Theater
"Der Teufel mit den drei goldenen Haaren" mit dem Performance-Kollektiv Showcase Beat le Mot am Theater Freiburg
"Showcase Beat le Mot" ist ein Performance-Kollektiv aus Berlin. In ihren Arbeiten geht es Nikola Duric, Dariusz Kostyra, Thorsten Eibeler und Veit Sprenger immer wieder um Außenseiter und Gesetzlose. Die Liste ihrer Auftritte auf (Festival-)Bühnen ist endlos. Kathrin Kramer traf die vier vor ihrer Freiburger Premiere von "Der Teufel mit den drei goldenen Haaren". Auf die Fragen antworteten sie "mit gemeinsamer Stimme".
Ticket: Vor der Premiere ist die Zeit knapp. Warum wollten Sie unbedingt alle vier zu diesem Gespräch kommen?
SCBLM: Also, ich kann allein gar nicht denken. Wir arbeiten seit 22 Jahren zusammen und haben die Stücke von Anfang an zusammen gebaut. Deshalb sind wir nicht an dem Punkt, uns aufzusplitten auf einzelne Aufgaben. Das interessiert uns auch nicht.Unsere Arbeitsweise ist vielleicht eher mit einer Band vergleichbar, in der jeder ein Instrument spielt, und zusammen ergibt das dann ein Lied oder eine Platte.
Ticket: Was bedeutet "Showcase Beat le Mot"?
SCBLM: Alles! "Showcase" heißt eine Band, die ein neues Album vorstellt. Oder ein jamaikanisches DJ-Battle oder eine Glaskuppel zur Präsentation von Törtchen. "Beat le Mot" meint: Schlag das Wort oder leg einen Beat unter das Wort.
Ticket: Sie haben sich 1997 als freie Gruppe zusammengetan, um den Gesetzen des Stadttheaters zu entgehen. Was treibt sie jetzt auf die Bühne des Freiburger Theaters?
SCBLM: Die Dramaturgin Tamina Theiß. Wir kennen uns von Festivals, und sie ist mit dem Wunsch an uns herangetreten, dass wir ihr Lieblingsmärchen inszenieren. Außerdem wollten wir nicht dem Stadttheater entgehen. Das Stadttheater hatte keinen Raum für unsere Art von Arbeit. Es gibt bei uns keine festen Hierarchien, keine Rollen und, wie Sie sehen, keinen einzelnen Ansprechpartner. Aber beide Seiten sind flexibler geworden.
Ticket: Wenn Sie mit Texten arbeiten, nehmen Sie die in der Regel ziemlich auseinander. Wer das Grimm’sche Märchen nicht kennt, kann er es nach der Vorstellung erzählen?
SCBLM: Ja, klar.
Ticket: Hat der Junge in der Glückshaut, der sich nicht einschüchtern lässt und immer wieder auf die Füße fällt, etwas mit Ihnen als freier Gruppe zu tun?
SCBLM: Spätestens jetzt hat er etwas mit unserer Gruppe zu tun, weil wir uns mit seiner Geschichte beschäftigen. Wir haben viel über Mythen nachgelesen, über die Entwicklung der Figur des Teufels in der Geschichte, die Bedeutung der goldenen Äpfel, des vertrockneten Brunnens. Wir dröseln das nicht bis ins Letzte auf, sondern uns gefällt es, das in einer ähnlichen Schlichtheit hinzustellen, wie das Märchen erzählt ist. Die Geschichte des Glückskinds ist die Geschichte von Pubertät und Erwachsenwerden. Genau wie das Glückskind versuchen wir, uns die Neugier und eine Naivität zu bewahren, wie wir an Sachen herangehen. Das ist jedes Mal ein Abenteuer. So wie das Glückskind erst über die Abenteuer zu den Antworten kommt.
Ticket: Spielen Sie das Märchen vor allem für Kinder?
SCBLM: Wir spielen für uns und alle, die im Raum sind. Wer das sein wird, davon lassen wir uns auch gern überraschen, und das wird auch Einfluss auf die Performance haben. Ich spreche mit Siebenjährigen anders als mit Siebzigjährigen.
Ticket: Sie sind alle vier zuständig für Konzeption, Bühne und Regie. Wird man sie selbst auch auf der Bühne sehen?
SCBLM: Im Moment ist angedacht, dass immer zwei von uns und zwei aus dem Ensemble das Stück machen, eventuell sind wir aber bei der Premiere zu siebt auf der Bühne. Unsere Produktionen ändern sich von Abend zu Abend.
