Kunst

Das Tinguely Museum in Basel bietet eine Klanginstallation von Dimitri de Perrot

Das Tinguely Museum in Basel bietet eine Klanginstallation von Dimitri de Perrot.

Eine Bühne, mitten im Ausstellungsraum. Der Besucher des Tinguely Museums in Basel darf sie betreten und begehen, darf zwischen kubischen weißen Museumssockeln, die als Sitzgelegenheit dienen, und kugelartigen oder ovalen Lautsprechern, die an Straßenlaternen erinnern, umherwandern. Die Szenerie wirkt wie angeschwemmt, ein orangefarbener Bereich unterstützt im farblichen Anklang an Survivalwesten die Assoziation. "Strandgut und Blumen" nennt Dimitri de Perrot seine einstündige Klanginstallation.

Der Klangkünstler aus Zürich ist ein Grenzgänger zwischen den Disziplinen. Er war und/oder ist DJ und Bühnenbildner, Theaterregisseur, Szenograf und Komponist. Für seine Basler Installation hat er Übriggebliebenes aus früheren Ausstellungen recycelt. Ausgangspunkt der Klanginstallation ist sein Bühnenstück "Myousic", das zurzeit auf internationaler Tournee ist: ein Hörstück, das ohne Schauspieler auskommt und sich aus mitten im Publikum platzierten Objekten und Klängen konstituiert. Der Zuschauer beziehungsweise -hörer wird darin – durch seine pure Präsenz – selbst zum Akteur.

So in Basel. Er wolle in seiner Klanginstallation den "Moment inszenieren", sagt de Perrot, wolle dem Raum eine "eigene Stimme" geben, das "Vorhandene in ein anderes Licht stellen". Der Besucher taucht ein in eine ganz eigene Wirklichkeit. Klänge und Geräusche dringen an sein Ohr, verwehen, andere werden laut – bis dann schließlich nicht mehr zu unterscheiden ist, was real und was eingebildet ist. Und mit ihrem sporadisch einsetzenden Höllenlärm weben Jean Tinguelys "Méta-Harmonien" am Geräusch- und Klangteppich kräftig mit.

Termine: Tinguely Museum, Paul-Sacher-Anlage 1, Basel. Bis 19. März, Di bis So 11–18 Uhr. Eröff.: 26. Feb., 16 Uhr
von Hans-Dieter Fronz
am Fr, 24. Februar 2017

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