Kunst

Die Kunsthalle Tübingen zeigt "Tanz! Max Pechstein. Bühne, Parkett, Manege"

Die Kunsthalle Tübingen zeigt "Tanz! Max Pechstein. Bühne, Parkett, Manege".

Das Motiv zieht sich als roter Faden durch sein Werk. Max Pechsteins Tanzdarstellungen zeugen vom Interesse des expressionistischen Malers, Grafikers und Bildhauers an Körperlichkeit und Bewegung. Im Tanz, insbesondere im freien oder Ausdruckstanz, bricht der Mensch aus den Routinen des Alltags aus, schüttelt gesellschaftliche Konventionen ab, um zu sich selbst, auch dem somatischen Anteil an seinem Selbst zu finden. In der Ausstellung "Tanz! Max Pechstein. Bühne, Parkett, Manege" präsentiert die Kunsthalle Tübingen 70 Werke des Künstlers neben solchen von Künstlerkollegen wie Ernst Ludwig Kirchner, "Brücke"-Mitglied wie Pechstein vor dessen Ausschluss 1912. Die Ausstellung wurde in Kooperation mit den Kunstsammlungen Zwickau realisiert.

Schon einmal, 1997, war Pechstein in der Kunsthalle zu sehen, seinerzeit mit dem malerischen Werk. Jetzt aber dominiert die Grafik. "So ein Körper gibt doch mehr Anregung, als eine Landschaft es zu tun vermag", schrieb der passionierte Tänzer, dessen Landschaften immerhin ein wichtiger Teil seines Œuvres sind, 1908.

Die Ausstellung begleitet ihn in einer chronologisch-thematischen Präsentation von den Tanzszenen der frühen expressionistischen Jahre über die Darstellungen ritueller Tänze auf der Südseeinsel Palau, die er aus eigener Anschauung von seiner Reise 1914 her kannte, oder die Gesellschaftstänze der Goldenen 20er Jahre bis hin zu Tanzmotiven im Spätwerk. Mit den Tanzdarstellungen motivisch verwandt sind die zahlreichen Zirkusszenen – etwa mit Akrobaten – oder etliche Varieteeszenen, wie sie Pechstein in seinen Berliner Jahren ab 1910 schuf.

Termine: Kunsthalle Tübingen, Philosophenweg 76. 30. Nov. bis 15. März 2020,
Di, Mi, Fr bis So 11–18 Uhr, Do 11–19 Uhr
von Hans-Dieter Fronz
am Fr, 29. November 2019

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