Es ist ein Spiel für zwei bis vier Spieler ab vier Jahren. Hier kommt es darauf an, genau hinzuschauen. Denn jeder Mitspieler erhält ein Tableau, auf dem viele verschiedenfarbige Fische abgebildet sind. Dieses Tableau stellt ein Aquarium dar. Zwei Würfel bestimmen nun, welche Fische im eigenen Aquarium gesucht und mit einer Fotorahmenschablone eingefangen werden müssen.

Wer zuerst die gesuchten Fische mit der Schablone einrahmen konnte, erhält ein Teil, um einen Fisch zusammenzubauen. Ziel ist es, als erster einen Fisch zu haben, der so lang wie das Aquarium ist. Da es Schablonen gibt, die das Suchen leichter oder schwerer machen, können auch jüngere und ältere Spieler miteinander spielen (ab 4 Jahre, Einstieg leicht, 15 bis 20 Minuten Spieldauer, 22 Euro).

"Speedy Roll"

Ebenfalls für kleinere Kinder ist das Spiel "Speedy Roll" aus dem Piatnik-Verlag. Es kann mit- oder gegeneinander gespielt werden. Hier geht es darum, dass der Igel vor dem Fuchs davonläuft und sich möglichst schnell in sein Haus retten möchte. Auf dem Tisch werden Pilze, Blätter und Äpfel ausgelegt. Um sich vorwärts zu bewegen, wird ein Fusselball über diese Teile gerollt.

Sind die passenden Teile am Ball haften geblieben, kann der Igel auf dem variablen Spielplan vorwärts gezogen werden. Dazu bewegt sich der Fuchs bei jedem Spielzug um zwei Felder nach vorne und kommt dem Igel somit immer wieder gefährlich nahe. Das Spiel ist für ein bis vier Kinder geeignet (ab 4 Jahre, Einstieg mittel, ca. 20 Minuten Spieldauer, ca. 27 Euro)

"Wir sind die Roboter"
Das kleine Kartenspiel "Wir sind die Roboter" aus dem Nürnberger Spielkarten-Verlag (NSV) gehört ebenfalls zu den nominierten Kinderspielen. Es ist für zwei bis sechs Spieler und Kinder ab fünf Jahren geeignet. Ziel des Spiels ist es, Geschwindigkeiten richtig einzuschätzen. Es wird eine Karte sichtbar für alle ausgelegt, auf der ein Weg eingezeichnet ist. Auf dem Weg liegen die verschiedensten Gegenstände. Der aktive Spieler zieht nun eine Karte, die bestimmt, wie schnell er zu einem bestimmten Gegenstand unterwegs ist.

Die Mitspieler bekommen nur mitgeteilt, ob er das schnell, normal oder langsam macht. Mit einem kurzen Beep läuft der Spieler nun in Gedanken diese Strecke bis zu dem angegebenen Gegenstand ab. Die Spieler müssen nun einschätzen, bei welchem Gegenstand er "stehen geblieben ist". Ein schnelles Spiel, bei dem man ein gutes Gefühl für die Mitspieler bekommt - und dafür, wie sie Geschwindigkeiten einschätzen (ab 5 Jahre, Einstieg mittel, Spieldauer ca. 15 Minuten, ca. 10 Euro).

"My City"

Eher für Familien mit Kindern ab zehn Jahren ist das Spiel "My City" aus dem Kosmos-Verlag. Es wurde im Bereich "Spiel des Jahres" nominiert und ist für zwei bis vier Mitspieler gemacht. Das Spiel ist ein sogenanntes Legacy Spiel. Das heißt, dass über mehrere Runden gespielt wird, bei denen sich die Regeln und Spielelemente immer wieder verändern. Das Spiel entwickelt sich so von Runde zu Runde weiter. Im Fall von "My City" sind es acht Kapitel mit je drei Runden. Ziel des Spiels ist es, eine Stadt mit bestimmten Gebäudeteilen auf dem Spielplan zu errichten. Dabei wird der Spielplan beklebt und bemalt. Wer dauerhaft das Spiel nutzen möchte, kann die Rückseite des Spielplans als "Ewiges Spiel" verwenden (ab 10 Jahre, Einstieg mittel, ca. 30 Minuten Spieldauer, ca. 35 Euro).

"Nova Luna"

Für Familien mit Kindern ab 8 Jahren ist auch das Spiel "Nova Luna" angelegt, das bei Edition Spielwiese und Pegasus erschienen ist. Es ist ein abstraktes Legespiel, bei dem man geschickt Plättchen auswählen muss, die sich beim Auslegen gut miteinander kombinieren lassen.

Auf dem Plättchen sind kleine Aufgaben notiert, die es zu erfüllen gilt. So müssen mal zwei bestimmte Farben aneinander liegen, mal muss eine Dreierreihe aus der gleichen Farbe durch das Anlegen entstehen. Wer dran ist, darf sich aus den drei nächsten Karten ein Plättchen aussuchen (ab 8 Jahre, Einstieg: mittel, ca. 30 Minuten Spieldauer, ca. 25 Euro).

"Pictures"

Ebenfalls in der Kategorie "Spiel des Jahres" wurde das Spiel "Pictures" aus dem PS-Verlag nominiert. Auf dem Tisch werden 16 Bildkarten in einem Quadrat ausgelegt. Jeder Mitspieler zieht verdeckt eine Karte mit der bestimmt wird, welches Bild er genauer in den Focus nehmen muss. Er bekommt nun ein Material zugeteilt, mit dem er das Bild möglichst so nachlegen muss, dass die anderen Mitspieler erkennen können, um welches Bild es sich dabei handelt.

Dabei sind die im Spiel verwendeten Materialien sehr unterschiedlich. Mal bekommt man zwei Schnüre, mal ein paar Bausteine, mal Stöckchen und dann wieder Steinchen. Mit jeder Runde wird das Material gewechselt (ab 8 Jahre, Einstieg leicht, ca. 30 Minuten Spieldauer, ca. 40 Euro).
von Cordula Dernbach (dpa)
am So, 05. Juli 2020 um 07:00 Uhr

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