Ausstellung

Die Kunsthalle Mannheim präsentiert in einer großen Retrospektive Hannah Höch

Die Kunsthalle Mannheim präsentiert in einer großen Retrospektive Hannah Höch.

Noch ein Beitrag zum Dada-Jahr. Hannah Höch (1889–1978) war eine der zentralen Gestalten des Dadaismus. In Zürich, wo die Kunstrichtung 1916 entstand, ist sie momentan in mehreren Jubiläumsausstellungen vertreten – im Landesmuseum Zürich beispielsweise mit ihrer ikonischen Dada-Mühle, die an einen Sprengkörper erinnert. Die Kunsthalle Mannheim widmet ihr jetzt eine umfangreiche Retrospektive. Dargestellt wird die gesamte künstlerische Entwicklung von Höchs Anfängen im Textilkunstgewerbe über die Dada-Phase bis hin zum Schaffen der Nachkriegszeit. Auf letzterem liegt ein besonderer Akzent.

Die Themenkomplexe der in Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr realisierten Schau tragen Überschriften wie "Leben in den großen Städten" oder "Paradiesgärtlein und Horrorvision". Wichtige künstlerische Techniken des facettenreichen Œuvres sind die Collage und insbesondere die Fotomontage, als deren Miterfinderin Höche neben Raoul Hausmann und George Grosz gilt. So verpasst "Kleine Sonne" dem Himmelskörper ein Zeitschriftenlächeln Marilyn Monroes. In "Entartet" haben sich die Hände der kopflosen Dame aus einem Printmedium ausdrucksvoll verselbständigt. "Fortgeschritten" wirft einen Blick auf New York aus der Vogelperspektive. Auch in der Malerei ist Höchs Bildphantasie völlig losgelöst und so schwerelos wie in "Schwebende Formen". Beispiele der Nachkriegsabstraktion sind die Gemälde "Künftige Lenze" oder die Collage "Blau-Grün".

Termine: Kunsthalle Mannheim, Friedrichsplatz 4. Bis 14. August, Di bis So 11-18 Uhr, Mi bis 20 Uhr
von Hans-Dieter Fronz
am Fr, 29. April 2016

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