Die nächste Eiszeit kommt bestimmt
V on der Vergangenheit bis heute sind es nur ein paar Schritte. Und der erste führt zu der friedlich grasenden Mammutfamilie: Sie ist der Mittelpunkt der Ausstellung "Eiszeit" im Adelhausermuseum für Natur-und Völkerkunde. Die vor ungefähr 115 000 Jahren ausgestorbenen Tiere sind im Maßstab 1:7 nachgebildet; die Kulisse bildet eine Mammutsteppe aus der Mongolei. Gleich nebenan ist das sibirische Mammutbaby "Dima" zu sehen - ein Abguss aus der eigenen Präparationswerkstatt des Museums. Es ist eines der berühmtesten Mammutfunde der Welt, vor allem wegen der kompletten Erhaltung von inneren Organen wie Magen und Darm. Das Original liegt hochversichert in St. Petersburg. Nur zweimal wurde es bisher außerhalb von Russland gezeigt: einmal in Europa und einmal in Amerika. Die Ausstellung "Eiszeit" ist nicht nur für Kinder ein heißer Tipp; er erlaubt auch uns Erwachsenen einen Blick über den Tellerrand unserer Existenz und führt uns auf eine Reise in die Vergangenheit und Zukunft.
Seit sich unser blauer Planet eine feste Erdkruste zugelegt hat, sind 4,5 Milliarden Jahre vergangen. Oder 4,5 Sekunden: Würde man die ganze Entwicklungszeit der Erde auf ein Kalenderjahr übertragen, so wäre Freiburg vor 4,5 Sekunden gegründet worden. "Haben die wirklich gelebt? Warum sind sie ausgestorben?", sind nur zwei der Fragen, die Kinder bei der Besichtigung bewegen. "Eiszeit" gewährt einen faszinierenden Blick auf die Bühne des Lebens und das Kommen und Gehen von Arten seit über drei Millionen Jahren. Klimaveränderungen haben dabei eine wichtige Rolle gespielt, waren vielleicht der entscheidende Auslöser für das Aussterben verschiedener Arten. Unsere Erde hat schon einige Eiszeitalter auf dem Buckel, heute leben wir in der Warmzeit eines Eiszeitalters, das vor rund 2,5 Millionen Jahren begann. Eines ist sicher: Die nächste Eiszeit kommt bestimmt. "Eiszeit" in Freiburg ist noch bis zum 16. Januar, dann wandert sie nach Colmar.
Weniger spektakulär, aber nicht weniger interessant geht es in den anderen Räumen des Museums zu. Einer davon widmet sich den heimischen Vogelarten. An einer Vogeluhr kann man die Stimmen von Meisen, Amseln, Rotkehlchen und anderen zum Klingen bringen. "Mit Haut und Haar" ist eine Ausstellung, die Tiere in ihrer gesamten Schönheit zeigt. Eindrucksvoll ringeln sich in einem der Schaukästen eine Boa Constrictor im Formalin. Ein Bienenvölkchen erlaubt den Blick hinter die Kulissen und zeigt anschaulich Wissenswertes über Bienen, Wespen, Hummeln und Ameisen.
Die Galerie der Käfer zieht sich durch das gesamte Treppenhaus. Ob aus dem Kongo oder Brasilien, aus Indien oder Deutschland - die Welt der Käfer besticht mit einer großen Formen- und Farbenvielfalt. Dazu gehört auch der auf der ganzen Welt beheimatete Plüschmarienkäfer als Abschluss der Galerie.
Ein Glanzstück stellt das Edelsteinkabinett dar. In ihren Sonntagsführungen zeigt Gabriele Huß den kulturellen Bedeutungswandel der Edelsteinklassiker von der Antike bis zur Neuzeit. Sie zeigt den Besuchern die faszinierende Welt der seltenen Mineralien, die ihre eigenen Geschichten haben und in ferne Länder und Epochen der Menschheit führen, durch Jahrtausende von Magie, Mystik und Symbolik. Eine enge Verbindung mit den "edlen Steinen" hat Freiburg allemal. Im Mittelalter lieferten Bergwerke nicht nur Erze, sondern auch schöne Mineralien. Bis zum 19. Jahrhundert war Freiburg die Hauptstadt der Edelsteinschleiferei.
