Die Prinzessin der Blumen
Silberne Fäden wehen im Sonnenlicht, die Nächte sind kühl, und manchmal verhüllt der Nebel das Gesicht der Tage. Es ist Herbst geworden – eine Jahreszeit, die eine Fülle bereit hält an intensiven Farben und an Festen.
Und zu einem Fest ist sie inzwischen geworden, die Chrysanthema in Lahr. Ein Blütenmeer, leuchtend, prächtig, erfreut die Herzen der Besucher jedes Jahr aufs Neue in der Zeit vom 22. Oktober bis zum 13. November, wenn die Stadt zu einem der schönsten Blumenfeste Deutschlands lädt.
Goldgelb, bronze, rostbraun, cremeweiß oder violett leuchten die Blüten mit der Herbstsonne um die Wette. Die Prinzessin unter den Blumen – die Blüten strahlenförmig, an Sterne erinnernd, bezaubern sie mit hunderten kleiner Blütenköpfe, die dicht an dicht farbige Kissen bilden. Ursprünglich waren die Chrysanthemen daheim in China, Japan und Korea, wo die kleinblütigen, rasch wachsenden Sorten seit Jahrhunderten in allen denkbaren Formen, wie beispielsweise Drachen, Bonsai oder Kaskaden herangezogen werden.
Um 1790 wurden die Pflanzen aus Asien nach Frankreich eingeführt. Sie überlebten nicht. 1843 gelang es Robert Fortune im Auftrag der Royal Horticultural Societey, einige Sorten von China nach England zu transportieren. Von England aus begann der Siegeszug der Chrysantheme. Im letzten Jahrhundert begannen die Franzosen, ihre Städte in Burgund und an der Loire mit Chrysanthemen zu schmücken.
Und Lahr? Richard Sottru von der Abteilung Öffentliches Grün und Umwelt:
"In den 80er-Jahren des vorigen Jahrhunderts, bei einem Besuch der Partnerstadt Dole im Jura, lernten die Lahrer Stadtgärtner die Kaskadenchrysanthemen kennen. Sie machten sich rasch mit der Anzucht vertraut, und so wurden bereits 1993 zum ersten Mal Gebäude in Lahr mit diesen Chrysanthemen geschmückt." Ein Erfolg – in den nächsten Jahren wurde der Bestand der Kaskadenchrysanthemen erweitert. Inzwischen werden jedes Frühjahr rund 1000 Chrysanthemenstecklinge geordert, und nach den Eisheiligen ins Freiland gesetzt.
Unter dem Motto "Zeitenreisen" beteiligen sich 16 Vereine mit Blütenwagen an der Chrysanthema. "Wir wollen den Geschmack treffen mit romantischen Themen", so Richard Sottru.
Zum Reinbeißen schön? Tee und Wein aus Chrysanthemen gibt es – eignen sie sich auch zum Kochen? Andreas Feißt, Küchenchef des Hotels Schulz in Lahr: "Sicherlich, wir versuchen schon seit einiger Zeit mit Chrysanthemen zu kochen. Allerdings schlugen unsere Versuche fehl. Es schmeckte einfach nicht. Wir wollten schon fast aufgeben." Bis Projektleiter Uwe Baumann die richtige Pflanze fand, die Speisechrysanthemen – nun konnten die Köche köstliche Gerichte zaubern. Andreas Feißt hat in den letzten Monaten ein Getränk aus den essbaren Chrysanthemen entwickelt. Ein Umstand, der – zugegeben – erst einmal Skepsis weckte; dann – beim Anblick der krautigen Stängel – Enttäuschung: gefiederte Blätter und ein kleiner unscheinbarer Blütenansatz. "Wir brauchen keine Blüten, wir brauchen nur die Blätter", so Feißt. "Die Pflanze wird noch vor der Blüte geerntet."
Die Blättchen schmecken leicht nussig, ein wenig nach Rucola, sehr gesund. Aus diesen Blättern wird ein Auszug gekocht: verschiedene Zutaten, Kräuter, Gewürze ("Bitte, verstehen Sie, der Rest ist Berufsgeheimnis"), etwas Safran für die schöne zartgelbe Farbe dazugeben und mit Orangenlikör auffüllen. Getrunken wird die neue Kreation, der "Chrylonge" in Sekt, als Longdrink mit Eiswürfeln, Mineralwasser oder in Verbindung mit trockenem Weißwein.
Exotisch, fruchtig schmeckt der Chrylonge, und sollte immer gut gekühlt getrunken werden – rät sein Erfinder.
Seine neue Kreation und andere Köstlichkeiten aus Chrysanthemen wird Andreas Feißt am Samstag, 5. November , um 12 Uhr, auf der Messe Plaza Culinaria in Freiburg vorstellen.
