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Die Sängerin Tina Dico stellt ihr Album "Fastland" in der Kaserne Basel vor

Die Sängerin Tina Dico stellt ihr Album "Fastland" in der Kaserne Basel vor.

Auf ihrem flotten neuen Album "Fastland" hat die beliebte dänische Liedermacherin Tina Dico weiter festen musikalischen Boden unter den Füßen. Auch wenn sie das selbst nicht so ganz wahrhaben will. Nun stellt sie die Songs in der Kaserne in Basel vor.

Tina Dico ist ein geradezu herzzerreißend skeptischer Mensch. Sie hat überhaupt keinen Grund zur Sorge, in ihrem Leben ist alles wunderbar, eigentlich. Die in Aarhus geborene Dänin lebt mit ihrem isländischen Mann Helgi Jonsson, der auch in ihrer Band spielt, und den drei Kindern zwischen anderthalb und sechs in Reykjavik.

Auch beruflich läuft es für die knapp 41-jährige Sängerin und Songschreiberin praktisch seit dem ersten internationalen Album "In The Red" (2006) wirklich mehr als famos, und doch, und doch. "Ist da immer dieses nagende Gefühl, dass morgen alles vorbei sein könnte", sagt Tina Dico beim Interview in Hamburg, und muss selbst erst einmal kräftig lachen. "Ich war als Kind schon so. Ich wuchs in einer tollen Familie mit zwei liebevollen Elternteilen, die immer noch zusammen sind, ohne nennenswerte Schwierigkeiten auf, aber erstens hatte ich immer das Gefühl, eine Außenseiterin zu sein. Und zweitens war ich immer so überwältigt von der Welt, dass ich zu keiner Zeit ein unbeschwert denkendes Mädchen war."

Damals beschloss sie, Protestsängerin zu werden. Diesen Berufswunsch, räumt Dico ein, hat sie nicht verwirklicht. Der Großteil ihrer Songs klingt eher sanft als aufrüttelnd. Gleichwohl hat sie für das neue Album zwei Lieder aufgenommen, nämlich "People Are Strange" und "Change Yourself", die einem Protestsong nahekommen. "Ich fürchte, Lieder, die die Welt verändern, sind nicht meine Stärke." Und dass die Leute schon immer verrückt waren und immer noch ein verrückter werden, sei jetzt auch keine bahnbrechende Neuigkeit. In erster Linie geht es auf "Fastland" (dänisch für "Festland") also dann doch um die Politik und die Dynamik im Kleinen, im Zwischenmenschlichen oder auch mal im Verhältnis zu sich selbst.

"Den Titel habe ich gewählt, weil nichts gewiss ist im Leben", so Tina Dico, mit der schon bekannten Zurückhaltung. "Immer, wenn du denkst, du hast das Leben auf die Kette gekriegt und die nächsten fünfzig Jahre werden geruhsam verstreichen, dann steht plötzlich alles auf dem Kopf."

Termin: Basel, Kaserne, Fr, 14. Dez.,
19.30 Uhr
von Steffen Rüth
am Fr, 14. Dezember 2018

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