Die Donaueschinger Regionale 2017 zeigt Werke von 39 Künstlern

Wie Vögel über die Moderne denken, ist noch zu wenig erforscht; auch Frank Altmann kennt die Antwort nicht. Doch möchte der Bildhauer mit seinem "Vogelhaus" zu einer experimentellen Klärung beitragen. Eine "Versuchsanordnung, um herauszufinden, was Spatzen von der Moderne halten", nennt er seine Skulptur im Untertitel. In dem Werk nistet sich ein Piepmatz buchstäblich in die Ästhetik von Bauhaus und De Stijl ein: Das komplex verschachtelte Gehäuse des Vogeldomizils setzt sich, Mondrian und Theo van Doesburg lassen grüßen, aus farbigen und weißen Rechtecken zusammen.

Die Skulptur ist bei der Donaueschinger Regionale in den Donauhallen zu sehen. Ausgewählt wurden die 64 Werke von 39 Künstlern aus halb Baden-Württemberg aus annähernd 600 in digitaler Form eingereichten Arbeiten von 146 Bewerbern. Alle etablierten Kunstgattungen sind vertreten: Malerei und Zeichnung, Skulptur und Installation, Foto- und Videokunst. Der Regionale-Kunstpreis wurde Ava Smitman aus Tübingen zuerkannt, deren Malerei dem Flair kleinstädtischer Architektur und Lebenswelt am Neckar nuancenreich Ausdruck verschafft.

Vielleicht nicht weniger verdient hätte die Auszeichnung Andrea Jauss für ihr Gemälde "Starways". Margot Degands Collage "Besuch" erzählt von einer surrealen Begegnung in einem modernistischen Wohnzimmer. Zur Fraktion feingeistig abstrakter Zeichner gehört Heinz Treiber. Dazu passt beispielsweise eine filigrane Papierschnittarbeit von Esther Glück oder Monika Drachs politische Objektinstallation "Global Home". Sehr schön beschwört Daniel Schlindweins Fotografie "Verborgen" geheimnisvoll erhabene Natur.

Termin: An der Donauhalle 2, Donaueschingen, bis 2. Juli, Mo bis Fr 14–18 Uhr,
Sa, So 11–18 Uhr

von Hans-Dieter Fronz