Kunst

Das Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen zeigt Werke des Malers und Bildhauers Thomas Scheibitz

Das Wilhelm-Hack-Museum zeigt Werke des Malers und Bildhauers Thomas Scheibitz.

"Der Tisch, der Ozean und das Beispiel" – mit einer Installation aus Malerei und Skulptur dieses Titels bespielte Thomas Scheibitz 2005 den Deutschen Pavillon auf der Biennale von Venedig; ein erster großer internationaler Auftritt des seinerzeit 37-Jährigen. Jetzt wird im Ludwigshafener Wilhelm-Hack-Museum seine Ausstellung "Masterplan\kino" eröffnet, nachdem sie zuvor schon im Kunstmuseum Bonn zu sehen war.

Die Schau umfasst mehr als 80 Werke, darunter neue großformatige Serien und ausgewählte Arbeiten aus mehr als zwei Jahrzehnten. Sichtbar werden Kontinuitäten wie kreative Neuansätze des 1968 in Radeberg geborenen, heute in Berlin lebenden Künstlers. Bemerkenswert ist seine Position zum Verhältnis von Figuration und Abstraktion. Mit dem Mittel zeichenhafter Reduktion führt Scheibitz Gegenstand und Figur an die Grenze zur Abstraktion. Umgekehrt gewinnen abstrakte Formen – nicht nur auf dem Feld der Skulptur – objektartige oder figürliche Präsenz.

Scheibitz versammelt häufig Dinge, Figuren und zeichenhafte Elemente zu ungewöhnlichen und ausdrucksvollen Ensembles. Nicht selten löst er realistische Größenverhältnisse auf oder kehrt sie gar um. Eine brennende Kerze ragt neben einer Mauer haushoch empor. Eine zu groß geratene Gießkanne ohne Leerraum, dafür mit fensterartigen Öffnungen erinnert an eine ausgefallene Architektur mit Aussicht. Oder es mutiert ein überdimensioniertes Puzzleteil auf einem Museumssockel zur in der Bewegung erstarrten, menschenähnlichen Form – im Habitus eines Menschen, der dabei ist, sich aus dem Staub zu machen. Thomas Scheibitz, das zeigt sich auch da, ist nicht zu fassen.

Termine: Wilhelm-Hack-Museum, Berliner Str. 23, Ludwigshafen. 19. Mai bis 12. Aug., Di, Mi, Fr 11–18 Uhr, Do 11–20 Uhr, Sa, So 10–18 Uhr
von Hans-Dieter Fronz
am Fr, 18. Mai 2018

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