Das Aargauer Kunsthaus präsentiert den Aargauer Künstler Stefan Gritsch

Im Aargauer Kunsthaus in Aarau richtet man den Fokus vor allem auf das Schweizer und kantonale Kunstgeschehen. Neben einer Ausstellung mit Schweizer Art Brut gab es in diesem Jahr etwa eine Sammlungspräsentation zu sehen. Die Reihe Caravan präsentiert junge Schweizer Kunst, die "Auswahl 19" zum Jahresabschluss Werke von Aargauer Künstlerinnen und Künstlern. Einzig die Gruppenausstellung "Maske" im Herbst zieht einen etwas größeren geografischen Radius.

Ab morgen ist in einer neuen Ausstellung der in Lenzkirch im Aargau lebende Künstler Stefan Gritsch zu sehen. "Bones n’Roses" – der Titel seiner ersten umfassenden Schau im Heimatkanton weckt Assoziationen – und Erwartungen. Im Jahr 1989, der Stern von Guns N’Roses ging gerade auf, ging Gritsch auf die 40 zu und war erster Preisträger des Manor Kunstpreises für junge, noch wenig bekannte Schweizer Künstler.

Gritsch ist Maler und Zeichner, er arbeitet aber auch als Plastiker und Objektkünstler und nicht zuletzt als Druckgrafiker. Die retrospektiv angelegte Ausstellung akzentuiert den experimentellen und prozesshaften Charakter seiner Arbeitsweise. Als konzeptueller Maler mit reflexiver Distanz zum Malakt fasst Gritsch die materiellen Bedingungen der Malerei und ihre sinnlichen Qualitäten in den Fokus. Daraus resultieren unter anderem nicht nur bemalte, sondern ge malte Leinwände: Die stoffliche Struktur des Bildträgers selbst wird zum Thema. Acrylfarbe als Medium malerischer Darstellung gerät Gritsch in fester Form als Acrylblock zuweilen zum dinglichen Objekt. Ökologisch ist seine Kunst, indem er manche Materialien einem Kreislauf der Wiederverwertung zuführt.

Termine: Aargauer Kunsthaus, Aargauer Platz, Aarau. 18. Mai bis 5. Aug., Di bis So 10–17 Uhr, Do bis 20 Uhr

von Hans-Dieter Fronz