Kunst
Das Caricatura Museum für Komische Kunst in Frankfurt erinnert an Robert Gernhardt
Robert Gernhardt war eine Doppelbegabung. Als Zeichner agierte er so virtuos wie als Dichter und Reimschmied. In Göttingen aufgewachsen, studierte er in Stuttgart und Berlin, ehe ihm Frankfurt am Main, wo er bis zu seinem Tod 2006 lebte, zur Wahlheimat wurde. Bei der Satirezeitschrift pardon lernte er Autoren und Karikaturisten wie F. W. Bernstein, Chlodwig Poth oder F. K. Waechter kennen; gemeinsam definierten sie als Neue Frankfurter Schule den Begriff Komik in Deutschland neu. 1979 war Robert Gernhardt Mitbegründer des Satiremagazins Titanic, zu dem er ungezählte Texte und Zeichnungen beisteuerte.
Aus Anlass des 80. Geburtstags am 13. Dezember widmet ihm das Caricatura Museum für Komische Kunst in Frankfurt, das seinen zeichnerischen Nachlass verwaltet und ausstellt, eine Retrospektive mit Bildergeschichten, Cartoons und Illustrationen sowie Originalentwürfen zu seinen Buchcovern. An Hörstationen kann der Besucher in Gedichte und andere Texte reinschmecken. Zum Schmökern gibt es eine Leseecke.
Unverwechselbar sind der Humor und die zeichnerische Handschrift des Cartoonisten Gernhardt. "Mein Gott, ist das lustig": Auf dem Ausstellungsplakat hält ein in sparsamen Linien aufs Blatt geworfener, Tränen lachender Mann ein Plakat, auf dem ein Tränen lachender Mann ein Plakat hält, auf dem... Als hegelianisch geschultem Vertreter der Frankfurter Schule 2.0 war Gernhardt das dialektische Schema von Theke, Antitheke und Syntheke, an der schließlich zwei gemeinschaftlich tanken, bestens vertraut. Seine Comics handeln von kaltschnäuzigen Obern, fatalen Prägungen ("Mutter!" freut sich das schlüpfende Küken angesichts der Katze) oder optischen Täuschungen am Baggersee. Als zeichnender Reimschmied hatte es Gernhardt mit Tieren. In einem Comic lässt er Finken winken, Krähen sähen, Meisen... – wir brechen hier ab, um noch das Nilpferd Schnuffi anzuführen sowie einen Molch in einer existenziellen Krise, auf den sich – passend! – das Wort Dolch reimt.
Termine: Caricatura Museum für Komische Kunst, Weckmarkt 7, Frankfurt. Bis 17. Juni, Di bis So 11–18 Uhr, Mi bis 21 Uhr von Hans-Dieter Fronz
Aus Anlass des 80. Geburtstags am 13. Dezember widmet ihm das Caricatura Museum für Komische Kunst in Frankfurt, das seinen zeichnerischen Nachlass verwaltet und ausstellt, eine Retrospektive mit Bildergeschichten, Cartoons und Illustrationen sowie Originalentwürfen zu seinen Buchcovern. An Hörstationen kann der Besucher in Gedichte und andere Texte reinschmecken. Zum Schmökern gibt es eine Leseecke.
Unverwechselbar sind der Humor und die zeichnerische Handschrift des Cartoonisten Gernhardt. "Mein Gott, ist das lustig": Auf dem Ausstellungsplakat hält ein in sparsamen Linien aufs Blatt geworfener, Tränen lachender Mann ein Plakat, auf dem ein Tränen lachender Mann ein Plakat hält, auf dem... Als hegelianisch geschultem Vertreter der Frankfurter Schule 2.0 war Gernhardt das dialektische Schema von Theke, Antitheke und Syntheke, an der schließlich zwei gemeinschaftlich tanken, bestens vertraut. Seine Comics handeln von kaltschnäuzigen Obern, fatalen Prägungen ("Mutter!" freut sich das schlüpfende Küken angesichts der Katze) oder optischen Täuschungen am Baggersee. Als zeichnender Reimschmied hatte es Gernhardt mit Tieren. In einem Comic lässt er Finken winken, Krähen sähen, Meisen... – wir brechen hier ab, um noch das Nilpferd Schnuffi anzuführen sowie einen Molch in einer existenziellen Krise, auf den sich – passend! – das Wort Dolch reimt.
Termine: Caricatura Museum für Komische Kunst, Weckmarkt 7, Frankfurt. Bis 17. Juni, Di bis So 11–18 Uhr, Mi bis 21 Uhr von Hans-Dieter Fronz
am
Fr, 22. Dezember 2017