Ein toller Reiz: unten ohne
L ena und Moritz sind nicht mehr zu halten. Kaum haben die beiden Siebenjährigen ihre Schuhe ausgezogen, laufen sie auch schon los. Da fällt es den Eltern schwer, die Freunde zu halten. "Müssen wir denn in zehn Minuten fertig sein", schimpft eine Mutter mit leichter Zornesröte im Gesicht.
Rund 90 Minuten später wird ihr die Röte wiederum im Gesicht stehen. Diesmal hervorgerufen von Hitze und Anstrengung - und Zufriedenheit. Sie hat die 2100 Meter Waldweg im Gutacher "Park mit allen Sinnen" bewältigt - barfuß versteht sich.
Das ist für Erwachsene, die sonst gerade mal den Badezimmerboden unter ihren nackten Füßen spüren, eine tolle Leistung. Auf dem Rundkurs massieren Sand, Kiesel, Schlamm, Rindenmulch die Fußsohlen ebenso wie Tannenzapfen, Gräser oder der nackte Waldboden.
Was schon nach wenigen Minuten für ein wohliges Kribbeln in den Fußsohlen sorgt. Das wird von den Barfußgehern zunächst nicht registriert. Viel zu sehr sind sie mit sich beschäftigt, konzentrieren sich auf den nächsten Schritt, sehen mehr nach unten als in die Landschaft. Und erleben so sich und ihren Körper. Merken, wie dieser nach rund 1500 Metern müde wird.
Dann wird jeder Schritt schwer. Und jede Sinn-Station für Erwachsene zur willkommenen Erholungspause, für Kinder zu einem weiteren Abenteuer. Sie stecken ihre Köpfe in ausgehöhlte, 300 Jahre alte Baumstämme, lauschen Tiergeräuschen, streicheln die Felle verschiedener Tiere oder testen an Riechstationen ihre Nasen.
Schon Dreijährige entwickeln eine erstaunliche Intensität. Was in der Farbtonhöhle deutlich wird. In einem abgedunkelten Raum sitzen die Barfußgeher auf Bänken und lassen Licht in verschiedenen Farben auf sich wirken. Die Kinder, draußen eine quirlige Rasselbande, flüstern nur, weil sie die Besonderheit der Station genau spüren. Zugegeben, nach fünf Minuten muss der Nachwuchs raus, will wieder laufen. Und die Eltern folgen. Sie haben es bald geschafft. Noch wenige Meter, dann kommen sie zur Fußwaschanlage und dürfen die Schuhe wieder anziehen. Jetzt merken sie das Kribbeln, spüren ihren Körper, sind begeistert. Alle Sinne wurden in den vergangenen 90 Minuten, die wie im Flug vergingen, gefordert. Alle Sinne? "Jetzt fehlt nur noch der Geschmackssinn", unkt ein Familienvater. Ihm kann geholfen werden - im benachbarten Biergarten.
Michael Sträter
Park mit allen Sinnen Gutach, Hauptstraße 95 (direkt beim Gasthaus Löwen;
48 Kilometer von Freiburg entfernt), täglich 8 bis 20 Uhr (Sep. 9 bis 19 Uhr; Okt. 10 bis 18 Uhr); Info: [TEL] 07833/96956; Eintritt
3 Euro, Kinder ab 6 Jahre 2,50 Euro.
Die Idee zu ihrem "Park mit allen Sinnen" trugen Peter Reichle und Margit Penzkofer fast sechs Jahre zu Markte. Im Juni begannen die Arbeiten in Gutach, Anfang August wurde der Park eröffnet. "Von Anfang an hat uns der Gedanke fasziniert, dass wir mit diesem Park alle Menschen erreichen, die gehen können", sagt Reichle. Wobei er sein Hauptaugenmerk besonders auf Familien legt. "Wir bieten hier aktive Freizeit zu einem günstigen Preis an", sagt er.
mr
Rund 90 Minuten später wird ihr die Röte wiederum im Gesicht stehen. Diesmal hervorgerufen von Hitze und Anstrengung - und Zufriedenheit. Sie hat die 2100 Meter Waldweg im Gutacher "Park mit allen Sinnen" bewältigt - barfuß versteht sich.
Das ist für Erwachsene, die sonst gerade mal den Badezimmerboden unter ihren nackten Füßen spüren, eine tolle Leistung. Auf dem Rundkurs massieren Sand, Kiesel, Schlamm, Rindenmulch die Fußsohlen ebenso wie Tannenzapfen, Gräser oder der nackte Waldboden.
Was schon nach wenigen Minuten für ein wohliges Kribbeln in den Fußsohlen sorgt. Das wird von den Barfußgehern zunächst nicht registriert. Viel zu sehr sind sie mit sich beschäftigt, konzentrieren sich auf den nächsten Schritt, sehen mehr nach unten als in die Landschaft. Und erleben so sich und ihren Körper. Merken, wie dieser nach rund 1500 Metern müde wird.
Dann wird jeder Schritt schwer. Und jede Sinn-Station für Erwachsene zur willkommenen Erholungspause, für Kinder zu einem weiteren Abenteuer. Sie stecken ihre Köpfe in ausgehöhlte, 300 Jahre alte Baumstämme, lauschen Tiergeräuschen, streicheln die Felle verschiedener Tiere oder testen an Riechstationen ihre Nasen.
Schon Dreijährige entwickeln eine erstaunliche Intensität. Was in der Farbtonhöhle deutlich wird. In einem abgedunkelten Raum sitzen die Barfußgeher auf Bänken und lassen Licht in verschiedenen Farben auf sich wirken. Die Kinder, draußen eine quirlige Rasselbande, flüstern nur, weil sie die Besonderheit der Station genau spüren. Zugegeben, nach fünf Minuten muss der Nachwuchs raus, will wieder laufen. Und die Eltern folgen. Sie haben es bald geschafft. Noch wenige Meter, dann kommen sie zur Fußwaschanlage und dürfen die Schuhe wieder anziehen. Jetzt merken sie das Kribbeln, spüren ihren Körper, sind begeistert. Alle Sinne wurden in den vergangenen 90 Minuten, die wie im Flug vergingen, gefordert. Alle Sinne? "Jetzt fehlt nur noch der Geschmackssinn", unkt ein Familienvater. Ihm kann geholfen werden - im benachbarten Biergarten.
Michael Sträter
Park mit allen Sinnen Gutach, Hauptstraße 95 (direkt beim Gasthaus Löwen;
48 Kilometer von Freiburg entfernt), täglich 8 bis 20 Uhr (Sep. 9 bis 19 Uhr; Okt. 10 bis 18 Uhr); Info: [TEL] 07833/96956; Eintritt
3 Euro, Kinder ab 6 Jahre 2,50 Euro.
AKTIVE FREIZEIT
Die Idee zu ihrem "Park mit allen Sinnen" trugen Peter Reichle und Margit Penzkofer fast sechs Jahre zu Markte. Im Juni begannen die Arbeiten in Gutach, Anfang August wurde der Park eröffnet. "Von Anfang an hat uns der Gedanke fasziniert, dass wir mit diesem Park alle Menschen erreichen, die gehen können", sagt Reichle. Wobei er sein Hauptaugenmerk besonders auf Familien legt. "Wir bieten hier aktive Freizeit zu einem günstigen Preis an", sagt er.
mr
am
Fr, 20. August 2004