Ticket: Sie bezeichnen sich selbst als "professionelle Dilettanten"?
SCBLM: Noble Dilettanten!
Termin: Freiburg, "Der Teufel mit den drei goldenen Haaren", Theater, Kleines Haus, Premiere: Sa, 3. März, 20 Uhr von kkr
SCBLM: Also, ich kann allein gar nicht denken. Wir arbeiten seit 22 Jahren zusammen und haben die Stücke von Anfang an zusammen gebaut. Deshalb sind wir nicht an dem Punkt, uns aufzusplitten auf einzelne Aufgaben. Das interessiert uns auch nicht.Unsere Arbeitsweise ist vielleicht eher mit einer Band vergleichbar, in der jeder ein Instrument spielt, und zusammen ergibt das dann ein Lied oder eine Platte.
Ticket: Was bedeutet "Showcase Beat le Mot"?
SCBLM: Alles! "Showcase" heißt eine Band, die ein neues Album vorstellt. Oder ein jamaikanisches DJ-Battle oder eine Glaskuppel zur Präsentation von Törtchen. "Beat le Mot" meint: Schlag das Wort oder leg einen Beat unter das Wort.
Ticket: Sie haben sich 1997 als freie Gruppe zusammengetan, um den Gesetzen des Stadttheaters zu entgehen. Was treibt sie jetzt auf die Bühne des Freiburger Theaters?
SCBLM: Die Dramaturgin Tamina Theiß. Wir kennen uns von Festivals, und sie ist mit dem Wunsch an uns herangetreten, dass wir ihr Lieblingsmärchen inszenieren. Außerdem wollten wir nicht dem Stadttheater entgehen. Das Stadttheater hatte keinen Raum für unsere Art von Arbeit. Es gibt bei uns keine festen Hierarchien, keine Rollen und, wie Sie sehen, keinen einzelnen Ansprechpartner. Aber beide Seiten sind flexibler geworden.
Ticket: Wenn Sie mit Texten arbeiten, nehmen Sie die in der Regel ziemlich auseinander. Wer das Grimm’sche Märchen nicht kennt, kann er es nach der Vorstellung erzählen?
SCBLM: Ja, klar.
Ticket: Hat der Junge in der Glückshaut, der sich nicht einschüchtern lässt und immer wieder auf die Füße fällt, etwas mit Ihnen als freier Gruppe zu tun?
SCBLM: Spätestens jetzt hat er etwas mit unserer Gruppe zu tun, weil wir uns mit seiner Geschichte beschäftigen. Wir haben viel über Mythen nachgelesen, über die Entwicklung der Figur des Teufels in der Geschichte, die Bedeutung der goldenen Äpfel, des vertrockneten Brunnens. Wir dröseln das nicht bis ins Letzte auf, sondern uns gefällt es, das in einer ähnlichen Schlichtheit hinzustellen, wie das Märchen erzählt ist. Die Geschichte des Glückskinds ist die Geschichte von Pubertät und Erwachsenwerden. Genau wie das Glückskind versuchen wir, uns die Neugier und eine Naivität zu bewahren, wie wir an Sachen herangehen. Das ist jedes Mal ein Abenteuer. So wie das Glückskind erst über die Abenteuer zu den Antworten kommt.
Ticket: Spielen Sie das Märchen vor allem für Kinder?
SCBLM: Wir spielen für uns und alle, die im Raum sind. Wer das sein wird, davon lassen wir uns auch gern überraschen, und das wird auch Einfluss auf die Performance haben. Ich spreche mit Siebenjährigen anders als mit Siebzigjährigen.
Ticket: Sie sind alle vier zuständig für Konzeption, Bühne und Regie. Wird man sie selbst auch auf der Bühne sehen?
SCBLM: Im Moment ist angedacht, dass immer zwei von uns und zwei aus dem Ensemble das Stück machen, eventuell sind wir aber bei der Premiere zu siebt auf der Bühne. Unsere Produktionen ändern sich von Abend zu Abend.
Ticket: Sie bezeichnen sich selbst als "professionelle Dilettanten"?
SCBLM: Noble Dilettanten!
Termin: Freiburg, "Der Teufel mit den drei goldenen Haaren", Theater, Kleines Haus, Premiere: Sa, 3. März, 20 Uhr von kkr
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Fr, 02. März 2018