"Er ist schon mein Held"
Zehn Jahre alt war Rami Malek (37) als er 1991 vom Tod der Rocklegende Freddie Mercury hörte. Dass er den "Queen"-Frontmann nun auf der Leinwand spielt, ist für den Kalifornier mit ägyptischen Wurzeln ein kleines Wunder. Die Rolle ist ein entscheidender Schritt in seiner Karriere. Dabei musste er sich kürzlich mit Dustin Hoffman messen lassen, dessen Rolle er im Remake von "Papillon" übernahm. Markus Tschiedert traf Rami Malek zum Interview.
Ticket: Freddie Mercury hat oft seine äußere Erscheinung verändert. Wie viele Perücken mussten Sie für seine Darstellung tragen?
Malek: Das waren schon etliche, aber ich hatte Spaß daran. Meine erste Verwandlung als Freddie war die Phase, in der er einen Oberlippenbart trug. Da war schon eine Erfahrung, mich so zu sehen, weil noch nie zuvor einen Oberlippenbart getragen hatte. Was mich richtig umhaute, war sein schwarzweißkariertes Harlekin-Kostüm, das er in jungen Jahren trug. Normalerweise mache ich keine Selfies von mir, aber da konnte ich nicht widerstehen.
Ticket: Kann es sein, dass Sie auch eine Zahnprothese getragen haben?
Malek: Ja, die habe ich mir bereits anfertigen lassen, bevor der Film grünes Licht bekam. Ich dachte, es wäre bestimmt die größte Herausforderung, damit zu sprechen und auch noch zu singen. Da machte ich mir echt Sorgen, besonders als wir die Szenen für das legendäre Live Aid Konzert von 1985 drehten.
Ticket: Wir wurden die Songs aufgenommen? Ist es mal die Originalstimme von Freddie Mercury, mal Ihre Stimme? Man hört keinen Unterschied.
Malek: Anfangs wussten wir nicht, wie es am besten wäre. Mir wurde gesagt, dass man alle Möglichkeiten ausschöpfen würde. Mal bin also ich zu hören, mal Marc Martel, der sich fast genauso anhört wie Freddie, aber so oft es ging, wurde natürlich der Originalgesang von Freddie für den Sound benutzt.
Ticket: Ist es Ihnen das Singen leicht gefallen?
Malek: Um das hinzukriegen, habe ich mir die Aufnahmen vom Live Aid Konzert bestimmt tausendmal angesehen. Freddie interpretierte die Songs während des Konzerts nicht so, wie man sie kennt, sondern eher aus dem Moment heraus. Ich arbeitete mit einem Musiklehrer, um den richtigen Augenblick für Ein- und Ausatmen zu erwischen. Freddie hat an diesem Tag sehr ungewöhnliche Dinge getan, und ich wollte ihm dabei so gut wie möglich nahekommen.
Ticket: Sind Sie mit der Musik groß geworden oder mussten Sie diese erst für sich entdecken?
Malek: Ich kannte Freddie Mercury nur singend, wusste aber nicht, wie er spricht. Er hatte einen sehr ungewöhnlichen Sprachstil. Mir hat es natürlich Spaß gemacht, sechs Monate lang jeden Satz mit "Darling" zu beenden. Wenn ich ein oder zwei Drinks habe, sage ich das heute sogar selber. Ich kann nichts dafür, aber wenn man jemand verehrt, ahmt man ihn auch nach.
Ticket: War er schon vorher Ihr Held oder wurde er es erst durch den Film?
Malek: Er war jemand, den ich schon immer idealisiert habe, aber aus einer anderen Perspektive. Ja, ich würde ihn schon als meinen Held bezeichnen. Er hat mein Leben bestimmt. Ich sehe ihn sogar als Mentor, was vielleicht bekloppt klingt für einen Schauspieler, aber für mich fühlt sich das so an.
Ticket: Gibt es einen Aspekt aus seinem Leben, der Ihnen im Film vielleicht zu kurz kommt?
Malek: Ich finde, man sollte sich gar nicht fragen, wie man überhaupt das Leben eines Menschen in einem Zwei-Stunden-Film herüberbringt. Das ist unmöglich! Aber uns ist es im Film bestimmt gut gelungen, ein Gefühl dafür zu geben, wie er um eine eigene Identität gekämpft hat. Er stammte aus einer indischen Familie und war ein Immigrant, der gezwungen war, sich in England selbst zu finden. Das ist ein Aspekt, der mir im Film sehr wichtig ist. Denn mit diesem Teil seines Lebens kann ich mich selbst gut identifizieren. von tsc
Malek: Das waren schon etliche, aber ich hatte Spaß daran. Meine erste Verwandlung als Freddie war die Phase, in der er einen Oberlippenbart trug. Da war schon eine Erfahrung, mich so zu sehen, weil noch nie zuvor einen Oberlippenbart getragen hatte. Was mich richtig umhaute, war sein schwarzweißkariertes Harlekin-Kostüm, das er in jungen Jahren trug. Normalerweise mache ich keine Selfies von mir, aber da konnte ich nicht widerstehen.
