Interview

Die Schauspieler Alicia Vikander und Armie Hammer über „Codename U.N.C.L.E.“

TICKET-INTERVIEW: Die Schauspieler Alicia Vikander und Armie Hammer über "Codename U.N.C.L.E.".

Ein neues Traumpaar wird mit "Codename U.N.C.L.E." geboren: Die Schwedin Alicia Vikander (26) spielt eine Deutsche namens Gaby Teller. Zur Tarnung heiratet sie einen Russen – dargestellt von dem Amerikaner Armie Hammer (28). Schon ist man inmitten einer Agentenkomödie, die Anfang der Sechzigerjahre in Ost-Berlin beginnt. Vorbild ist die TV-Serie "Solo für O.N.K.E.L.", die ab 1967 auch im deutschen Fernsehen lief. Markus Tschiedert traf Alicia Vikander und Armie Hammer in London.

Ticket: Man hört in der englischen Originalversion, wie Sie Deutsch sprechen. Wie schwer ist Ihnen das Lernen dieser Sätze gefallen?
Vikander: Glücklicherweise hatte ich gute Lehrer und ich musste ja auch Englisch mit deutschem Akzent sprechen. Ich gab wirklich mein Bestes für diese schöne Sprache, aber leider kann ich nicht behaupten, dass ich sie jetzt besser beherrsche.
Hammer: Mit hat’s Spaß gemacht so zu tun, als könnte ich Deutsch sprechen. Trotzdem fiel es mir schwer, weil es keine Sprache ist, die ich oft zu hören bekomme. Mein Deutsch ist im Film nicht wirklich perfekt. Denn plötzlich wurde der Drehplan geändert und ich musste deutschen Sätze aufsagen, die ich noch gar nicht gelernt hatte. Ich verstand nichts von den deutschen Wörtern, die mir per Walkie-Talkie durchgegeben wurde. Das war eine echt komische Situation, am Set war ich da die große Lachnummer.
Ticket: Haben Sie sich zur Vorbereitung auch mit der alten Fernsehserie "Solo für O.N.K.E.L." befasst?
Hammer: Wir sind beide zu jung, um sie zu kennen. Ehrlich gesagt, habe ich nie etwas davon mitbekommen, und als ich den Anruf bekam, ob ich bei Guy Ritchies Kinoversion mitmachen würde, musste ich erst mal fragen, was das ist. Ich dachte, ein komischer Titel, aber dann besorgte ich mir die DVDs und verbrachte ein ganzes Wochenende mit der Welt von "U.N.C.L.E.".
Ticket: Hätten Sie nicht gern in dieser Zeit gelebt?
Hammer: In den Sechzigern? Ich weiß ja nicht. Das war mitten im Kalten Krieg und muss doch ziemlich furchterregend gewesen sein.
Vikander: Ich hätte aber schon gern eines der Sixties-Kleider aus dem Film behalten. Ich fragte, weil wir wirklich großartige Kostümdesigner hatten, aber ich durfte nicht.
Hammer: Ich erinnere mich noch, wie in Rom die Spanische Treppe für uns abgesperrt wurde. Plötzlich kamen aus allen Ecken Komparsen, die wie in den Sechzigern gekleidet waren, Schirme, Hüte und Taschen aus jener Zeit bei sich hatten. Das fühlte man sich wirklich in die Zeit zurückversetzt.
Ticket: Alicias Figur wirkt aber alles andere wie eine Frau aus den Sechzigern...
Vikander: Ja, ich bewundere Gaby Teller richtig. Sie ist eine starke, unabhängige Frau und geht ihren eigenen Weg. Ich hoffe, dass etwas von ihrer Furchtlosigkeit auf mich abgefärbt hat.
Hammer: Ich kann nur sagen, dass Alicia den härtesten Schlag von allen hatte – was ich so nicht erwartet habe.
Ticket: Sie sprechen die Szene an, in der Sie sich beide durch eine Hotelsuite prügeln...
Vikander: Mir gefiel an meiner Rolle, dass man zuerst glaubt, eine genaue Vorstellung von Gaby zu haben. Doch wenn man sie zusammen mit Armie in diesem Raum erlebt, ist es nicht der Kerl, der den Wodka schlürft, sondern meine Figur. Dann fängt sie auch noch an zu tanzen und fängt an mit ihm zu ringen. Das ist meine Lieblingsszene, die Spaß machte und die wir lange vorbereiteten. Das half mir auch, herauszufinden, wie diese Gaby tickt. Sie ist ein Mädel, mit der ich wirklich befreundet wäre.
Ticket: Sie haben einige Szenen mit den deutschen Schauspielern Christian Berkel und Sylvester Groth. Klappte das gut?
Vikander: Oh, diese beiden Jungs habe ich geliebt. Es war wirklich wundervoll und Christian, der meinen Vater spielt, hat so viel Humor. Er brachte mich ständig zum Lachen. Oft platzte dadurch eine Szene und wir mussten wiederholen. Mit Sylvester hatte ich eine Szene, in der er eine kleine Weintraube pellt, während er einen langen Monolog hält. Ich war erstaunt über seine Wahrnehmung für jedes kleine Detail.
Ticket: Mrs. Vikander, momentan erlebt man Sie in vielen Filmen wie "Ex Machina", "Seventh Son" oder "Anna Karenina". Wie haben Sie es geschafft, so schnell an die Spitze zu kommen?
Vikander: Seit ich 2012 mit "Die Königin und der Leibarzt" auf der Berlinale war, ist viel passiert und ich konnte in den drei Jahren viele Rollen annehmen. Nun scheint es, dass alle diese Filme auf einmal ins Kino kommen. Aber das ist Zufall.
Ticket: Mr. Hammer, Sie sollten als "Lone Ranger" mit einem Paukenschlag nach oben schnellen. Wie haben Sie es verdaut, dass der Film dann eher zum Flop wurde?
Hammer: "Lone Ranger" war für mich neun Monate lang die erstaunlichste Filmerfahrung, die ich je machen durfte. Denn solche Filme wird es zukünftig kaum mehr geben. Es wurden wirklich Westernstädte und Eisenbahnlinien gebaut. Ich hätte mir aufgrund dieses enormen Aufwands gewünscht, dass er besser angekommen wäre. Aber was zählt sind meine Erfahrungen.







von tsc
am Mi, 12. August 2015

CODENAME U.N.C.L.E.

Regie: Guy Ritchie. Mit Armie Hammer, Henry Carvill, Alicia Vikander, Elizabeth Debicki, Hugh Grant, Sylvester Groth, Christian Berkel u.a.. 116 Min., frei ab 12 Jahren.

Die Story:
Ost-Berlin 1963: CIA-Spion Napoleon Solo soll Gaby Teller in den Westen schmuggeln. Verfolgt werden sie vom KGB-Mann Illya Kuryakin, der kurze Zeit später Solos Partner wird. Denn Gaby ist die Tochter eines von Terroristen entführten Wissenschaftlers, die mit seiner Hilfe Nuklearwaffen bauen wollen. CIA und KGB sind gezwungen, an einem Strang zu ziehen...
 

Autor: bz

Badens beste Erlebnisse