Martina Mainka
Adelhausermuseum, Freiburg,
Dienstag bis Freitag, von 10 bis 17 Uhr,
Info unter [TEL] 0761/2012566 oder im Internet unter http://www.adelhausermuseum.de
Seit sich unser blauer Planet eine feste Erdkruste zugelegt hat, sind 4,5 Milliarden Jahre vergangen. Oder 4,5 Sekunden: Würde man die ganze Entwicklungszeit der Erde auf ein Kalenderjahr übertragen, so wäre Freiburg vor 4,5 Sekunden gegründet worden. "Haben die wirklich gelebt? Warum sind sie ausgestorben?", sind nur zwei der Fragen, die Kinder bei der Besichtigung bewegen. "Eiszeit" gewährt einen faszinierenden Blick auf die Bühne des Lebens und das Kommen und Gehen von Arten seit über drei Millionen Jahren. Klimaveränderungen haben dabei eine wichtige Rolle gespielt, waren vielleicht der entscheidende Auslöser für das Aussterben verschiedener Arten. Unsere Erde hat schon einige Eiszeitalter auf dem Buckel, heute leben wir in der Warmzeit eines Eiszeitalters, das vor rund 2,5 Millionen Jahren begann. Eines ist sicher: Die nächste Eiszeit kommt bestimmt. "Eiszeit" in Freiburg ist noch bis zum 16. Januar, dann wandert sie nach Colmar.
Weniger spektakulär, aber nicht weniger interessant geht es in den anderen Räumen des Museums zu. Einer davon widmet sich den heimischen Vogelarten. An einer Vogeluhr kann man die Stimmen von Meisen, Amseln, Rotkehlchen und anderen zum Klingen bringen. "Mit Haut und Haar" ist eine Ausstellung, die Tiere in ihrer gesamten Schönheit zeigt. Eindrucksvoll ringeln sich in einem der Schaukästen eine Boa Constrictor im Formalin. Ein Bienenvölkchen erlaubt den Blick hinter die Kulissen und zeigt anschaulich Wissenswertes über Bienen, Wespen, Hummeln und Ameisen.
Die Galerie der Käfer zieht sich durch das gesamte Treppenhaus. Ob aus dem Kongo oder Brasilien, aus Indien oder Deutschland - die Welt der Käfer besticht mit einer großen Formen- und Farbenvielfalt. Dazu gehört auch der auf der ganzen Welt beheimatete Plüschmarienkäfer als Abschluss der Galerie.
Ein Glanzstück stellt das Edelsteinkabinett dar. In ihren Sonntagsführungen zeigt Gabriele Huß den kulturellen Bedeutungswandel der Edelsteinklassiker von der Antike bis zur Neuzeit. Sie zeigt den Besuchern die faszinierende Welt der seltenen Mineralien, die ihre eigenen Geschichten haben und in ferne Länder und Epochen der Menschheit führen, durch Jahrtausende von Magie, Mystik und Symbolik. Eine enge Verbindung mit den "edlen Steinen" hat Freiburg allemal. Im Mittelalter lieferten Bergwerke nicht nur Erze, sondern auch schöne Mineralien. Bis zum 19. Jahrhundert war Freiburg die Hauptstadt der Edelsteinschleiferei.
Martina Mainka
Adelhausermuseum, Freiburg,
Dienstag bis Freitag, von 10 bis 17 Uhr,
Info unter [TEL] 0761/2012566 oder im Internet unter http://www.adelhausermuseum.de
am
Fr, 17. Dezember 2004