Kunst

Die Ausstellung "Mykhailo Demtsiu trifft Hans Thoma" im Thoma-Museum in Bernau

Die Ausstellung "Mykhailo Demtsiu trifft Hans Thoma" im Thoma-Museum in Bernau.

Mykhailo Demtsiu ist ein umtriebiger Künstler – mit seinen 64 Jahren nach heutigem Sprachgebrauch ein Netzwerker, wie er im Buche steht. Sein Geburtsort ist Lvov, das frühere Lemberg; dort studierte er auch Kunst. Als fest in seiner Heimat verwurzelten Europäer bezeichnet er sich selbst. Seine vielfältigen Kontakte trugen ihm Ausstellungen weit über die Grenzen seiner ukrainischen Heimat hinaus ein: Demtsius Malerei war schon in Ausstellungen in Frankreich, Belgien oder auch hierzulande zu sehen: in Berlin, Bad Homburg, Wetzlar – und Bernau. Die Ausstellung "Mykhailo Demtsiu trifft Hans Thoma", die am Sonntag im Hans-Thoma-Museum in Bernau eröffnet wird, ist bereits die dritte in dem Schwarzwaldort.

2006 hatte Demtsiu mit ukrainischen Kollegen an einem Künstlerprojekt in Bernau teilgenommen – und unter anderem Ölbilder nach Motiven von Thoma gemalt, von denen eine ganze Reihe jetzt zu sehen ist. Die ländliche Welt, die er in Bernau vorfand, ist Demtsiu, der in einem Dorf am Fuße der Karpaten aufwuchs, von Kindheit an vertraut. Ein Raum in der Ausstellung versammelt Bilder mit Landschaften und Menschen der Karpaten als Motiv.

Seine expressiven Bilder bersten geradezu vor pastos aufgetragener Farbe. Die Figurendarstellung erinnert an die Ikonenmalerei, Demtsius Bildsprache mitunter an Chagall. Die rund 15 an Thoma-Werke angelehnten Bilder zeigen Landschaften bei Bernau und dörfliche Motive, farbenprächtige Hähne oder ein Selbstbildnis des Schwarzwaldmalers. Sofern die Vorwürfe in der Ausstellung nicht selbst präsent sind, gesellen sich Reproduktionen zu Demtsius Bildern.

Termine: Hans-Thoma-Museum, Rathausstr. 18, Bernau. 5. März bis 23. April,
Mi bis Fr 10.30–12 Uhr, 14–17 Uhr, Sa, So 11.30–17 Uhr
von Hans-Dieter Fronz
am Fr, 03. März 2017

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