"Es gibt keine große Botschaft"
Zuletzt hatte Charlie Hunnam (37) als tragischer Abenteurer in "Die versunkene Stadt Z" beeindruckt. Nun spielt der blonde Brite eine legendäre Sagengestalt der britischen Literatur. "King Arthur: Legend of the Sword" könnte für Hunnam den endgültige Durchbruch bedeuten. Markus Tschiedert sprach mit ihm.
Ticket: Mit "King Arthur" haben Sie sich eine wahre Ikone ans Land gezogen. Was glauben Sie, wie sich diese Rolle auf Ihre Karriere auswirken könnte?
Hunnam: Das kann man nie wissen. Ich habe über die Jahre meine Lektion gelernt, dass man keine Erwartungen haben sollte, wenn ein neuer Film herauskommt. Ich bin gerade in einer guten Position, da ich viele Angebote für interessante und aufregende Filmstoffe bekomme. Ich kann sogar Einfluss darauf nehmen, was eine Herausforderung ist, die sich lohnt.
Ticket: Wie herausfordernd war es, King Arthur zu spielen?
Hunnam: Das war sogar eine besondere Herausforderung, weil es eine Figur ist, die schon von so vielen anderen vor mir gespielt wurde. Die Herausforderung bestand also darin, King Arthur auf andere Weise neu zu beleben, sodass er auch fürs moderne Publikum wieder interessant ist. Dafür war es dann doch sehr hilfreich, dass man Guy Ritchie in den Regiestuhl ließ.
Ticket: Was hat Guy Ritchie anders gemacht?
Hunnam: Als Filmemacher hat er eine ungeheure Sensibilität dafür, was angesagt ist. Er hat eine entscheidende Änderung vorgenommen. Denn bisher wurde Arthur immer als nobler Mann dargestellt, der sich auf eine noble Suche begibt und ein nobler König wird. Wir entschieden uns dafür, ihn als richtigen Scheißkerl zu zeigen (lacht). Erst durch seine Suche wird er zu einem noblen Mann. Das gibt dem Ganzen einen neuen Touch, und wir können nur hoffen, dass auch das Publikum an dieser neuen Herangehensweise seinen Spaß hat.
Ticket: Wird man der Heldenfigur damit gerecht?
Hunnam: "King Arthur" soll kein bedeutungsschwangeres Filmwerk mit einer großen Botschaft sein. Vielmehr erwartet den Zuschauer eine coole, aufregende und visuell beeindruckende Achterbahnfahrt von zwei Stunden, die sich selbst nicht allzu ernst nimmt.
Ticket: Sind Sie auch so ein Draufgänger, wie man Sie in Ihren letzten Filmen erlebt hat?
Hunnam: Ganz und gar nicht! Ich mag nichts lieber als eine Tasse Tee mit ein paar Keksen dazu und meiner Katze im Arm. Mit der fläze ich mich auf die Couch, um mir schöne Filme anzuschauen. Meine Abenteuerlust befriedige ich allein durch meine Arbeit, und dann bin ich auch gern auf Reisen.
Ticket: Warum wollten Sie Schauspieler werden?
Hunnam: Bis zu meinem zwölften Lebensjahr hatte ich eine schöne Kindheit. Dann zogen wir um. Für einen Teenager ist das nicht immer einfach. Ich musste mich in ein neues soziales Umfeld integrieren. Ich fand, dass ich in der neuen Umgebung nie ganz akzeptiert wurde. Anstatt die Leute davon zu überzeugen, dass man mich auch mögen könnte, isolierte ich mich immer mehr und war ein ziemlich unglücklicher Teenager. Ich stellte ich mir viele existenzielle Fragen, suchte nach dem Sinn des Lebens. In dieser Zeit flüchtete ich mich immer mehr in die Welt der Filme.
Ticket: Das Kino wurde für Sie also zum Rettungsanker?
Hunnam: Die Sehnsucht, Schauspieler zu werden, hatte ich schon als Kind. Aber erst in dieser Zeit der Isolation nahm ich meinen Wunsch wirklich in den Fokus. Ich sagte mir, sobald ich erwachsen bin, werde ich alles tun, um mein Ziel zu erreichen. Das wurde zur wichtigsten Aufgabe meines Lebens, weil ich mir damals schon bewusst war, wie kurz unsere Zeit auf dieser Welt ist. Die wollte ich nutzen, das Richtige für mich zu tun.
Ticket: Film ist natürlich nicht alles im Leben ...
