Elektrisch über die Kanäle

Urlaub auf dem Hausboot wird immer beliebter. In Frankreich profitiert hiervon die Firma Nicols, 1986 in der Nadia-Gruppe gegründet. Letztere ist neben der Kunststoffverarbeitung auch in anderen Branchen sie tätig, etwa der Vermietung nicht führerscheinpflichtiger Hausboote.

Das Nicols-Netz aus Abfahrtsorten erstreckt sich über mehr als 20 Anlegestellen, vorwiegend in Frankreich, aber auch in Deutschland und in Portugal. Regional finden sich zwei Startpunkte im Elsass, zum einen die Basis Alsace Harskirchen, zum anderen die etwas größere Basis Alsace Saverne. Die Rundtour ab Harskirchen ist besonders geeignet für Sportbegeisterte, da sich unterwegs auch zahlreiche Angel-, Bade- und Wassersportmöglichkeiten bieten; in Mittersheim beispielsweise, wo früher zur Fischzucht Teiche angelegt wurden und heute eine Vielzahl an Sportangeboten besteht. Wählt man die neue Einwegfahrt nach Saverne, kommt man am Schiffshebewerk von Arzviller vorbei. Diese europaweit einzigartige Konstruktion ersetzt das zeitaufwendige Schleusen. Weiter führt die Route durch den Tunnel von Niderviller, entlang vieler Seen und Wälder bis zur Lothringer Hochebene. Entlang des Saarkanals und durch den Regionalpark Lothringen geht es nach Saargemünd an der deutschen Grenze, welches sehr bekannt ist für seine Keramikkunst, die sogenannten Fayencen.

Dabei wartet Nicols in diesem Jahr mit einer Besonderheit auf. Das Unternehmen setzt auf Grün und in Kooperation mit der französischen Wasserstraßenverwaltung Voies Navagables de France erstmals elektrisch betriebene Charterschiffe ein. Die Hausboote der Linie Sixto Green fahren nicht nur emissionsfrei, sondern auch leise. Die Boote sind mit Lithium-Ionen-Akkus aufgestattet, die in rund zwei Stunden aufgeladen werden können. Eingesetzt wird Sixto Green, das Platz für sechs bis acht Personen bietet, in diesem Jahr auf der Strecke zwischen den Stützpunkten Saverne und Harskirchen. Hier finden die Freizeitkapitäne etwa alle elf Kilometer eine Ladestation.

von bz