Ticket: Kann es sein, dass Sie auch eine Zahnprothese getragen haben?
Malek: Ja, die habe ich mir bereits anfertigen lassen, bevor der Film grünes Licht bekam. Ich dachte, es wäre bestimmt die größte Herausforderung, damit zu sprechen und auch noch zu singen. Da machte ich mir echt Sorgen, besonders als wir die Szenen für das legendäre Live Aid Konzert von 1985 drehten.
Ticket: Wir wurden die Songs aufgenommen? Ist es mal die Originalstimme von Freddie Mercury, mal Ihre Stimme? Man hört keinen Unterschied.
Malek: Anfangs wussten wir nicht, wie es am besten wäre. Mir wurde gesagt, dass man alle Möglichkeiten ausschöpfen würde. Mal bin also ich zu hören, mal Marc Martel, der sich fast genauso anhört wie Freddie, aber so oft es ging, wurde natürlich der Originalgesang von Freddie für den Sound benutzt.
Ticket: Ist es Ihnen das Singen leicht gefallen?
Malek: Um das hinzukriegen, habe ich mir die Aufnahmen vom Live Aid Konzert bestimmt tausendmal angesehen. Freddie interpretierte die Songs während des Konzerts nicht so, wie man sie kennt, sondern eher aus dem Moment heraus. Ich arbeitete mit einem Musiklehrer, um den richtigen Augenblick für Ein- und Ausatmen zu erwischen. Freddie hat an diesem Tag sehr ungewöhnliche Dinge getan, und ich wollte ihm dabei so gut wie möglich nahekommen.
Ticket: Sind Sie mit der Musik groß geworden oder mussten Sie diese erst für sich entdecken?
Malek: Ich kannte Freddie Mercury nur singend, wusste aber nicht, wie er spricht. Er hatte einen sehr ungewöhnlichen Sprachstil. Mir hat es natürlich Spaß gemacht, sechs Monate lang jeden Satz mit "Darling" zu beenden. Wenn ich ein oder zwei Drinks habe, sage ich das heute sogar selber. Ich kann nichts dafür, aber wenn man jemand verehrt, ahmt man ihn auch nach.
Ticket: War er schon vorher Ihr Held oder wurde er es erst durch den Film?
Malek: Er war jemand, den ich schon immer idealisiert habe, aber aus einer anderen Perspektive. Ja, ich würde ihn schon als meinen Held bezeichnen. Er hat mein Leben bestimmt. Ich sehe ihn sogar als Mentor, was vielleicht bekloppt klingt für einen Schauspieler, aber für mich fühlt sich das so an.
Ticket: Gibt es einen Aspekt aus seinem Leben, der Ihnen im Film vielleicht zu kurz kommt?
Malek: Ich finde, man sollte sich gar nicht fragen, wie man überhaupt das Leben eines Menschen in einem Zwei-Stunden-Film herüberbringt. Das ist unmöglich! Aber uns ist es im Film bestimmt gut gelungen, ein Gefühl dafür zu geben, wie er um eine eigene Identität gekämpft hat. Er stammte aus einer indischen Familie und war ein Immigrant, der gezwungen war, sich in England selbst zu finden. Das ist ein Aspekt, der mir im Film sehr wichtig ist. Denn mit diesem Teil seines Lebens kann ich mich selbst gut identifizieren. von tsc
am
Fr, 02. November 2018
Info
Bohemian rhapsody
Regie: Bryan Singer
Mit Rami Malek, Lucy Boynton,
Gwilym Lee, Tom Hollander, Aaron McCusker und anderen
135 Minuten, frei ab sechs Jahren
Die Story
Als Freddie Mercury (Rami Malek) 1970 die Band Queen gründet, kann er noch nicht ahnen, dass er einer der bedeutendsten Sänger der Rockgeschichte werden würde. Trotz der Erfolge rumort es in seiner Seele. Er bekennt sich zur Homosexualität, erkrankt an Aids. Ein Todesurteil...
Autor: bz