Die Gipfelstürmer kommen
S onntag. Träge flimmert der Herbst durch das Laub. Ein Sonntag zum Gipfelstürmen. Von denen es ja rund um Freiburg einige gibt. Die kleine Marie will auf den Feldberg, der große Bruder auf den Kandel; die Mutter auf den Schönberg - der liegt am nächsten. Wir lassen das Los entscheiden und fahren auf den Schönberg. Ein durchaus zutreffender Name für das sattgrün, hügelige Gebiet. Unsere Bergeroberung beschließen wir von der Berghauser Kapelle aus zu starten. Es ist ein liebliches Bild, das sich dem Auge bietet: auf den Weidehängen grasen pittoresk Schafe, Streuobstflächen und Halbtrockenrasen stehen hier auf engem Raum nebeneinander. Von da an geht's bergauf; verschiedene Pfade führen von hier nach oben. Mehr Spaß macht natürlich die Querwaldein-Variante. Auf dem Weg nach oben findet sich für die Kinder so manch ein Schatz. Kastanien, Bucheckern, Eicheln, Steine und bunte Blätter. Atemlos kommen die kleinen Gipfelstürmer oben an. Hier sind es die alten, knorrigen Bäume, die ihre Phantasie anregen. Doch dann lassen sie sich gerne auf der Decke zum Picknick nieder und lassen sich von der Septembersonne wärmen, bevor es wieder bergabwärts geht. Dort unten liegt der Schönberger Hof. Gerade richtig für den großen Hunger der kleinen Gipfelstürmer. Ein zünftiges Vesper unter dem Blätterdach der Gartenwirtschaft stärkt die Lebensgeister; vor allem ist es hier sehr elternfreundlich. Die satten Kinder können sich auf dem Spielplatz nebenan wunderbar austoben. Wer keine fußkranken Kinder hat, kann von hier aus dem Wegweiser "Wittnau" folgen, der zum Naturlehrpfad um den Schönberg herum führt und wunderbare Ausblicke bietet ins Hexental, zum Kybfelsen, sogar zum Schauinsland. Gleich um die Ecke liegt dann auch das Wahrzeichen des Schönbergs, die Schneeburg. Auf den Wiesen blühen die Herbstzeitlosen, die so ziemlich das einzige Tabu für Kinder darstellen. Aber für Entdecker und Schatzfinder gibt es hier genügend zu entdecken. Schließlich sollen sich auf dem Schönberg Spuren finden, die Geschichten von Menschen erzählen, die vor 25 000 Jahren gelebt haben. Nicht umsonst gilt der Schönberg als Kultort.
Martina Mainka
Martina Mainka
am
Fr, 24. September 2004