Und zu einem Fest ist sie inzwischen geworden, die Chrysanthema in Lahr. Ein Blütenmeer, leuchtend, prächtig, erfreut die Herzen der Besucher jedes Jahr aufs Neue in der Zeit vom 22. Oktober bis zum 13. November, wenn die Stadt zu einem der schönsten Blumenfeste Deutschlands lädt.
Goldgelb, bronze, rostbraun, cremeweiß oder violett leuchten die Blüten mit der Herbstsonne um die Wette. Die Prinzessin unter den Blumen – die Blüten strahlenförmig, an Sterne erinnernd, bezaubern sie mit hunderten kleiner Blütenköpfe, die dicht an dicht farbige Kissen bilden. Ursprünglich waren die Chrysanthemen daheim in China, Japan und Korea, wo die kleinblütigen, rasch wachsenden Sorten seit Jahrhunderten in allen denkbaren Formen, wie beispielsweise Drachen, Bonsai oder Kaskaden herangezogen werden.
Um 1790 wurden die Pflanzen aus Asien nach Frankreich eingeführt. Sie überlebten nicht. 1843 gelang es Robert Fortune im Auftrag der Royal Horticultural Societey, einige Sorten von China nach England zu transportieren. Von England aus begann der Siegeszug der Chrysantheme. Im letzten Jahrhundert begannen die Franzosen, ihre Städte in Burgund und an der Loire mit Chrysanthemen zu schmücken.
Und Lahr? Richard Sottru von der Abteilung Öffentliches Grün und Umwelt:
"In den 80er-Jahren des vorigen Jahrhunderts, bei einem Besuch der Partnerstadt Dole im Jura, lernten die Lahrer Stadtgärtner die Kaskadenchrysanthemen kennen. Sie machten sich rasch mit der Anzucht vertraut, und so wurden bereits 1993 zum ersten Mal Gebäude in Lahr mit diesen Chrysanthemen geschmückt." Ein Erfolg – in den nächsten Jahren wurde der Bestand der Kaskadenchrysanthemen erweitert. Inzwischen werden jedes Frühjahr rund 1000 Chrysanthemenstecklinge geordert, und nach den Eisheiligen ins Freiland gesetzt.
Unter dem Motto "Zeitenreisen" beteiligen sich 16 Vereine mit Blütenwagen an der Chrysanthema. "Wir wollen den Geschmack treffen mit romantischen Themen", so Richard Sottru.
Zum Reinbeißen schön? Tee und Wein aus Chrysanthemen gibt es – eignen sie sich auch zum Kochen? Andreas Feißt, Küchenchef des Hotels Schulz in Lahr: "Sicherlich, wir versuchen schon seit einiger Zeit mit Chrysanthemen zu kochen. Allerdings schlugen unsere Versuche fehl. Es schmeckte einfach nicht. Wir wollten schon fast aufgeben." Bis Projektleiter Uwe Baumann die richtige Pflanze fand, die Speisechrysanthemen – nun konnten die Köche köstliche Gerichte zaubern. Andreas Feißt hat in den letzten Monaten ein Getränk aus den essbaren Chrysanthemen entwickelt. Ein Umstand, der – zugegeben – erst einmal Skepsis weckte; dann – beim Anblick der krautigen Stängel – Enttäuschung: gefiederte Blätter und ein kleiner unscheinbarer Blütenansatz. "Wir brauchen keine Blüten, wir brauchen nur die Blätter", so Feißt. "Die Pflanze wird noch vor der Blüte geerntet."
Die Blättchen schmecken leicht nussig, ein wenig nach Rucola, sehr gesund. Aus diesen Blättern wird ein Auszug gekocht: verschiedene Zutaten, Kräuter, Gewürze ("Bitte, verstehen Sie, der Rest ist Berufsgeheimnis"), etwas Safran für die schöne zartgelbe Farbe dazugeben und mit Orangenlikör auffüllen. Getrunken wird die neue Kreation, der "Chrylonge" in Sekt, als Longdrink mit Eiswürfeln, Mineralwasser oder in Verbindung mit trockenem Weißwein.
Exotisch, fruchtig schmeckt der Chrylonge, und sollte immer gut gekühlt getrunken werden – rät sein Erfinder.
Seine neue Kreation und andere Köstlichkeiten aus Chrysanthemen wird Andreas Feißt am Samstag, 5. November , um 12 Uhr, auf der Messe Plaza Culinaria in Freiburg vorstellen.
Chrysanthema, Lahr, Altstadt, von Sa, 22. Oktober bis So, 13. November , Info unter
Tel. 07821/9100123 ; und im Internet unter: http://www.chrysanthema.de
von Renate Schneider
Tel. 07821/9100123 ; und im Internet unter: http://www.chrysanthema.de
am
Fr, 21. Oktober 2005