In der Regio sind sie keine Unbekannten: Die "Familie Flöz" ist bereits mehrfach in Lörrach aufgetreten, in Offenburg, auch in Freiburg. Nun kommt die in Berlin beheimatete Kompanie aus Schauspielern, Maskenträgern, Tänzern, Artistikern und Improvisateuren erneut für einen von Vorderhaus und Theater geplanten Gastauftritt ins Große Haus. Familie Flöz zeigt am Sonntag das 2006 uraufgeführte Stück "Infinita".

Es geht um "die ersten und letzten Momente im Endspiel um Leben und Tod" – so heißt es in der Ankündigung. Und weiter: "Ein Spiel mit der Vergänglichkeit, dem Älterwerden und dem Geborensein." Familie Flöz macht Theater mit Mitteln, die "vor der Sprache" liegen. Ihr wortloses Bewegungs- oder Körpertheater entsteht aus einem kreativ-kollektiven Prozess heraus, der auf Improvisation setzt. Alle Darsteller wirkten auch als Autoren der Figuren und Situationen, heißt es. So "umkreisen" die Künstler – im Fall von "Infinita" sind dies Björn Leese, Benjamin Reber, Hajo Schüler und Michael Vogel – ihr selbstgewähltes Thema und sammeln dramatisches Material, bevor die Masken dazukommen.

Von Poesie und Lebendigkeit ist in vielen Kritiken und Kommentaren die Rede – doch wie schaffen die Künstler, wenn doch das eigene Gesicht mit einer starren Maske verhüllt wird, lebendigen Ausdruck? Das sei, so das Theater, "der Reiz und die Herausforderung" für die Spieler. "Lebendig wird die Maske erst in der Imagination des Zuschauers, der damit gewissermaßen auch zum Schöpfer wird."

Dank ihres überall verständlichen, wortlosen Spiels agiert die Familie Flöz – der Begriff ist der Bergbausprache entlehnt; Flöz ist die Erdschicht, in der wertvolle Rohstoffe eingelagert sind – seit vielen Jahren auf Bühnen in aller Welt.

Termin: Freiburg, "Familie Flöz – Infinita", Theater, Großes Haus, So, 9. April, 19.30 Uhr

von Heidi Ossenberg

am Fr, 07. April 2017