Hunnam: Ich bin unglaublich glücklich darüber, beim Film gelandet zu sein. Aber ich denke nicht, dass Film das Wichtigste auf der Welt ist, wenn ich das etwa mit Wissenschaft und Medizin vergleiche oder an Menschen denke, die beruflich anderen das Leben retten. von tsc
Hunnam: Das kann man nie wissen. Ich habe über die Jahre meine Lektion gelernt, dass man keine Erwartungen haben sollte, wenn ein neuer Film herauskommt. Ich bin gerade in einer guten Position, da ich viele Angebote für interessante und aufregende Filmstoffe bekomme. Ich kann sogar Einfluss darauf nehmen, was eine Herausforderung ist, die sich lohnt.
Ticket: Wie herausfordernd war es, King Arthur zu spielen?
Hunnam: Das war sogar eine besondere Herausforderung, weil es eine Figur ist, die schon von so vielen anderen vor mir gespielt wurde. Die Herausforderung bestand also darin, King Arthur auf andere Weise neu zu beleben, sodass er auch fürs moderne Publikum wieder interessant ist. Dafür war es dann doch sehr hilfreich, dass man Guy Ritchie in den Regiestuhl ließ.
Ticket: Was hat Guy Ritchie anders gemacht?
Hunnam: Als Filmemacher hat er eine ungeheure Sensibilität dafür, was angesagt ist. Er hat eine entscheidende Änderung vorgenommen. Denn bisher wurde Arthur immer als nobler Mann dargestellt, der sich auf eine noble Suche begibt und ein nobler König wird. Wir entschieden uns dafür, ihn als richtigen Scheißkerl zu zeigen (lacht). Erst durch seine Suche wird er zu einem noblen Mann. Das gibt dem Ganzen einen neuen Touch, und wir können nur hoffen, dass auch das Publikum an dieser neuen Herangehensweise seinen Spaß hat.
Ticket: Wird man der Heldenfigur damit gerecht?
Hunnam: "King Arthur" soll kein bedeutungsschwangeres Filmwerk mit einer großen Botschaft sein. Vielmehr erwartet den Zuschauer eine coole, aufregende und visuell beeindruckende Achterbahnfahrt von zwei Stunden, die sich selbst nicht allzu ernst nimmt.
Ticket: Sind Sie auch so ein Draufgänger, wie man Sie in Ihren letzten Filmen erlebt hat?
Hunnam: Ganz und gar nicht! Ich mag nichts lieber als eine Tasse Tee mit ein paar Keksen dazu und meiner Katze im Arm. Mit der fläze ich mich auf die Couch, um mir schöne Filme anzuschauen. Meine Abenteuerlust befriedige ich allein durch meine Arbeit, und dann bin ich auch gern auf Reisen.
Ticket: Warum wollten Sie Schauspieler werden?
Hunnam: Bis zu meinem zwölften Lebensjahr hatte ich eine schöne Kindheit. Dann zogen wir um. Für einen Teenager ist das nicht immer einfach. Ich musste mich in ein neues soziales Umfeld integrieren. Ich fand, dass ich in der neuen Umgebung nie ganz akzeptiert wurde. Anstatt die Leute davon zu überzeugen, dass man mich auch mögen könnte, isolierte ich mich immer mehr und war ein ziemlich unglücklicher Teenager. Ich stellte ich mir viele existenzielle Fragen, suchte nach dem Sinn des Lebens. In dieser Zeit flüchtete ich mich immer mehr in die Welt der Filme.
Ticket: Das Kino wurde für Sie also zum Rettungsanker?
Hunnam: Die Sehnsucht, Schauspieler zu werden, hatte ich schon als Kind. Aber erst in dieser Zeit der Isolation nahm ich meinen Wunsch wirklich in den Fokus. Ich sagte mir, sobald ich erwachsen bin, werde ich alles tun, um mein Ziel zu erreichen. Das wurde zur wichtigsten Aufgabe meines Lebens, weil ich mir damals schon bewusst war, wie kurz unsere Zeit auf dieser Welt ist. Die wollte ich nutzen, das Richtige für mich zu tun.
Ticket: Film ist natürlich nicht alles im Leben ...
Hunnam: Ich bin unglaublich glücklich darüber, beim Film gelandet zu sein. Aber ich denke nicht, dass Film das Wichtigste auf der Welt ist, wenn ich das etwa mit Wissenschaft und Medizin vergleiche oder an Menschen denke, die beruflich anderen das Leben retten. von tsc
am
Fr, 12. Mai 2017
Info
King Arthur: Legend of the Sword
Regie: Guy Ritchie
Mit Charlie Hunnam, Astrid Bergès-Frisbey, Jude Law, Eric Bana, Djimon Hounsou und anderen
127 Minuten, frei ab 12 Jahren
Die Story
Keiner ahnt, dass der in Armut geborene Arthur (Charlie Hunnam) von königlicher Herkunft ist. Doch als es ihm gelingt, das magische Schwert Excalibur aus dem Stein zu ziehen, ist er der rechtmäßige Herrscher von England, das aber von einem Tyrannen (Jude Law) regiert wird...
Autor: bz