HipHop

Brzowski im White Rabbit in Freiburg

Allein die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Seit rund 14 Jahren ist Brzowski, den Behörden als Jason Cornell bekannt, die treibende Kraft hinter der HipHop-Szene seiner Heimatstadt Portland im US-Bundesstaat Maine. Als Konzertveranstalter, Tour-Promoter und Rapper. Zeitgleich tourte der 1980 in Providence, Rhode Island, geborene Musiker nahezu ohne Unterbrechung durch die USA, Frankreich, Deutschland und die Schweiz. In acht Jahren gab er mehr als 900 Konzerte. Die wenige ihm verbleibende Zeit nutzte er für Studioaufenthalte, alleine oder zusammen mit befreundeten Musikern wie Marc Shepard alias Moshe, dem Gründer des Independent-Labels Milled Pavement Records. Dort veröffentlichte Brzowski, dessen Großmutter unter dem Alias Bobo Brzozowski eine Karriere als Schaukämpferin begann, seine drei letzten Musikalben.
Die Musik darauf ist anspruchsvoll, aufs erste und auch zweite Hören nicht gleich zugänglich. Elektronisches Rauschen und Knistern begleiten seine Songs. Langsam und schleppend dröhnen Gitarren. Wummerfrequenzen. Tiefe Bässe rumpeln. Die Drums krachen. Düsterer Doom-Metal und melancholischer Gothic-Rock treffen auf schwere, schleifende HipHop-Beats. Brzowski erfüllt keine Hörgewohnheiten. Er liebt das Abgedrehte. Bei seinem Auftritt am Freitag im Freiburger White Rabbit Club begleiten ihn Monsieur Sai aus dem französischen Le Mans und der Turntablist DJ Halo aus dem kalifornischen Oakland. Halo, der zum Umfeld des Indielabels Fake Four gehört, verbindet in seinen Sets Dub, HipHop, Drum and Bass und Trap. Sai, der 2012 mit Brzowski das Album "Songs For Marty" aufgenommen hat, hat sich ganz dem Politrap verschrieben. DJ-Sets von Untergrund Urte und Self.Versus runden die Nacht ab.

Freiburg, Brzowski & Monsieur Sai, White Rabbit, Fr, 23. Jan., 21 Uhr
von Bernhard Amelung
am Mi, 21. Januar 2015

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