Kunst

Die Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen zeigt Malerei und Grafik von Otto Nebel

Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen zeigt Malerei und Grafik von Otto Nebel.

Er war das, was man eine Mehrfachbegabung nennt. Otto Nebel interessierte sich für Theater und Architektur und hatte musikalisches Talent. Zeitweilig arbeitete er als Bauzeichner und Schauspieler, doch einen Namen machte er sich als Maler und Schriftsteller.

1892 in Berlin geboren, war Nebel von 1914 bis 1918 Frontsoldat – und nach dem großen Schlachten Kriegsgefangener in England. In Berlin gründete er mit anderen die Künstlergruppe "Die Krater" und steuerte zu Herwarth Waldens expressionistischer Zeitschrift Der Sturm Gedichte bei, die er mit eigenen Linolschnitten selbst illustrierte. In München schloss er Bekanntschaft mit Wassily Kandinsky und Paul Klee. 1933 emigrierte Nebel in die Schweiz. Er lebte in Bern, wo er 1973 starb.

Die Ausstellung in der Städtischen Galerie Bietigheim-Bissingen mit mehr als 100 Gemälden und Aquarellen, Zeichnungen und Druckgrafiken aus der Otto-Nebel-Stiftung Bern ist die erste Einzelausstellung in Deutschland seit mehr als zwei Jahrzehnten. Die Schau bietet zugleich aufschlussreiches audiovisuelles und dokumentarisches Material. "Der verbildete Mensch unsrer Tage ist worttaub und bildblind", schrieb Nebel einmal. In seiner Bildwelt vereinen sich die Gegensätze. Einerseits ist er inspiriert von den Bauhausideen. Andererseits hängt er den versponnenen Ideen des schwedischen Theosophen Emanuel Swedenborg nach.

Termine: Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen, Hauptstr. 60–64. 19. Okt. 2019 bis 19. Jan. 2020, Di, Mi, Fr 14–18 Uhr, Do 14–20 Uhr, Sa, So 11–18 Uhr
von Hans-Dieter Fronz
am Fr, 18. Oktober 2019

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