Kunst

Das Kunstmuseum Hohenkarpfen zeigt den Maler und Grafiker Albert Weisgerber

Das Kunstmuseum Hohenkarpfen zeigt den Maler und Grafiker Albert Weisgerber.

Ein Foto von 1908 zeigt ihn mit Hans Purrmann und Henri Matisse, dessen Privatakademie in Paris er besucht hatte. Hoffnungsfroh blickt der 30-jährige Saarländer Albert Weisgerber – zwischen den beiden älteren Kollegen etwas im Hintergrund postiert – in die Kamera. Als Maler gab er selbst Anlass zu Hoffnungen: Nicht nur Freund Purrmann verglich ihn mit Max Beckmann. Doch wenige Jahre später fiel der junge Künstler im Ersten Weltkrieg. Er hatte im selben Königlich-Bayerischen Reserve-Infanterie-Regiment gedient wie Hitler.

"Albert Weisgerber. Landschaft und Figur" heißt die Ausstellung im Kunstmuseum Hohenkarpfen in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg, die jetzt an ihn erinnert. Ausgestellt sind Gemälde und Ölskizzen sowie Zeichnungen und Druckgrafik aus dem umfangreichen Nachlass; daneben auch Werke von Malerfreunden und Zeitgenossen – "Bäume am Bodensee" von Hans Purrmann oder William Straubes "Tunislandschaft III" und "Potsdamer Platz (Straßenbild III)".

Deutlich lassen sich Einflüsse erkennen. "Liegende (Miss Robinson)" von 1910 zitiert Manets "Olympia", "Der Maler und die drei Grazien" dagegen – schon in der Farbgebung – Cézanne. Wenig später wird dann der Einfluss des Blauen Reiters dominant; dessen Mitglieder wie Kandinsky oder Klee, kennt Weisgerber seit Studententagen. Der expressionistische "Schreitende weibliche Akt" bewegt sich selbst vor einem Stapel expressionistischer (und auch schon abstrakter) Bilder im Bild. Neben dem magischen "Pferd und Akte im Wald" ragen das nahezu monochrom weiße "Dame mit Windhund" oder eine kühne "Alpenlandschaft in Südtirol" heraus. Auch ein Porträt des Jugendfreunds Theodor Heuss ist ausgestellt.

Termine: Kunstmuseum Hohenkarpfen, Hausen ob Verena. 20. März bis 19. Juni,
Mi bis So 13.30-18.30 Uhr
von fro
am Fr, 23. März 2018

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