Rock
Die Band Boss Hog spielt im Café Atlantik in Freiburg
Boss Hog waren ihrer Zeit voraus. Ohne die Gruppe um Jon Spencer und Cristina Martinez gäbe es Bands wie die White Stripes, Black Keys oder The Kills wohl kaum in der Form. Nach langer Pause hat die Indierock-Institution wieder die Platte "Brood X" aufgenommen und tritt nun in Freiburg auf.
"Sex, Sex and Rock ’n’ Roll" titelte vor 20 Jahren ein französisches Magazin über Boss Hog: Frontfrau Cristina Martinez zeigte sich gerne mal nackt oder im Leopardenmuster-Bikini – nicht nur auf dem Plattencover, sondern auch auf der Bühne. Ihre Videos beflügelten männliche wie weibliche Fantasien. Und für den Glamourfaktor sorgte, dass Martinez mit dem nicht minder coolen Gitarristen und Boss-Hog-Leadder Jon Spencer verheiratet war.
Vom Blues-Punk bis hin zum Rave-Pop der Jahrtausendwende reichte die Palette. Kommerziell blieb der ganz große Erfolg aus. Das letzte Studioalbum erschien 2000, und man wundert sich heute im Angesicht von Lady Gaga, warum es damals nicht die Charts gestürmt hat. Zum Legendenstatus immerhin reichte es locker, zumal die Band aus New York stammte.
Nun gibt es Boss Hog wieder, was natürlich 20 Jahre später höchstens einen Seufzer wert wäre, würden mittlerweile nicht noch mehr Legenden um das Ehepaar Spencer/Martinez ranken. Tatsächlich waren Boss Hog schon damals mehr als purer Exhibitionismus, der natürlich zum Rock ’n’ Roll gehört wie das Amen in die Kirche. Der Mann hinter dem Ganzen – eben jener Jon Spencer – gilt heute als einer der letzten Heiligen der Szene. Pussy Galore, Boss Hog, Heavy Trash oder die Blues Explosion waren und sind seine Vehikel, um mit großem Können und Wissen alten und neuen Rock-Lärm zu produzieren.
Aber warum 17 Jahre Pause? Während Jon Spencer dem Musiker-Beruf nachging, blieb die Ehefrau brav zu Hause, um den Sohn groß zu ziehen? Nicht ganz. Sie machte Karriere in der Zeitschriftenbranche und sah nun die Zeit gekommen, mal wieder die Bühne zu besteigen. Nenn es Punk oder gegen alle Konventionen, sogar der New York Times war es eine Homestory wert: Jon Spencer und Cristina Martinez sind nicht mehr das hippste Ehepaar des Rock, sondern das am längsten verheiratete. Und das Schöne daran, weder war da ein Zwang, eine Platte machen zu müssen, noch sind die beiden auf dem Sprung zur großen Karriere. Das kann man hören. Die poppigen Zeiten sind vorbei, tatsächlich transportiert "Brood X" eine Art Wut, Ruppigkeit und Unzufriedenheit, von der sich etliche Jüngere noch eine Scheibe abschneiden können.
Termin: So, 29. Okt., Café Atlantik, 20.30 Uhr von Joachim Schneider
Vom Blues-Punk bis hin zum Rave-Pop der Jahrtausendwende reichte die Palette. Kommerziell blieb der ganz große Erfolg aus. Das letzte Studioalbum erschien 2000, und man wundert sich heute im Angesicht von Lady Gaga, warum es damals nicht die Charts gestürmt hat. Zum Legendenstatus immerhin reichte es locker, zumal die Band aus New York stammte.
Nun gibt es Boss Hog wieder, was natürlich 20 Jahre später höchstens einen Seufzer wert wäre, würden mittlerweile nicht noch mehr Legenden um das Ehepaar Spencer/Martinez ranken. Tatsächlich waren Boss Hog schon damals mehr als purer Exhibitionismus, der natürlich zum Rock ’n’ Roll gehört wie das Amen in die Kirche. Der Mann hinter dem Ganzen – eben jener Jon Spencer – gilt heute als einer der letzten Heiligen der Szene. Pussy Galore, Boss Hog, Heavy Trash oder die Blues Explosion waren und sind seine Vehikel, um mit großem Können und Wissen alten und neuen Rock-Lärm zu produzieren.
Aber warum 17 Jahre Pause? Während Jon Spencer dem Musiker-Beruf nachging, blieb die Ehefrau brav zu Hause, um den Sohn groß zu ziehen? Nicht ganz. Sie machte Karriere in der Zeitschriftenbranche und sah nun die Zeit gekommen, mal wieder die Bühne zu besteigen. Nenn es Punk oder gegen alle Konventionen, sogar der New York Times war es eine Homestory wert: Jon Spencer und Cristina Martinez sind nicht mehr das hippste Ehepaar des Rock, sondern das am längsten verheiratete. Und das Schöne daran, weder war da ein Zwang, eine Platte machen zu müssen, noch sind die beiden auf dem Sprung zur großen Karriere. Das kann man hören. Die poppigen Zeiten sind vorbei, tatsächlich transportiert "Brood X" eine Art Wut, Ruppigkeit und Unzufriedenheit, von der sich etliche Jüngere noch eine Scheibe abschneiden können.
Termin: So, 29. Okt., Café Atlantik, 20.30 Uhr von Joachim Schneider
am
Fr, 27. Oktober 2017
